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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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Gesicht abgefault.«
    Ich verdrehe die Augen und lache. »Ihr beiden passt echt perfekt zusammen!«
    Mom sieht mich prüfend an, als würde sie herauszufinden versuchen, in welcher Verfassung ich bin.
    »Hallo«, sage ich diesmal eindeutig zu ihr.
    »Hallo.«
    »Wäre es für dich okay«, sage ich und hoffe, dass sie die tiefere Botschaft meiner Bitte versteht, »wenn wir heute Abend nur Kürbisse schnitzen würden? Nichts anderes?«
    Sie lächelt und wendet sich wieder dem breit grinsenden Kürbis zu, der vor ihr steht.
    »Klar. Aber du weißt, dass wir nicht jeden Abend Kürbisse schnitzen können. Irgendwann werden wir damit aufhören müssen.«
    Ich habe mich gerade nach einem von den beiden Riesenkürbissen gebückt, die noch am Boden stehen, und ihn auf die Theke gehievt, als es an der Tür klopft.
    »Ich mach auf!«, kräht Caulder und springt vom Hocker.
    Als Mom und ich uns zur Tür drehen, steht Will draußen.
    »Hey, Buddy. Bist du jetzt Türsteher bei den Cohens?«, fragt er seinen Bruder.
    Caulder greift nach Wills Hand und zieht ihn ins Haus. »Wir schnitzen Kürbisse für Halloween. Julia hat dir auch einen besorgt.«
    »Nein, nein, schon okay. Ich schnitze meinen ein andermal. Ich wollte dich nur nach Hause holen, damit die Cohens mal ihre Ruhe vor dir haben und ein bisschen für sich sein können.«
    Mom deutet auf den Hocker neben sich. »Setzen Sie sich,Will. Wir schnitzen nur Kürbisse. Das ist alles, was wir heute machen. Mehr nicht. Nur Kürbisse schnitzen.«
    Caulder stemmt den für Will bestimmten Kürbis stöhnend in die Höhe. »Das ist deiner.«
    »Okay, gut. Dann … dann schnitzen wir Kürbisse«, sagt Will und greift nach dem Messer, das Caulder ihm hinhält.
    Alles ist ganz entspannt und friedlich, bis Kel wissen will, warum ich erst so spät von der Schule gekommen bin. Mom sieht mich fragend an, während Will das Messer in seinen Kürbis bohrt und so tut, als wäre er völlig in seine Arbeit vertieft.
    »Eddie und ich mussten nachsitzen«, antworte ich.
    Mom runzelt die Stirn. »Nachsitzen? Was habt ihr denn verbrochen?«
    »Wir haben letzte Woche eine Stunde blaugemacht und uns stattdessen in den Hof gesetzt«, beichte ich.
    Sie legt den Löffel, mit dem sie das Fruchtfleisch ausgekratzt hat, auf die Theke und sieht mich enttäuscht an.
    »Lake, warum machst du denn so was? Und welchen Kurs hast du geschwänzt?«
    Ich presse die Lippen aufeinander und nicke kurz in Wills Richtung. Jetzt schaut er endlich von seinem Kürbis auf, zuckt mit den Schultern und lacht.
    »Was blieb mir anderes übrig, als die beiden zu bestrafen, Julia?«
    »Nichts. Das war das einzig Richtige«, sagt Mom und greift nach dem Telefonbuch. »Zur Wiedergutmachung lade ich euch heute alle zum Abendessen ein! Worauf habt ihr Lust? Ich bin für Indisch.«
    Irgendwie erscheint mir dieser Abend angesichts der dramatischen Ereignisse der letzten Tage vollkommen surreal. Wir sitzen einträchtig um die Küchentheke herum, probieren von den verschiedenen Gerichten, reden fröhlich durcheinander und lachen – auch meine Mutter –, als wäre alles in schönster Ordnung. Es tut so gut, Mom lachen zu sehen. Mir fällt auf, dass sie viel entspannter wirkt als in den vergangenen Wochen, und auch daran merke ich, wie sehr es sie belastet haben muss, dieses schreckliche Geheimnis mit sich herumgeschleppt zu haben. Zum ersten Mal seit langer Zeit leuchten ihre Augen wieder.
    Kel und Caulder reden über Halloween und beraten darüber, als was sie sich verkleiden könnten. Caulder schwankt noch, ob er lieber als Transformer oder als Angry Bird gehen soll, Kel hat gar keine Idee.
    Während Will und Mom Vorschläge machen, räume ich das Geschirr ab, wische über die Theke und gehe zur Spüle, um den Lappen auszuwaschen. Als ich fertig bin, bleibe ich noch einen Moment stehen und betrachte die Szene wehmütig. Wahrscheinlich ist das heute der letzte Halloweenkürbis gewesen, den meine Mutter in ihrem Leben geschnitzt hat. Nächsten Monat wird sie zum letzten Mal Thanksgiving mit uns feiern. Danach kommt dann das letzte Weihnachtsfest. Aber heute Abend sitzt sie mit ihrem kleinen Sohn, seinem besten Freund und dessen Bruder am Tisch, schmiedet Pläne für Halloween und lacht. Ich wünschte, ich könnte diesen Moment für immer in eine Zeitkapsel einschließen. Ich wünschte, wir könnten bis in alle Ewigkeit Kürbisse schnitzen.
    Will und Caulder verabschieden sich, nachdem meine Mutter in ihr Zimmer gegangen ist, um sich für den

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