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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Türknauf.
    Was dann geschah, dauerte nur ein paar Sekunden.
    Die Tür wurde mit ungeheurer Wucht aufgestoßen. Wäre sie ihm nur gegen den Körper gekracht, wäre das schon schlimm genug gewesen. Aber der untere Türrand zerschmetterte ihm die Zehen des linken Fußes. Twain brüllte vor Schmerz auf und fiel der Länge nach zu Boden.
    Eine Gestalt betrat das Zimmer. Geduckt und flink. Twain hatte ihn noch nie in natura gesehen, aber er wusste sofort, mit wem er es zu tun hatte. Und er sah, dass Sommers Hände in Handschuhen steckten. Und dass er in einer eine Pistole hielt.
    Trotz der Schmerzen war es Twain gelungen, seine eigene Waffe festzuhalten. Den Rücken auf den Teppichboden gepresst, der wie zermatschte Raupen aussah, die Beine unnatürlich gespreizt, hob er rasch den Arm und versuchte Sommer ins Visier zu nehmen.
    Pfft.
    Twain spürte etwas Heißes unter seinem rechten Arm und ließ seine Waffe fallen. Er wollte danach greifen, doch dieser neue Schmerz fühlte sich irgendwie anders an als der in seinem Fuß. Er saugte ihm in Sekundenschnelle alle Kraft aus dem Körper.
    Sommer ging zu ihm und stellte sich mit einem Fuß auf sein Handgelenk, um ihn daran zu hindern, sich seine Waffe zurückzuholen. Twain sah in den Lauf von Sommers Pistole, registrierte den Schalldämpfer an dessen Ende.
    Pfft.
    Der zweite Schuss traf Twain mitten in die Stirn. Er zuckte noch ein paarmal, dann war es vorbei.
    Sommers Handy klingelte. Er steckte die Waffe weg und zog das Handy heraus.
    »Ja.«
    »Was machen Sie gerade?«, fragte Slocum.
    »Mich um das Problem kümmern, von dem Sie mir erzählt haben.«
    Slocum zögerte, als wolle er etwas fragen, überlegte es sich jedoch anders. »Sie haben gesagt, dass wir zu Belinda fahren, um das Geld abzuholen, dass Garber gesagt hat, bis heute Abend hat sie’s.«
    »Ja. Ich hab sie vor einiger Zeit angerufen. Sie hat gesagt, sie hat das Geld, aber es gibt ein Problem. Irgendwas mit ihrem Mann.«
    Sommer sah zu Boden und trat einen Schritt von der Leiche zurück. Das Blut hatte zu fließen begonnen, und er wollte nicht, dass seine Schuhe damit in Kontakt kamen.
    »Ah, George. Der kann manchmal recht zickig werden.«
    »Das ist kein Problem.«
    »Ich komme mit. Wenn sie das Geld hat, acht Riesen schuldet sie mir. Ich muss eine Beerdigung bezahlen.«

Sechsundvierzig
    Ich legte den Vorwärtsgang ein und reihte mich hinter dem silbernen Golf in den Verkehr ein.
    An dem Abend, als auf mein Haus geschossen worden war, hatte der Streifenpolizist Wedmore gesagt, die Nachbarin – Joan Mueller – hätte einen kleinen silbernen Wagen vorbeifahren sehen, an dessen Antenne etwas Rundes, Gelbes gesteckt habe.
    Diese Beschreibung passte hervorragend auf den Wagen von Corey Wilkinsons Freund.
    Ich wechselte die Spur und fuhr jetzt direkt hinter ihnen. Auf dem Block, den ich immer auf dem Armaturenbrett liegen hatte, notierte ich mir das Kennzeichen des Golf. Damit hätte ich meine Verfolgung auch beenden und die Nummer der Polizei melden können, aber das war nicht das, was ich wollte.
    Die beiden Jugendlichen aßen während der Fahrt. Ich fuhr ihnen bis zur Connecticut Post Mall hinterher, wo der Freund Corey am Eingang neben Macy’s absetzte. Beim Aussteigen nahm Corey den ganzen McDonalds-Müll mit, winkte seinem Kumpel zum Abschied zu und stopfte das Zeug in den nächstgelegenen Abfalleimer. Er wollte gerade die Treppe zum Einkaufszentrum hochgehen, da hielt ich an, ließ das Fenster herunter und rief nach ihm.
    »Hey, Corey!«
    Er blieb stehen und drehte sich um. Er brauchte mehrere Sekunden, bis er mich erkannte. Dann verzog er das Gesicht zu einer »Du kannst mich mal!«-Grimasse wandte sich um und wollte weitergehen.
    »Es ist wegen meines Fensters«, schrie ich ihm nach.
    Er blieb wieder stehen, drehte sich langsam um. Ich winkte ihn zu mir, doch er blieb, wo er war. Da sagte ich: »Entweder wir beide unterhalten uns jetzt, oder ich verständige die Polizei. Ich hab das Kennzeichen von deinem Freund. Was meinst du, was wäre ihm lieber?«
    Er kam näher, aber nur bis auf einen knappen halben Meter, dann blieb er stehen. »Steig ein«, sagte ich.
    »Was wollen Sie eigentlich?«
    »Ich hab gesagt, steig ein. Du kannst einsteigen, oder ich ruf die Polizei.«
    Corey brauchte noch mal ein paar Sekunden, dann öffnete er die Tür. Ich stieg aufs Gas und fuhr Richtung Route 1.
    »Wie heißt dein Freund?«, fragte ich ihn.
    »Was für ein Freund?«, fragte er zurück und blickte

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