Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
Vom Netzwerk:
die Hand aus, um den Zündschlüssel zu drehen.
    »Was zum –«
    Der Schlüssel, den er extra hatte stecken lassen, war nicht mehr da. Er öffnete die Tür, damit die Innenraumbeleuchtung anging und er sehen konnte, ob der Schlüssel auf die Bodenmatte gefallen war.
    Noch mehr Sirenen.
    »Verdammt!«, sagte er. Er stieg wieder aus und war mit wenigen langen Schritten bei Slocum, der sich noch immer den Bauch hielt, als könne er sich dadurch selbst zusammenhalten.
    »Der Schlüssel. Her mit dem Schlüssel.«
    »Leck mich«, sagte Slocum.
    Sommer kniete sich hin und tastete Slocums Taschen ab. Er beschmierte sich die Hände mit Blut. »Wo ist er, verdammt? Wo ist er?«
    In diesem Augenblick hob er zufällig den Kopf und sah zum Haus der Mortons.
    Jemand taumelte aus dem Haus, in einer Hand eine Waffe, die andere gegen die Schulter gepresst. Rona Wedmore. Sie warf einen Blick ins Haus zurück und rief: »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Sommer dachte, schlimmer könne es nicht mehr kommen.
    Da kam ein Pick-up um die Ecke und fuhr auf das Haus zu.

Dreiundfünfzig
    Schon ehe ich von daheim weggefahren war, hatte ich mich entschlossen, nach Sally gleich Belinda aufzusuchen.
    Mir war elend zumute, als ich Sallys Haus verließ. Wie es aussah, würde ich sie verlieren, als Mitarbeiterin und als Freundin. Aber ich hatte sie einfach fragen müssen, was Theo gemeint haben könnte, als er schrieb, das mit Sheila tue ihm leid.
    Das war nicht die übliche Beleidsbekundung. Da steckte mehr dahinter.
    Auf dem Weg zum Wagen rätselte ich, wo die Verbindung liegen könnte. Einmal angenommen, Doug hatte mit dem Ganzen nichts zu tun, dann war es nicht unwahrscheinlich, dass Theo sein Elektromaterial über Darren und Ann Slocum bezogen hatte. Und die Schwierigkeiten der beiden waren eng verflochten mit meinen und Sheilas.
    Doch wie genau das alles zusammenhing, war und blieb mir schleierhaft.
    Jetzt wollte ich erst mal mit Belinda sprechen. Dann würde ich Slocum einen Besuch abstatten. Was ich die beiden fragen wollte oder wie ich mich überhaupt verhalten sollte, wusste ich noch nicht. Besonders bei Slocum war ich ratlos. Das letzte Mal hatte ich ihn im Bestattungsinstitut gesehen – und niedergeschlagen.
    Als ich in die Cloverdale Avenue einbog und auf das Haus der Mortons zufuhr, sah ich sofort, dass hier etwas nicht stimmte.
    Eine schwarze Frau war gerade aus dem Haus gekommen. Eher schon getaumelt. Die linke Hand hatte sie auf die rechte Schulter gepresst, in der rechten Hand hielt sie eine Pistole.
    Jetzt erkannte ich sie. Es war Detective Rona Wedmore.
    Etwa drei Häuser von Belindas Haus entfernt sah ich einen schwarzen Chrysler 300 am Straßenrand stehen. Es war das gleiche Modell, das Sommer heute Morgen gefahren hatte, als er wegen des Geldes zu mir gekommen war. Die Fahrertür war offen, aber ich konnte niemanden hinter dem Lenkrad sehen.
    Ein paar Meter vor dem Chrysler entdeckte ich einen Mann, der auf dem Grasstreifen zwischen der Straße und dem Gehsteig kniete. Beim Näherkommen erfasste ihn das Licht meiner Scheinwerfer, und ich sah, dass er sich über etwas beugte. Es war eine zweite Person auf dem Boden, anscheinend verletzt.
    In dem Knienden erkannte ich Sommer. Wer auf dem Boden lag, konnte ich nicht erkennen, nur, dass Sommer seine Taschen durchsuchte.
    Ich schaltete auf Parken und öffnete die Tür.
    Rona Wedmore sah in meine Richtung, und sobald meine Füße den Asphalt berührten, schrie sie: »Nein! Zurück in den Wagen!«
    »Was ist passiert?«, fragte ich, noch immer im Schutz der Autotür.
    Wedmore stand jetzt direkt unter dem Verandalicht des Morton-Hauses, und ich konnte sie besser sehen. Zwischen den Fingern der Hand, die sie gegen die Schulter presste, sickerte es rot heraus. Einen Augenblick lehnte sie sich an einen Pfosten, dann kam sie die Stufen herunter. Sie hatte die Hand von der Verletzung genommen, um sich am Geländer festhalten zu können.
    Ich hörte das Heulen mehrerer Sirenen.
    Wedmore war jetzt unten angekommen, deutete mit ihrer Waffe auf Sommer und rief mir zu: »Weg hier! Er ist bewaffnet.«
    In diesem Augenblick hob Sommer den Arm und zielte mit seiner Pistole auf Wedmore. Den Schuss hörte ich kaum, aber das Holzgeländer, an dem sie sich gerade noch festgehalten hatte, splitterte.
    Sommer fuhr mit der Durchsuchung des Mannes fort, packte etwas und rannte zu der offenen Tür des Chrysler.
    Ich sah über die Schulter in meinen Wagen. Da, unter dem Sitz, lugte ein Stück der Papiertüte

Weitere Kostenlose Bücher