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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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darauf verlassen, dass sie eine Autobahnabfahrt hochfährt und dort tut, was sie getan hat.«
    Ich stieß einen langen Seufzer der Enttäuschung aus.
    »Tut mir leid«, sagte sie.
    »Ich versteh ja deine Einwände«, sagte ich. »Aber zum ersten Mal habe ich überhaupt eine Theorie. Eine richtige, ernstzunehmende Theorie darüber, wie Sheila ums Leben gekommen sein könnte. Vielleicht … vielleicht war sie ja schon tot, bevor ihr Wagen auf die Ausfahrt gestellt wurde. Jemand hat sie erst betrunken und dann kaltgemacht, ins Auto gesetzt und dort stehenlassen.«
    Ich sah zu Sally hinüber. Ihre Miene war so mitleidig, dass es mir peinlich war.
    »Was ist?«
    »Es ist nur … es tut mir so leid für dich«, sagte sie. »Ich weiß, wie sehr du sie geliebt hast. Ich meine, ich an deiner Stelle würde wahrscheinlich dasselbe tun, ich würde mir auch den Kopf zerbrechen, wie so was passieren kann, aber Glen, ich meine …«
    Ich ergriff ihre Hand. »Schon gut. Es tut mir leid. Du hast schon genug um die Ohren, da muss ich dir nicht auch noch mit meinen Hirngespinsten kommen.«
    Als die Polizei mit uns fertig war, und das dauerte fast bis zum Mittag, brachte ich Sally zu ihrem Wagen und vergewisserte mich, dass sie sich anschnallte. »Bist du sicher, dass du fahren kannst?«
    Sie nickte und fuhr davon.
    Ich stieg in meinen eigenen Wagen und machte mich auf die Suche nach Doug Pinder. Falls die Polizei ihn nicht schon gefunden hatte.

    Zuerst probierte ich es auf seinem Handy, doch niemand hob ab. Ich hatte weder eine Nummer von Betsy noch von ihrer Mutter, also beschloss ich, einfach hinzufahren. Als ich gegen eins zum Haus kam, stand ein Streifenwagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. In der Einfahrt stand nur ein alter Chevrolet Impala, der wahrscheinlich Betsys Mutter gehörte.
    Als ich ausstieg, kam ein Polizist aus dem Streifenwagen und sagte: »Verzeihung, Sir!«
    Ich blieb stehen.
    »Würden Sie mir bitte Ihren Namen sagen?«
    »Glen Garber.«
    »Ich muss Sie um einen Ausweis bitten«, sagte er und überquerte die Straße. Ich kramte meine Brieftasche hervor, nahm meinen Führerschein heraus und zeigte ihn ihm. »Was führt Sie hierher, Sir?«
    »Ich bin auf der Suche nach Doug Pinder«, sagte ich. »Auf den warten Sie wahrscheinlich auch?«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo Mr. Pinder sein könnte?«
    »Daraus schließe ich, dass er nicht hier ist.«
    »Wenn Sie irgendeine Vermutung haben, dann müssen Sie uns das sagen. Wir müssen dringend mit ihm sprechen.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich komme gerade von Theo Stamos’ Wohnmobil. Ich weiß, worum es geht. Ich hab den Notruf gewählt. Ist Betsy da?«
    Er nickte. Anscheinend brauchte er mich nicht mehr, also ging ich zur Haustür und klopfte. Eine Frau Mitte sechzig öffnete, zu ihren Füßen eine Handvoll Katzen, von denen drei hinaushuschten. »Ja?«, sagte sie.
    »Ich bin Glen«, sagte ich. »Sie müssen Betsys Mutter sein.« Sie widersprach nicht, und ich fragte: »Ist sie da?«
    »Bets!«, schrie die Alte über die Schulter ins Haus hinein. »Eins kann ich Ihnen sagen: Hier geht’s zu wie in einem Taubenschlag.«
    Betsy kam aus dem Wohnzimmer. Ihre Miene verriet, dass ihre Begeisterung, mich zu sehen, sich in Grenzen hielt. »Na, Glen, was gibt’s?«
    »Ich suche Doug«, sagte ich und betrat das Haus. Vorsichtig, um keine Katze zu zerquetschen, schloss ich die Tür.
    »Du und dieser Scheißcop da draußen«, sagte sie. »Was soll der ganze Zirkus?«
    »Keine Ahnung. Ich muss unbedingt mit Doug reden.«
    »Haben dir deine Beschuldigungen gestern nicht gereicht? Ich dachte, du bist sein Freund.«
    »Ich bin sein Freund«, sagte ich, obwohl ich wusste, dass es im Moment nicht danach aussah. »Wann ist er hier weggefahren?«
    »Woher soll ich das wissen? Irgendwann mitten in der Nacht. Verschwindet einfach mit meinem Wagen.« Soweit ich wusste, stand Dougs Pick-up noch im Betrieb, also konnte das stimmen. »Und ich komm hier nicht weg. Wo ist der verdammte Kerl? Und was will die Polizei von ihm? Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten. So gehen sie also mit Leuten um, die ihr Haus verlieren? Behandeln sie wie Kriminelle? Wir müssen heute auf die Bank und sehen, wie wir unser Haus wiederbekommen. Wie, zum Teufel, sollen wir das denn tun, wenn er sich weiß Gott wo herumtreibt?«
    Ich wollte sie schon bitten, ihm zu sagen, er solle mich anrufen, wenn er zurückkäme, überlegte es mir jedoch anders. Mit der Polizei vor der Haustür würde er wohl

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