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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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überhaupt niemand ans Telefon ging?
    Es gab noch andere Leute, die ich anrufen musste, doch deren Nummern wusste ich nicht auswendig, und ich fuhr so schnell, dass es zu riskant gewesen wäre, am Handy herumzufummeln, um sie herauszusuchen.
    Auf gut Glück drückte ich auf eine meiner Kurzwahltasten. Es klingelte ein paarmal, dann hörte ich Sallys Ansage.
    »Hier ist Sally Diehl. Ich kann Ihren Anruf leider nicht entgegennehmen, aber bitte hinterlassen Sie eine Nachricht.«
    »Sally, verdammt, Glen hier! Wenn du da bist, heb ab! Kelly ist in Gefahr und –«
    Es klickte, dann hörte ich: »Glen?«
    »Sally, ich brauch Hilfe.«
    »Was ist los?«
    »Ich kann das jetzt nicht alles erklären, aber ich glaube, Marcus hat Ann Slocum umgebracht. Und womöglich auch Sheila.«
    »Verdammt, Glen, was redest du –«
    »Hör mir zu! Schreib dir folgende Adresse auf –«
    »Moment, Moment, ich muss wir was zum Schreiben holen. So, schieß los.«
    Ich rasselte Fionas Adresse in Darien herunter. »Kelly ist dort, wenn sie nicht mit Fiona und Marcus irgendwo unterwegs ist. Du musst Detective Rona Wedmore anrufen.«
    »Warte. Rona … Wedmore.«
    »Sie war heute im Krankenhaus in Milford, aber jetzt wahrscheinlich nicht mehr. Ruf bei der Polizei an, ganz normal, über die Zentrale, sag ihnen, du musst unbedingt mit ihr reden. Und wenn du sie nicht erwischst, sag ihnen, sie sollen sich mit der Polizei in Darien in Verbindung setzen. Die sollen jemanden zu dieser Adresse hinschicken.«
    Ein Blick auf den Tacho sagte mir, dass ich schon über hundertvierzig fuhr. Der Pick-up vibrierte und klapperte, dass es sich anfühlte, als würde er jeden Moment abheben.
    »Hast du’s?«, fragte ich.
    »Ja, aber Glen, das klingt –«
    »Mach schon!«
    Ich legte auf. Gerade noch rechtzeitig, um dem Traktoranhänger vor mir nicht hinten draufzufahren. Ich scherte aus und spürte, wie mein Wagen leicht ins Schleudern geriet. Ich fuhr noch immer mit Bleifuß.

Achtundfünfzig
    »Das wollen wir doch mal sehen«, sagte Marcus und nahm Kelly ihr Telefon aus der Hand.
    Er spielte das Video vom Anfang bis zum Ende ab.
    »Hast du das gehört?«, fragte Kelly. »Sie sagt so was wie ›Marcus, Geschäft ist Geschäft‹. Hast du’s gehört?«
    »Ja«, sagte er. »Ich glaube schon.«
    Das Festnetztelefon klingelte. Als Marcus keine Anstalten machte abzuheben, fragte Kelly: »Soll ich rangehen?«
    »Nein, lass es einfach klingeln. Wenn es wichtig ist, werden sie schon eine Nachricht hinterlassen.«
    Sekunden später machte Fionas Handy auf dem Tisch in der Diele Radau.
    »Und jetzt?«, fragte Kelly.
    »Kümmer dich nicht drum«, sagte Marcus, Kellys Handy noch immer in der Hand. Als auch das plötzlich klingelte, erschrak Kelly.
    »Das ist meins!«, sagte sie. »Da muss ich rangehen.«
    Marcus hob das Handy so hoch, dass Kelly es nicht erreichen konnte. »Aber nicht jetzt. Wir unterhalten uns gerade.«
    »Kann ich sehen, wer’s ist?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Du kannst später nachsehen.«
    »Das ist gemein« protestierte Kelly. »Das ist mein Handy.«
    Als das Klingeln aufgehört hatte, steckte Marcus das Handy in die Hosentasche. Völlig verdutzt sah Kelly ihm dabei zu.
    »Kelly«, sagte Marcus, »hast du das auf dem Video heute zum allerersten Mal gehört?«
    »Häh?« Sie rang noch immer um Fassung. Wie kam der Mann ihrer Großmutter dazu, einfach ihr Handy zu stehlen? »Ja, schon.«
    »Hat irgendjemand anderes das je bemerkt?«
    »Ich glaube nicht. Der Einzige, der das Video außer mir gesehen hat, ist mein Dad. Ich hab’s ihm gemailt.«
    »Aha«, sagte Marcus. »Nur ihr zwei.«
    »Warum hast du an dem Abend Emilys Mom angerufen?«
    »Sei bitte still.«
    »Gib mir mein Handy zurück.«
    »Gleich, Kind. Ich muss nachdenken.«
    »Worüber musst du nachdenken?«, fragte sie. »Bitte gib’s mir wieder. Ich hab doch gar nichts gemacht. Ich räume immer meine Sachen weg und tu, was du und Grandma mir sagt.«
    »Wir haben doch vorhin überlegt, ob wir spazieren gehen sollen. Das könnten wir doch jetzt tun, meinst du nicht?«
    Kelly mochte nicht, wie Marcus gerade dreinsah. Nicht einmal sein gekünsteltes Lächeln brachte er zustande. Sie wollte nach Hause. Und zwar sofort. »Gib mir mein Handy, damit ich meinen Dad anrufen kann.«
    »Ich gebe dir dein Handy, wenn es mir passt«, sagte er.
    Kelly drehte sich jäh um und verließ die Küche. Sie ging zum nächsten Festnetztelefon und begann, die Handynummer ihres Vaters einzutippen.
    Marcus riss ihr

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