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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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holen. Er hatte so laut geschrien, dass er beinahe heiser war. »Der Halter des Wagens ist ein gewisser Arthur Twain. Aus Hartford.«
    »Adresse?«
    Slocum gab sie ihm.
    »Was haben Sie über ihn rausgefunden?«
    »Er ist Ermittler. Privatdetektiv. Bei einem Ermittlungsbüro Stapleton.«
    »Hab ich schon mal gehört.«
    Slocum holte noch einmal tief Luft und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Hören Sie mir zu. Hören Sie mir gut zu. Sie können nicht einfach rumfahren und in Kinderzimmer reinballern. Das können Sie doch nicht tun, verdammt noch mal. Außerdem erregt es viel zu viel –«
    Sommer hatte aufgelegt.

Neunundzwanzig
    Es waren noch immer ein paar Polizisten in Kellys Zimmer, als ich wieder in den Keller hinunterging. Das Geld, das ich in dem braunen Umschlag gefunden hatte, lag nicht mehr auf dem Schreibtisch. In der Zeit zwischen meinem Notruf und der Ankunft des ersten Streifenwagens war ich schnell hinuntergelaufen. Kelly hatte ich mitgenommen, ließ sie aber vor der Bürotür warten, während ich das Geld wieder in die Wand steckte und das Paneel befestigte.
    Ich war froh, dass ich das getan hatte, denn die Polizei sah sich im ganzen Haus um. Und ich wollte nicht noch mehr Anlass zu Fragen geben.
    Ich rief Fiona an.
    »Hallo? Glen? Gütiger Himmel, weißt du, wie spät es ist?«
    »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    Ich konnte Marcus auf der anderen Seite des Bettes hören. »Wer ist das? Was gibt’s?«
    »Psst! Was für einen Gefallen? Wovon redest du?«
    »Ich möchte, dass du dich eine Zeitlang um Kelly kümmerst.«
    Ich spürte richtig, wie Fiona fieberhaft überlegte, was ich jetzt wieder im Schilde führte. Vielleicht erwachte gerade ihr früherer Verdacht wieder, ich wolle Kelly aus dem Weg haben, damit ich mir eine Frau ins Haus holen konnte.
    »Was ist denn los?«, fragte sie. »Hast du es dir anders überlegt? Willst du jetzt doch, dass sie in Darien zur Schule geht?«
    »Nein«, sagte ich. »Aber ich möchte, dass sie bei euch bleibt. Wenigstens ein paar Tage.«
    »Warum? Ich meine, ich freue mich natürlich, wenn sie kommt, aber was steckt dahinter?«
    »Kelly muss raus aus Milford. Keine Schule, nichts, was ihr Angst machen könnte. Sie hat eine schlimme Zeit hinter sich, und Abstand ist vielleicht genau das, was sie jetzt braucht.«
    »Wird sie in der Schule nicht zu viel versäumen?«, fragte Fiona. »Da, wo sie ›Säuferkind‹ zu ihr sagen?«
    »Fiona, ich muss wissen, ob ich auf dich zählen kann.«
    »Lass mich mit Marcus reden, und ich ruf dich morgen früh zurück.«
    »Ich brauche die Antwort jetzt. Ja oder nein.«
    »Glen, was ist wirklich los?«
    Ich schwieg einen Augenblick. Ich wollte Kelly aus Milford weghaben, irgendwohin, wo Darren oder jemand anderes sie nicht so leicht aufstöbern würde. Ich wusste, dass es in Fionas Haus eine Alarmanlage mit einer Direktleitung zur Polizei gab und dass Fiona sie rund um die Uhr anließ.
    »Kelly ist hier nicht sicher«, sagte ich.
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Länger noch als meines eben. Schließlich sagte Fiona: »In Ordnung.«

    Ich ging nach oben, nahm Kelly mit ins Schlafzimmer und setzte mich mit ihr aufs Bett.
    »Ich habe einen Entschluss gefasst und ich hoffe, du hast nichts dagegen«, fing ich an.
    »Was ist denn?«
    »Ich bringe dich morgen früh zu deinen Großeltern.«
    »Gehe ich jetzt da zur Schule?«
    »Nein. Es ist so eine Art Ferien.«
    »Ferien? Wo fahren wir denn hin?«
    »Von Wegfahren ist jetzt erst mal nicht die Rede, aber ich glaube, es spricht auch nichts dagegen.«
    »Ich will nicht weg von dir.«
    »Ich will das ja auch nicht. Aber hier bist du nicht sicher, und solange das so ist, ist es besser, du bist woanders. Bei Fiona und Marcus bist du in Sicherheit.«
    Sie überlegte. »Ich würde gern nach London fliegen. Oder vielleicht nach Disney World.«
    »Ich glaube, da solltest du dir nicht allzu große Hoffnungen machen.«
    Sie nickte, dachte kurz nach und sagte dann: »Wenn ich hier nicht sicher bin, dann bist du’s auch nicht. Machst du auch Ferien? Können wir nicht zusammen wegfahren?«
    »Ich bleibe hier, aber mir wird nichts passieren. Ich werde sehr gut aufpassen. Und ich werde rausfinden, was hier vor sich geht.«
    Sie legte die Arme um mich. »Mein Bett ist voller Scherben«, sagte sie.
    »Du bleibst hier bei mir.«

    Als die Polizei aus dem Haus war, zog Kelly ihren Schlafanzug an und schlüpfte unter meine Bettdecke. Sie schlief ziemlich rasch ein, was mich angesichts der Ereignisse

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