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Weil du mich liebst

Weil du mich liebst

Titel: Weil du mich liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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darauf.
    »Verschiedene Typen von Hemmungen«, erklärte Ian. Francesca schaute ihn verblüfft an. »Das ist ein grundlegender Bestandteil einer Uhr. Hier sind ganz unterschiedliche Arten davon«, sagte er, als er sich umblickte. »Gaines wird nachgesagt, ein mechanisches Genie gewesen zu sein. Er hat verschiedene elektronische und mechanische Bauteile patentieren lassen, von denen viele mit Uhrwerken zu tun haben. Reardon hat die meisten hier wohl aus Gaines’ Werkstatt gestohlen, vermute ich. Aber viele der Dinge kann ich mir gar nicht erklären, so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen …«
    »Ich habe gar nichts gestohlen!« Francesca zuckte erschrocken zusammen, als sie die gellende männliche Stimme vernahm. »Er hat sie mir überlassen. Hat mir auch das Haus überlassen, von dem du jetzt sagst, es würde dir gehören, nur weil ich die Steuern dafür nicht auftreiben konnte und sie es mir weggenommen haben.« Die tiefe, raue Stimme kam aus dem Schatten am anderen Ende des Raumes. Francesca erschrak beim Anblick des großen, breitschultrigen Mannes, der mit erstaunlichem Tempo auf sie zukam. In seinen Händen hielt er eine Schrotflinte. Ian stellte sich vor Francesca, sodass sie um seinen Arm herumschauen musste, um etwas sehen zu können. Sie vernahm das harmlose, freundliche Geräusch eilender Pfoten und klingenden Metalls. Verwundert schaute sie nach unten, wo ein sehr schöner, gut gepflegter Golden Retriever neugierig an ihren und Ians Beinen schnupperte. Am rechten Bein des Hundes hing ein kleines, kompliziert aussehendes, elektronisches Gerät. Es sah merkwürdigerweise wie eine sehr teure Uhr aus.
    »Bei Fuß, Angus«, rief der Mann zu Francescas Überraschung. Kam Reardons Gesicht war wutverzerrt. Er hielt kurz inne, als er sie hinter Ian hervorblicken sah und legte seine Stirn in Falten. Seine hellgrauen Augen inspizierten ihr Gesicht. Ian wiederum schien Kam genau zu beobachten, denn er legte seine Hand hinter sich auf ihre Hüfte und schob, drängte sie weiter hinter sich.
    Kam Reardon hat Luciens Augen . Sie beugte sich wieder nach vorne, als die Neugier ihre Angst überwunden hatte.
    Wieder runzelte der Mann seine Stirn.
    »Verschwindet von hier«, grummelte er.
    »Es tut mir leid, dass wir hier eingedrungen sind«, sagte Ian ruhig. »Wir haben nichts Böses im Sinn, Kam. Ich will mit dir reden. Und Lucien hier auch.« Dabei wies er mit einem Nicken auf Lucien, der wachsam Kams angelegte Schrotflinte im Auge behielt. »Lucien ist auch unser … Bruder«, fügte Ian an, auch wenn ihm das letzte Wort hörbar schwerfiel.
    »Und sie?«, wollte Kam mit einem Kopfnicken in Richtung Ian wissen. »Ist sie eine von uns?«
    »Nein«, antwortete Ian schroff. Kams Blick fiel auf Ians Hand, die auf ihrer Hüfte lag.
    »Ich habe gesagt, ihr sollt verschwinden«, brüllte Kam plötzlich. Seine weißen Zähne blitzten im dunklen Bart auf. Er spannte den Hahn seiner Waffe.
    »Raus hier«, sagte Ian kurz und bündig, drehte sich um und schob Francesca vor sich her. Lucien kam ihnen nach. Ian übergab ihr die Taschenlampe. »Geh du voraus. Schnell«, befahl er.
    Francesca eilte den dunklen Tunnel entlang, ihr pochte das Herz bis zum Hals. Ihr war deutlich bewusst, dass nicht nur Lucien und Ian hinter ihr waren. Kam Reardon bildete die Nachhut. Sie konnte seine Fußtritte auf dem steinigen, dreckigen Weg wirklich hören, aber sie stellte sich auch vor, wie sie seine köchelnde Wut spürte, während er ihnen nachging und sich selbst vergewisserte, dass sie sein unterirdisches Reich auch wirklich verließen. Der Hund Angus tollte neben ihnen herum, eine unwirkliche Eskorte für diese angespannte Zwangsräumung.
    Nachdem sie zurück im Herrenhaus waren, bestand Ian darauf, dass sie nach dem vermuteten unterirdischen Eingang suchten, über den Reardon Aurore betreten konnte. Francesca begleitete sie in den trostlosen, modrigen Keller, der sich ewig in alle Richtungen auszudehnen schien. Ian und Lucien stießen tatsächlich nach längerer Suche auf eine verborgene Tür, die sich zu einem Tunnel öffnete.
    »Es sieht aus, als wäre das hier noch nicht so sehr alt, verglichen mit dem Rest des Gemäuers«, meinte Lucien und ließ seine Hand über die hölzernen Stützbalken gleiten, die einen weiteren Arm des Tunnelsystems, in dem sie sich zuvor befunden hatten, befestigten.
    »Ich denke, das ist möglicherweise während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg gebaut worden. Hier in der Nähe gab es schwere Kämpfe.

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