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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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nicht an, sondern wartet auf Eddies Antwort. Meine reicht ihm anscheinend nicht.
    Irgendwie finde ich die ganze Situation plötzlich lächerlich. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass ich die schlimmsten drei Tage meines Lebens hinter mir habe und meine Nerven blank liegen, jedenfalls muss ich auf einmal lachen und schaffe es nicht, wieder damit aufhören. Eddie wirft mir einen fragenden Blick zu, kann sich dann aber auch nicht mehr zusammenreißen und kichert los.
    »Was soll das?«, fragt Will aufgebracht. »Was ist so komisch an meiner Frage?«
    »An deiner Frage nichts«, sage ich. »Aber du musst doch selbst zugeben, dass es irgendwie absurd ist, dass du uns nachsitzen lässt, Will. Dass Sie uns nachsitzen lassen, Mr Cooper, meine ich.« Ich hole tief Luft und versuche mich zu beherrschen, um nicht gleich wieder loszuprusten. »Hätten wir nicht einfach heute Abend bei dir vorbeikommen und ganz normal darüber reden können? Aber nachsitzen … hallo?« Eddie und ich sehen uns an und kriegen den nächsten Lachanfall.
    Will wartet, bis unser Lachen verebbt ist. Als wir uns endlich wieder beruhigt haben, stößt er sich von der Fensterbank ab und kommt auf uns zu. »Weil das verdammt noch mal die früheste Gelegenheit war, mit euch zu sprechen. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht und war mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch einen Job habe, als ichheute Morgen hier ankam.« Er sieht Eddie an. »Wenn sich das herumspricht … wenn irgendjemand mitbekommt, dass eine meiner Schülerinnen mit mir in meinem Bett geschlafen hat, verliere ich meine Stelle hier. Und den Uniabschluss kann ich dann auch vergessen.«
    Eddie dreht sich zu mir und zieht die Augenbrauen hoch. »Du hast mit ihm zusammen in seinem Bett geschlafen? Das wusste ich ja gar nicht. Hey, du hast mir entscheidende Informationen vorenthalten!« Sie lacht.
    Will schüttelt den Kopf, geht wieder nach vorne und setzt sich an sein Pult. Er stützt die Ellbogen auf den Tisch und vergräbt sein Gesicht in den Händen. Anscheinend läuft das Projekt Nachsitzen nicht so, wie er es geplant hatte.
    »Jetzt mal im Ernst – du hast bei ihm im Bett geschlafen?«, raunt Eddie mir so leise zu, dass Will sie nicht hört.
    »Es ist nichts passiert«, flüstere ich. »Was denkst du denn? Du hast doch selbst gesagt, dass er ein Langweiler ist. Tja, du hattest recht. Chuck Norris hätte sich so eine Chance nicht entgehen lassen.«
    Eddie prustet los, worauf ich sofort auch wieder die Fassung verliere.
    »Findet ihr das alles wirklich so witzig?«, fragt Will scharf. »Für euch beide ist das nichts weiter als ein lustiger Spaß, ja?«
    »Wussten Sie, dass Chuck Norris keinen Sinn für Humor hat, Mr Cooper?«, kichert Eddie. »Dafür hat der Humor einen Sinn für Chuck Norris.«
    Will legt den Kopf auf den Tisch und stöhnt.
    Eddie und ich sehen uns an und uns wird schlagartig klar,dass das hier tatsächlich kein Witz ist und dass Will verzweifelt versucht, ein ernsthaftes Gespräch mit uns zu führen. Eddie setzt sich seufzend auf.
    »Hören Sie, Mr Cooper«, sagt sie. »Ich werde mit niemandem darüber reden, das schwöre ich. Ich finde aber auch nicht, dass es so eine große Sache ist.«
    Will hebt den Kopf. »Es ist eine große Sache, Eddie. Genau das versuche ich euch beiden die ganze Zeit klarzumachen. Wenn ihr das alles zu sehr auf die leichte Schulter nehmt, werdet ihr unvorsichtig, und dann kommt womöglich doch irgendwann etwas heraus. Und wenn so was erst mal in der Welt ist, könnte ich es nie mehr geraderücken. Für mich steht einfach zu viel auf dem Spiel und ich möchte, dass ihr das begreift.«
    Die Atmosphäre schlägt innerhalb von Sekunden radikal um, als hätte sich mitten im Raum ein schwarzes Loch aufgetan, das alle Leichtigkeit verschluckt. Eddie spürt das anscheinend auch und versucht es mit einem letzten Witz.
    »Wussten Sie, dass Chuck Norris in seinen Filmen nie gespielt hat? Spielen ist etwas für …«
    »Es reicht! Okay?« Will schlägt mit der Faust auf den Tisch und steht auf.
    Ich sehe Eddie mit großen Augen an und schüttle den Kopf, um ihr klarzumachen, dass es für Chuck Norris jetzt endgültig Zeit ist, sich zurückzuziehen.
    »Das ist kein Witz!«, sagt Will. »Und es ist auch keine Kleinigkeit, um die es hier geht.« Er nimmt etwas aus seiner Schublade, kommt nach hinten und legt es vor uns auf den Tisch. Es ist ein Foto von Caulder.
    »Es geht um diesen Jungen.« Will deutet mit dem Zeigefinger auf das Bild. »Und

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