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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Straße kannte. »Gut, dann bis gleich.«
    »Hast du Zeit für ein Bier?«, fragte er. »Weil, hör mal, was ich da letztens zu dir gesagt hab, das mit dem Anruf, das war voll daneben. Tut mir echt leid. Elsie – das ist Betsys Mom –, sie hat Bier im Kühlschrank, und sie hat gesagt, ich darf mir drei am Tag nehmen. Ich heb eins für dich auf.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Bis gleich.«

    Es war nicht sehr weit bis Derby, aber ich hatte das Gefühl, die Fahrt dauere ewig. Ich hatte wirklich alles Theo in die Schuhe schieben wollen. Ich hatte den Typ noch nie gemocht, und seine Arbeit hatte mich auch nie wirklich überzeugt. Wenn der Brand seine Schuld war, dann wäre mir das nur recht. Selbst wenn Sally ihn vermutlich heiraten würde.
    Dass jetzt Doug als Bösewicht dastand, war das Letzte, was ich gewollt hatte. Ich fragte mich, wie mein Vater reagiert hätte, wenn er herausgefunden hätte, dass einer seiner loyalsten Angestellten etwas getan hatte, das den Untergang der Firma bedeuten konnte.
    Er hätte ihn hochkant hinausgeschmissen.
    Ich fand die Straße, bog ab und entdeckte ein paar Häuser weiter in einer Einfahrt auf der linken Seite Betsys Infiniti. Wie lange sie den wohl noch haben würde? Vermutlich würde sie bald auf einen zehn Jahre alten Chrysler Neon umsteigen müssen.
    Ich parkte vor dem Haus ihrer Mutter, einem einstöckigen Ziegelbau. Eine siamesische Katze überwachte vom Fenster aus die Straße. Ich ging zur Haustür und wollte schon klopfen, da wurde sie von innen geöffnet.
    »Du warst aber schnell da«, sagte Doug, mit einer Zigarette zwischen den Lippen. »Normalerweise bleibt man um diese Tageszeit irgendwo im Berufsverkehr stecken.«
    »Es war nicht viel los.«
    »Wie bist du denn gefahren? Ich nehme normalerweise –«
    »Lass stecken, Doug.«
    »Ja, sicher, klar. Aber das Bier trinkst du doch mit mir?«
    »Nein.«
    Er zog lang an der Zigarette und atmete den Rauch tief ein, dann warf er sie auf den Boden. Von dort stieg weiterhin der Rauch auf.
    »Hör mal, ich bin dir wirklich dankbar für deine Hilfe heute Nachmittag und dafür, dass du, na du weißt schon, eine heikle Situation entschärft hast. Wenn du nicht da gewesen wärst, ich schwöre, ich weiß nicht, was ich mit Betsy gemacht hätte.«
    »Da sind ganz schön die Emotionen hochgekocht«, sagte ich.
    »Jetzt hier bei ihrer Mutter, gehen sie zu zweit auf mich los. Elsie ergreift in allem Betsys Partei. Ihr fehlt der Blick fürs große Ganze. Und das ganze Haus stinkt nach Katzenpisse.«
    »Gehen wir ein paar Schritte«, sagte ich und führte ihn zum Wagen.
    »Was hast du vor, Glenny?«
    »Warte«, sagte ich. »Ich muss dir was zeigen.«
    »Ja, klar. Ich vermute mal, ein Geldkoffer ist es nicht, oder?« Glen lachte gezwungen. Ich gab keine Antwort.
    Ich sperrte die Heckklappe auf. Vor mir standen die beiden Kartons.
    »Ich hab die Sachen für dich abgeladen.«
    »Oh, das ist echt klasse von dir, Mann. Da hast du mir sehr geholfen. Ich hoffe, das Zeug verbraucht nicht zu viel Platz im Lager.«
    »Diese Kisten hab ich vorn bei der Fahrerkabine gefunden.« Ich wartete auf eine Reaktion. Als keine kam, fuhr ich fort: »Erkennst du sie?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Sind halt Kisten.«
    »Weißt du, was da drin ist?«
    »Hab keinen Schimmer.«
    »Wirklich nicht?«
    »Können wir sie aufmachen?«
    Ich klappte die erste auf, schob das zusammengeknüllte chinesische Zeitungspapier ein bisschen zur Seite und holte einen Leistungsschutzschalter heraus. Doug strich ein Zeitungsblatt glatt und sagte: »Wer kann denn so eine Scheiße lesen? Hast du dich schon mal gefragt, wie die in China Schreibmaschinen bauen mit der Million Zeichen, die die haben? Ihre Computertastaturen müssen breit wie Garagenzufahrten sein. Wie machen die das?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    »Dieses Zeug war in meinem Wagen?«, fragte Doug und schob das ganze Papier zur Seite.
    »Genau. In dem anderen Karton ist das Gleiche drin. Schalter, Steckdosen, solche Sachen.«
    »Hm«, sagte er.
    »Willst du sagen, du weißt nicht, was das ist.«
    »Natürlich weiß ich, was das ist. Schalter und so’n Scheiß. Aber ich habe keine Ahnung, wie das in meinen Wagen kommt. Material halt. Weißt du, was du alles hinten in deinem Pick-up hast?«
    »Dieses Zeug, nichts davon ist geprüft. Das kommt aus Übersee und soll aussehen wie die Teile, die bei uns hergestellt und zugelassen werden.«
    »Glaubst du?«
    »Ich weiß es. Schrott wie der hier hat den Brand im Wilson-Haus

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