Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
Vom Netzwerk:
die Stirn. »Aber nicht den ganzen Tag. Du musst wirklich mit ihr reden.«
    Nachdem er seine Jacke angezogen hat und die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen ist, laufe ich zum Fenster und schaue zu, wie Kel und Caulder zu ihm in den Wagen steigen. Dann fahren sie davon.
    Ich sehe über die Straße zu unserem Haus hinüber – dem Haus, das nicht mein Zuhause ist. Meine Mutter wartet dort auf mich, aber ich habe keine Ahnung, was ich zu ihr sagen soll, also beschließe ich, noch ein bisschen abzuwarten. Ich kann sie jetzt nicht trösten. Im Moment bin ich einfach nur wütend und das will ich sie auf keinen Fall spüren lassen. Sieist nicht schuld daran, dass dieses Leben so beschissen ist, aber ich weiß nicht, wen ich sonst dafür verantwortlich machen soll.
    Mein Blick fällt auf den Gartenzwerg mit der abgebrochenen Mütze, der in unserem Vorgarten steht und mich mit seinem fiesen Grinsen anschaut, als würde er genau wissen, dass ich mich hier verstecke und zu viel Angst habe, um rüberzugehen. Er lacht mich aus. Seufzend ziehe ich den Vorhang zu und habe mich gerade entschieden, mich dem unvermeidlichen Gespräch zu stellen, da hält Eddies Wagen in unserer Einfahrt.
    Ich laufe zur Tür und öffne sie einen Spalt. »Hey, Eddie!«, rufe ich und winke ihr, als sie aussteigt. »Ich bin hier!«
    Sie sieht mich an, dann sieht sie zu unserem Haus und dreht sich mit verwirrtem Gesichtsausdruck wieder zu mir um, bevor sie zögernd über die Straße auf mich zukommt.
    Na großartig. Warum habe ich das getan? Wie soll ich ihr erklären, warum ich bei Will bin?
    Ich trete zur Seite, als sie reinkommt und sich neugierig umsieht, dann schließe ich die Tür hinter ihr.
    »Hey. Alles okay? Ich hab dich ungefähr hundertmal angerufen.« Sie lässt sich aufs Sofa fallen und zieht sich die Stiefel aus. »Wer wohnt hier?«, fragt sie und lässt ihren Blick schweifen.
    Die Antwort erübrigt sich. Die Familienfotos an den Wänden sagen alles.
    »Oh.« Eddie schweigt einen Moment. Dann legt sie die Füße auf den Couchtisch und fragt: »Was war denn los? Hat deine Mutter dir gesagt, wer er ist? Kennst du ihn?«
    Ich steige über ihre Beine und setze mich neben sie. »Du wolltest doch noch meine peinlichste Geschichte hören, oder? Ich könnte sie dir jetzt erzählen, wenn du willst.«
    »Klar.« Sie sieht mich erwartungsvoll an.
    »Ich lag total daneben mit meinem Verdacht. Meine Mutter hat keinen Freund. Sie ist krank. Sie … hat Krebs.«
    »Oh.« Eddie wird blass und sieht mich betroffen an. Mir fällt auf, dass sie zwei unterschiedliche Socken anhat.
    »Das ist jetzt irgendwie total surreal … Ich … ich kann das gar nicht glauben.«
    »Ja, ich weiß. Aber es ist leider total real.«
    Sie sitzt stumm da und schabt den schwarzen Nagellack von ihrem Daumennagel. Dann dreht sie sich zu mir und nimmt mich in den Arm. Eine ganze Weile hält sie mich nur, ohne etwas zu sagen.
    Irgendwann lässt sie mich los und springt auf. »Auf den Schock brauche ich was zu trinken.« Sie läuft in die Küche und kommt kurz darauf mit einer Flasche Cola und zwei Gläsern zurück, in denen Eiswürfel klirren. »Wein hat er natürlich nicht. Mr Cooper ist wirklich ein vorbildlicher Pädagoge. Man könnte auch sagen: ein Langweiler.« Sie setzt sich auf die Couch und gießt uns ein. »Okay, und jetzt erzähl. Was sagen die Ärzte? Wie ist die Prognose?«
    »Ich weiß es nicht. Aber es sieht anscheinend nicht gut aus. Nachdem sie es mir gestern Abend gesagt hat, bin ich heulend davongelaufen. Seitdem habe es noch nicht geschafft, ihr gegenüberzutreten.« Ich drehe den Kopf zum Fenster und sehe wieder zu unserem Haus rüber. Ich weiß, dass ich mich den Tatsachen stellen muss, aber alles in mir schreit danach,die schreckliche Wahrheit einfach zu verdrängen, wenigstens für ein paar letzte Stunden.
    »Layken, du musst mit ihr reden.«
    Ich verdrehe die Augen. »Gott, du klingst genau wie Will.«
    Eddie trinkt einen Schluck aus ihrem Glas und stellt es dann mit einem Knall auf den Tisch. »Apropos Will .«
    Okay. Jetzt also ist der Moment der Wahrheit gekommen.
    »Ich will wirklich nicht neugierig sein und mich in deine Angelegenheiten mischen, Layken, aber … du bist bei ihm zu Hause. Du hast noch dieselben Sachen an, die du gestern anhattest, als ich dich abgesetzt habe. Ich meine … was soll ich denn davon halten?«
    Ich seufze. Sie hat natürlich vollkommen recht. Für sie muss es so aussehen, als hätte ich etwas mit Will. Mir bleibt gar nichts

Weitere Kostenlose Bücher