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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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bedroht?«
    »Er dachte, ich hätte das Geld. Dass es bei dem Unfall vielleicht gar nicht verbrannt ist.«
    »Ist es bei dem Unfall verbrannt?«
    Ich zögerte. »Nein, ich hab’s gefunden. Bei uns zu Hause. Sheila hatte es gar nicht mitgenommen.«
    »Menschenskind«, sagte Wedmore. »Über wie viel Geld reden wir da eigentlich?« Ich sagte es ihr. Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf. Doch sie fasste sich im Bruchteil einer Sekunde. »Und Sie haben es ihm gegeben?«
    »Belinda hatte mich bereits angerufen und alle möglichen Andeutungen gemacht, über ein Päckchen mit Geld. Ich glaube, Sommer hatte ihr schon die Hölle heißgemacht, damit sie ihre Schulden bezahlt. Als ich das Geld fand, habe ich es Belinda gegeben, damit sie den Typen loswird. Von diesem Geld wollte ich bestimmt nichts.«
    Wedmore legte den Stift aus der Hand. »Vielleicht ging es bei dem Anruf ja darum.«
    »Bei dem, den Kelly gehört hat?«
    »Nein, bei dem, von dem Darren erzählt hat. Kurz bevor Mrs. Slocum aus dem Haus ging, hat Belinda Morton sie angerufen. Aber die hat mit keinem Wort erwähnt, dass sie deswegen angerufen hat.«
    »Sie haben mit ihr gesprochen?«
    Wedmore nickte. »Ich war bei ihr zu Hause.«
    Ich überlegte hin und her, ob ich ihr von George Mortons Verhältnis mit Ann Slocum erzählen sollte und dass sie ihn erpresst hatte. Diese Information zurückzuhalten war im Moment mein Druckmittel gegen Morton, damit er Belinda dazu brachte, ihre Aussage über Sheila zurückzunehmen. Ich überlegte, was dafür sprach, Wedmore wirklich alles zu erzählen. Dann dachte ich an die finanzielle Zukunft, die meine Tochter und mich erwartete, und kam zu dem Schluss, dass ich, zumindest im Augenblick, an meine eigenen Interessen denken musste. Sollte sich aber herausstellen, dass Mortons Fesselspielchen irgendetwas mit Sheilas Ende zu tun hatten – ich konnte es mir zwar nicht vorstellen, außer Sheila hatte wirklich von den beiden gewusst und sich damit in Gefahr gebracht –, dann würde ich Wedmore alles erzählen, was ich wusste.
    »Wollten Sie gerade etwas sagen?«, fragte sie.
    »Nein. Das wär’s im Moment.«
    Wedmore machte sich noch ein paar Notizen, dann sah sie mich an.
    »Mr. Garber«, sagte sie, in demselben Ton, den mein Arzt anschlug, wenn er mir sagte, ich solle mir keine Sorgen machen, bis die Befunde kämen, »ich glaube, Sie gehen jetzt am besten nach Hause. Ich kümmere mich darum. Ich werde ein bisschen rumtelefonieren.«
    »Finden Sie diesen Sommer«, sagte ich. »Bringen Sie Darren Slocum aufs Revier und stellen Sie ihm ein paar drängende Fragen.«
    »Ich bitte Sie, sich zu gedulden und mich meine Arbeit tun zu lassen«, erwiderte sie.
    »Was machen Sie als Nächstes? Wenn Sie hier weggehen?«
    »Ich fahre nach Hause und mache Abendessen für mich und meinen Mann.« Sie sah hinüber zum Tresen. »Oder vielleicht nehme ich was von hier mit. Und morgen widme ich mich Ihren Anliegen mit der ganzen Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt.«
    »Sie halten mich für durchgeknallt«, sagte ich.
    »Nein«, sagte sie und sah mir direkt in die Augen. »Keineswegs.«
    Ich hatte zwar das Gefühl, dass sie mich ernst nahm, doch ihre Ankündigung, sich erst morgen mit der ganzen Sache zu beschäftigen, war mir zu wenig.
    Also musste ich sie heute Abend selbst in die Hand nehmen.
    Wedmore sagte, sie würde sich melden, stand auf und stellte sich in die Schlange vor dem Tresen. Ich beobachtete sie einen Augenblick, dann erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit. Ich musste zweimal hinsehen.
    Vor ihr standen zwei Jugendliche in der Schlange, die sich gegenseitig herumschubsten und dabei die Augen nicht von einem iPhone oder etwas in der Art ließen, das einer der beiden in der Hand hielt. Einen der Jungen erkannte ich. Er hatte neben Bonnie Wilkinson im Supermarkt gestanden, als ich mit ihr zusammenstieß. Er hatte dabeigestanden, als sie mir sagte, ich würde bekommen, was ich verdiente. Und kurz darauf bekam ich die Forderung ihrer Anwälte.
    Das war Corey Wilkinson. Der Junge, dessen Vater und Bruder tot waren, weil Sheilas Wagen ihnen in der Ausfahrt im Weg stand.
    Ich wollte hier nicht sitzen, wenn die beiden mit ihrem Essen vorbeigingen. Ich konnte ihn nicht ansehen.
    Ich saß in meinem Pick-up und wollte schon den Motor anlassen, als die beiden aus dem Lokal kamen, jeder mit einer braunen Papiertüte und einem Getränk in der Hand. Schnell überquerten sie den Parkplatz und stiegen in einen kleinen silbernen Wagen, Corey auf

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