Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
Vom Netzwerk:
es, dich nicht unsterblich in ihn zu verlieben?«
    Jetzt kann ich die Tränen endgültig nicht mehr zurückhalten.»Das ist es ja gerade«, schluchze ich und greife auch nach einem Taschentuch. »Ich schaffe es nicht. Ich schaffe es kein bisschen!«
    Eddie lacht und weint gleichzeitig und drückt meine Hand. Und dann bleiben wir für den Rest der Stunde an unseren Plätzen, bis wir unsere verdiente Strafe abgesessen haben.

14.
    And I know you need me in the next room over
but I am stuck in here all paralyzed.
    – THE AVETT BROTHERS, »10   000 WORDS«
    Ich habe noch nie mit jemandem geschlafen. Einmal wäre es fast so weit gewesen, aber dann habe ich in letzter Sekunde doch einen Rückzieher gemacht. Meine längste Beziehung hatte ich mit einem Jungen, den ich kurz nach meinem sechzehnten Geburtstag über Kerris’ Bruder kennengelernt hatte. Er hieß Seth, war achtzehn und echt süß. Damals dachte ich, ich wäre in ihn verliebt, aber mittlerweile habe ich den Verdacht, dass ich vielleicht mehr in die Vorstellung verliebt war, einen Freund zu haben. Seth studierte wie Kerris’ Bruder an der University of Texas. Die Uni lag ungefähr vier Autostunden von unserer kleinen Stadt entfernt. Seth und ich trafen uns, so oft wir konnten, und telefonierten und chatteten viel.
    Nachdem wir ein halbes Jahr zusammen waren und häufig darüber gesprochen hatten, beschloss ich, dass der Momentgekommen war, mit ihm zu schlafen. Weil wir uns dafür natürlich unmöglich bei mir zu Hause treffen konnten, mietete er uns ein Hotelzimmer. Meine Eltern glaubten, wir würden ins Kino gehen.
    Als wir vor dem Hotel aus dem Auto stiegen, zitterten meine Hände so sehr, dass ich mir sicher war, die Angestellte an der Rezeption würde mir ansehen, was wir vorhatten. Ich wusste in dem Moment schon, dass ich meine Meinung geändert hatte, traute mich aber nicht, es Seth zu sagen, weil ich ihn nicht enttäuschen wollte. Er hatte sich solche Mühe gegeben und sogar extra eigenes Bettzeug mitgebracht, um für mich alles vertrauter zu machen. Wir legten uns aufs Bett und küssten uns, dann zog er mein T-Shirt aus und wollte mir gerade die Hose aufknöpfen, als ich plötzlich weinen musste. Seth hörte sofort auf. Er machte mir keine Sekunde lang ein schlechtes Gewissen, weil ich es mir anders überlegt hatte, sondern küsste mich nur zärtlich und sagte, dass das völlig okay sei und er mir alle Zeit lassen würde, die ich bräuchte. Wir haben es uns dann im Bett gemütlich gemacht, uns unter der Decke aneinandergekuschelt und über Pay-TV Filme geschaut.
    Es war schon hell, als wir sieben Stunden später aufwachten und sofort in Panik gerieten, weil wir niemandem gesagt hatten, wo wir waren, und unsere Handys die ganze Nacht über ausgeschaltet gewesen waren. Ich war mir sicher, dass meine Eltern vor lauter Sorge kein Auge zugetan hatten. Seth setzte mich zu Hause ab und fuhr sofort weiter, weil wir entschieden hatten, dass es besser war, wenn ich das alleine klärte. Ich weiß noch genau, wie ich vor dem Haus stand undmir wünschte, mich in Luft auflösen zu können, um mich nicht meinen Eltern stellen und ihnen alles erklären zu müssen. Ich hasse solche direkten Konfrontationen.
    Jetzt stehe ich vor dem Jeep, blicke auf den von Gartenzwergen bevölkerten Garten des Hauses, das nicht unser Zuhause ist, und empfinde genau das gleiche ungute Gefühl wie damals. Ich weiß, dass meine Mutter mit mir über alles reden will. Über den Krebs, über die Zukunft, über Kel. Sie wird mich damit konfrontieren und ich werde weglaufen wollen. Zögernd gehe ich zur Tür, schließe sie auf und wünsche mir fast, jemand würde sie von innen zuhalten, aber da ist natürlich niemand. Mom, Kel und Caulder sitzen an der Küchentheke und schnitzen Halloweenkürbisse. Umso besser. Das heißt, sie kann fürs Erste nicht mit mir reden.
    »Hallo«, sage ich zu niemandem Bestimmten, als ich reinkomme. Mom sagt nichts.
    »Hey, Layken. Schau dir mal meinen Kürbis an!« Kel dreht ihn so, dass ich ihn sehen kann. Die Augen sind zwei kleine X und der Mund ein größeres, in dem eine Tüte Skittles klemmt. »Er macht so ein verkniffenes Gesicht, weil er gerade saure Skittles isst«, erklärt er.
    Ich hebe den Daumen. »Wow, sehr kreativ.«
    »Und jetzt meiner«, ruft Caulder und dreht seinen Kürbis um.
    Statt Augen und Mund hat er nur ein einziges riesiges Loch.
    »Oh … was ist denn mit dem passiert?«, frage ich.
    »Das ist ein Zombie-Kürbis, dem ist schon das ganze

Weitere Kostenlose Bücher