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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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er hat sich dir gegenüber wie ein Arschloch benommen, aber der Typ hatte tatsächlich ein Gewissen. Es hat ihn aufgefressen. Der Brand, Sheila. Er wollte beichten.«
    »Doug«, flüsterte ich. »Du hast alles so arrangiert … stimmt’s? Ihm die Kisten in den Pick-up gestellt, um Theo aus der Schusslinie zu bringen.«
    »Ich will nicht darüber reden, Glen. Das tut zu weh.«
    »Wie … Moment … Scheiße, nein … du hast Theo umgebracht. Du warst das.«
    Zum ersten Mal hatte ich den Eindruck, dass ihr das Ganze naheging. Sie rieb sich die Augen. »Ich hab nur getan, was notwendig war, klar? So wie jetzt. Ich tu, was getan werden muss.«
    »Dein … Verlobter …«
    »Er hat mich von zu Hause angerufen und gesagt, er hält es nicht mehr aus. Er muss Doug sagen, dass es nicht seine Schuld war. Ich hab gesagt, Theo, tu nichts, bis ich bei dir bin. Und als ich dann da war, hab ich zu ihm gesagt, na gut, ruf Doug an, lad ihn ein, sag’s ihm persönlich, so gehört sich das. Und nachdem er telefoniert hat, bin ich mit ihm in den Wald gegangen. Ich hatte eine von Dads Pistolen mitgenommen.«
    Eine Träne lief ihr über die Wange.
    »Ich hab meinen Wagen versteckt, Theos Pick-up unten an der Straße geparkt, damit Doug nicht rauffahren konnte. Als er alles nach Theo absuchte, hab ich ihm die Pistole in den Wagen gelegt. In Betsys Wagen.«
    Das konnte ich gerade noch begreifen, doch mein Hirn vernebelte sich immer mehr.
    »Eins musst du nämlich verstehen, Glen: Ich bin lieber ledig und in Freiheit, als verheiratet und den Rest meines Lebens hinter Gittern. Du musst aufstehen.«
    »Was?«
    Sie stand auf und kniete sich neben mich. Mit einer Hand hielt sie die Waffe fest, mit der anderen packte sie mich am Ellbogen. »Gehen wir. Auf-auf.«
    »Sally«, sagte ich. Schwankend lag ich nun auf den Knien. »Stellst du mich jetzt auch auf einer Autobahnabfahrt ab?«
    »Nein. Noch einmal geht nicht.«
    »Was … wie denn?«
    »Komm schon, Glen, bitte. Du kannst nichts mehr ändern. Mach es uns beiden nicht so schwer.«
    Sie zog mit aller Kraft, und ich kam auf die Füße. Sally war schon immer durchtrainiert gewesen, und noch dazu war sie größer als ich. Und noch etwas hatte sie mir voraus: Sie war nüchtern. Ich versuchte, meine Handgelenke freizubekommen, aber Sally hatte auch da ganze Arbeit geleistet. Hätte ich genug Zeit gehabt, hätte ich es vielleicht geschafft. »Wo gehen wir hin?«
    »Ins Bad«, sagte Sally.
    »Was? Ich muss nicht ins Bad.« Dann überlegte ich einen Augenblick. »Vielleicht doch.«
    Ich schwankte. Ich war eindeutig betrunken.
    »Hier lang, Glen. Einen Schritt nach dem anderen.« Geduldig führte sie mich von der Küche ins Esszimmer, wo ich gegen einen Stuhl lief, und von da in den Flur, der zu den Schlafzimmern und zum Bad führte.
    Was Sally genau vorhatte, wusste ich nicht, aber irgendetwas musste ich dagegen tun. Versuchen, ihr zu entkommen.
    Ich startete einen Überraschungsangriff. Mit meinem ganzen Gewicht warf ich mich gegen sie und stieß sie mit der Schulter gegen die Wand. Sie riss einen Wedgwood-Teller mit dem Profil von Richard Nixon vom Haken, er fiel zu Boden und zerbrach.
    Ich wollte losrennen, stolperte jedoch über den Läufer und fiel hin. Ohne Hände, mit denen ich meinen Fall hätte abfangen können, landete ich mit einem Wangenknochen auf dem Boden. Schmerz schoss mir durch den Kiefer.
    »Verdammt, Glen, jetzt sei nicht so ein Arschloch!«, rief Sally. Ich drehte den Kopf und sah sie über mir stehen, die Pistole auf mein Gesicht gerichtet. »Hoch mit dir, du Idiot, und diesmal helfe ich dir nicht.«
    Ganz, ganz langsam kam ich auf die Füße. Mit der Waffe deutete sie auf die Badezimmertür. »Da rein«, sagte sie.
    Ich stand im Eingang zu Sallys renoviertem Bad, verschaffte mir rasch einen Eindruck von Theos Werk. Die Toilette, das Waschbecken und die Badewanne waren aus glänzendem weißen Porzellan. Der Boden war in schwarz-weißem Schachbrettmuster gefliest, doch die Fliesen lagen nicht überall plan auf. Manche der Fugen waren nicht völlig ausgefüllt, und der Heizdraht schimmerte durch.
    Mir fiel auch auf, dass die Badewanne erst zur Hälfte mit Silikon abgedichtet war. Wahrscheinlich war sie noch nie benutzt worden.
    Aber sie war voll Wasser.
    »Auf die Knie«, sagte Sally.
    Selbst in meinem Zustand dämmerte mir, wie es jetzt weitergehen würde. Wie Sheila würde man mich, mit sehr viel Alkohol im Blut, tot in meinem Wagen auffinden. Aber nicht auf einer

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