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Weil du mich liebst

Weil du mich liebst

Titel: Weil du mich liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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Feuer brannte, das dunkle Schatten entstehen ließ. Ein unangenehmer Geruch nach Luftfeuchtigkeit und Schimmel schien das gesamte Gemäuer zu durchziehen. Ian saß auf einem tiefen Sofa, das Gesicht zum Feuer, und aß mechanisch von seinem Teller, ohne auf ihr Eintreten in den Raum zu reagieren.
    »Bist du hungrig, Francesca?«, wollte Lucien höflich wissen. »Es gibt aber nur Hühnchen, Kartoffeln und Obst. Aber davon haben wir eine ganze Menge.«
    »Ja, bitte.« Erst jetzt bemerkte sie, wie leer sich ihr Magen anfühlte. Sie hatte den ganzen Tag über nichts zu sich genommen. Da Ian sich noch immer weigerte, mit ihr zu reden oder sie anzuschauen, seufzte sie auf und ließ sich neben ihn aufs Sofa fallen, als Lucien das Zimmer verlassen hatte. Die Wärme des Feuers tat gut. Sie war ziemlich erschöpft.
    »Wirst du mich jetzt die ganze Zeit ignorieren?«, fragte sie müde nach einem Moment.
    Sein stoppeliges Kinn verspannte sich erneut. Er schluckte hinunter und stellte seinen Teller auf dem Couchtisch vor sich ab.
    »Wie könnte ich dich ignorieren, wo du hier doch uneingeladen aufgetaucht bist?« In seiner tiefen Stimme war noch immer eine Spur Wut zu hören. »Ich möchte nicht, dass du hierbleibst, Francesca. Dieser Ort ist … befleckt. Vergiftet. Ich glaube nicht an Geister, aber wenn ich jemals einen Ort nennen sollte, an dem es spukt, so wäre es Aurore. Ich will nicht, dass du dich in einem solchen Haus aufhältst.«
    »Ich will auch nicht, dass du dich in einem solchen Haus aufhältst. Komm mit mir, und wir sind beide zufrieden.« Ihre Entrüstung verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war. Sie blickte sich in dem dämmrigen Raum um. In dem Halbdunkel erkannte sie bedrückende Gemälde blasshäutiger, hohlwangiger Menschen und massive, bullige Möbelstücke, von denen einige mit fleckigen Tüchern zugedeckt waren. Der staubige und modrige Geruch legte sich beim Atmen auf ihre Lunge. »Was für ein schauriger Ort.«
    Ians irritierter Grunzlaut schien auszudrücken Habe ich es dir nicht gesagt? Er lehnte sich im Sofa zurück, sein Profil wirkte unnachgiebig. Francesca wollte ihn fragen, wonach genau er in Trevor Gaines’ Gemäuer denn suche, aber sie hatte Angst, er könnte aufstehen und sich weigern, weiter mit ihr zu sprechen. Sie kannte ihn schließlich gut genug und wusste daher, dass ein Großteil seiner Wut über ihre Anwesenheit von seiner Hilflosigkeit herrührte. Und vielleicht auch von der Scham, dass sie diese dunkle Seite seiner Vergangenheit kennenlernte.
    Wie sie schnell begriffen hatte, war seine Scham nicht logisch. Aber das hieß nicht, dass er die Scham einfach so abschütteln konnte, nur weil sie es so wollte.
    Begierig darauf, ein Thema zu finden, bei dem er sich nicht unwohl fühlte oder das ihn verärgerte, kam sie auf die Erscheinung zu sprechen, die sie kurz vor der Ankunft auf dem Grundstück gesehen hatte.
    »Ich glaube dir durchaus, dass es hier spukt. Ihr ahnt ja nicht, was ich eben im Wald gesehen habe«, sagte sie, als Lucien gerade wieder ins Zimmer trat. Er hatte einen Teller und ein Glas in den Händen. »Danke«, sagte sie, als Lucien das Essen vor ihr auf dem Tisch abstellte.
    »Was denn?«, fragte Ian und wandte sich ihr ein wenig zu, die Stirn gerunzelt.
    »Einen halben Mann, der im Boden verschwunden ist.« Francesca antwortete auf die Frage ganz gelassen, griff nach dem Teller und stellte ihn in ihren Schoß. Sie nahm eine Gabel voll. Das Hühnchen war weich und lecker. »Das schmeckt gut. Habt ihr das in der Stadt gekauft?«
    »Vergiss doch jetzt einmal das Essen«, blaffte Ian ungeduldig und sah sie an. »Was meinst du damit, ein halber Mann ?« Auch Lucien, der neben ihr in einem Ohrensessel saß, hörte aufmerksam zu.
    Sie ließ das Essen kurz warten, um zu erklären, was sie gesehen hatte. Als sie fertig war, wechselten Ian und Lucien wissende Blicke.
    »Das ist er. Kam Reardon«, sagte Ian zu Lucien. »Er hat vermutlich eine Art unterirdisches Versteck. So etwas hatte ich vermutet. Ich bin sicher, dass es einen Tunnel gibt, der in dieses Haus führt. So kommt er herein, ich weiß nur noch nicht genau wie. Wenn er sich unterirdisch versteckt hält, erklärt das, weshalb ich ihn bei meiner Suche auf dem Gelände nicht gefunden habe.«
    »Wer ist Kam Reardon?«, mischte sich Francesca ein. Sie hob ihre Augenbrauen in einer erwartungsvollen Miene, doch keiner der beiden Männer antwortete. »Ich höre?«
    »Das ist ein Mann, der hier auf dem Grundstück lebt«,

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