Weil Ich Euch Liebte
verursacht, Doug.«
»Dieses Zeug hier? Sieht aber gar nicht verbrannt aus.«
»Zeug wie das hier. Ich hab’s heute erfahren, von Alfie, dem Typen von der Feuerwehr.«
Er nahm mir das Teil, das ich aus dem Karton geholt hatte, aus der Hand. »Sieht doch ganz normal aus.«
»Es hat kein Prüfzeichen. Manche haben vielleicht sogar eins, aber das ist dann auch gefälscht.«
Er drehte es ein paarmal in der Hand. »Also, wenn das nicht echt aussieht.«
Ich nahm ihm das Teil aus der Hand und warf es in die Kiste. »Ich habe gerade Theo Stamos beschuldigt, dass er so was bei den Wilsons installiert hat. Es gab eine unschöne Szene. Er schwor Stein und Bein, dass er nichts damit zu tun hat. Ich hab’s ihm nicht geglaubt. Eigentlich glaub ich’s ihm noch immer nicht. Ich glaub, dass er die Dinger eingebaut hat. Aber ich frage mich, ob er’s wissentlich getan hat.«
»Wissentlich?«
»Ich frage mich, ob jemand die Teile vielleicht ausgetauscht hat.«
»Warum sollte jemand das tun?« War Doug wirklich so begriffsstutzig, oder spielte er Theater?
»Wenn man dieses gefälschte Zeug gegen das echte austauscht, kann man das echte zurückbringen und ein hübsches Sümmchen dabei kassieren.«
»Tja, da hast du wahrscheinlich – man? Du meinst ich?«
»Genau das will ich von dir wissen, Doug. Ich will wissen, ob du das warst.«
»Mensch! Willst du mich verarschen? Glaubst du wirklich, ich würde so was tun?«
»Bis heute Nachmittag nicht, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Du bist hinter meinem Rücken zu Sally gegangen und hast versucht, einen Vorschuss herauszuschinden. Das war ein Fehler. Du hast gedroht, mir das Finanzamt auf den Hals zu hetzen. Du und deine Frau, ihr steckt mitten in einer finanziellen Katastrophe, und Betsy schmeißt mit Geld um sich, als wenn sie’s mit dem Computer ausdrucken könnte.«
»Komm schon, Mann. Das ist wirklich eine schwere Anschuldigung.«
»Das weiß ich. Und ich will, dass du mir erklärst, wie dieses Zeug in deinen Pick-up kommt.«
Doug schluckte und sah auf die Straße. Erst in die eine Richtung, dann in die andere. »Ich schwör dir, ich hab nicht die leiseste Ahnung, Glen.«
»Gar keine?«
»Null.« Plötzlich schien ihm ein Licht aufzugehen. »Weißt du, was ich glaube?«
»Sag’s mir.«
»Ich glaube, jemand will mich reinlegen oder so.«
»Jemand will dir was anhängen?«
»Genau.«
»Wer will dir was anhängen, Doug?«
»Wenn ich das wüsste, würd ich’s dir sagen, das kannst du mir glauben. Vielleicht ist es KF.«
»Ken Wang«, sagte ich.
»Er ist Chinese«, sagte Doug. »Vielleicht sind die Zeitungen in der Kiste da von ihm.«
»Er ist in Amerika aufgewachsen«, sagte ich. »Ich weiß nicht mal, ob er überhaupt chinesisch kann.«
»Ich hab ihn schon mal reden hören. Weißt du noch, als wir einmal zum Mittagessen in diesem chinesischen Lokal waren? Da hat Ken mit dem Besitzer gesprochen.«
»Daran kann ich mich nicht erinnern.«
»Ich schon. Das ging die ganze Zeit ›ei fu dies und mu shu das‹. Ihm solltest du mal auf den Zahn fühlen.«
»Das Zeug war in deinem Wagen, Doug.«
Betsy steckte den Kopf zur Tür heraus und rief: »Was gibt’s denn?«
»Geh rein!«, schrie Doug sie an, und sie folgte.
»Weißt du, was ich glaube?«, fragte ich ihn.
»Was?«
»Ich glaube, ich kann mich nicht mehr auf dich verlassen. Du hast mich schwer enttäuscht.«
»Nie im Leben, Mann. Du kennst mich doch seit ewigen Zeiten.«
»Deshalb schmerzt es mich auch so. Ich weiß, du steckst bis über beide Ohren in der Scheiße, Doug. Ich weiß, dir sitzen die Gläubiger im Nacken. Aber dann bittet man um Hilfe. Man betrügt keinen Freund. Man bringt nicht seine ganze Existenz in Gefahr.«
»Ich mein es ernst, ich weiß nichts von diesen Kisten.«
»Du brauchst morgen nicht zu kommen«, sagte ich. »Nur, um deinen Pick-up abzuholen.«
»Was ist übermorgen? Was redest du denn da?« Dann fiel ihm etwas ein. »Kann ich mein Zeug trotzdem im Lager lassen?«
Ich schlug die Heckklappe zu und ging zur Fahrertür, Doug hinter mir her.
»Komm schon, Mann! Das ist der schlimmste Tag in meinem Leben, und was machst du? Du feuerst mich? Was soll der Scheiß?«
Ich stieg in den Wagen, schlug die Tür zu und sperrte sie ab. Selbst durch das geschlossene Fenster hörte ich Doug noch schreien.
»Und so was nennt sich Freund! Warum tust du mir das an, du Arschloch? Hah? Dein alter Herr hätte mich nie so behandelt!« Eine Pause, um Atem zu holen, dann:
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