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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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Schultern hochgezogen hat, legt er etwas Kaltes auf die schmerzende Stelle am Rücken. Ich warte darauf, dass er jetzt endlich mit mir über das redet, was eben passiert ist, aber stattdessen steht er stumm auf, geht zur Haustür und lässt sie hinter sich ins Schloss fallen.
    Er ist gegangen . Einfach so, ohne ein Wort zu sagen. Wahrscheinlich holt er nur schnell etwas aus dem Auto. In der Erwartung, dass er gleich zurückkommt, bleibe ich noch ein paar Minuten ruhig liegen. Schließlich rolle ich mich frustriert zur Seite, greife nach der Kältekompresse, die mir vom Rücken gerutscht ist, und ziehe mein T-Shirt herunter. Als ich gerade aufstehen will, wird die Tür aufgestoßen und meine Mutter kommt ins Haus gestürzt.
    »Lake, Liebes! Ist alles in Ordnung mit dir?« Sie setzt sich neben mich aufs Sofa und zieht mich in ihre Arme. Über ihre Schulter hinweg sehe ich, wie Will ins Haus tritt.
    »Mom«, sage ich mit zitternder Stimme, dann breche ich in Tränen aus.
    »So schlimm ist es nicht. Wirklich nicht.«
    Meine Mutter sitzt an meinem Bett und hat mich geradezum hundertsten Mal gefragt, ob wir nicht doch lieber ins Krankenhaus fahren sollen. Sie streichelt mir lächelnd über die Haare, was mir einen schmerzhaften Stich versetzt. Diese kleine tröstende Geste werde ich am meisten vermissen: wie sie mir über die Haare streicht und mich dabei mit so viel Liebe im Blick ansieht.
    »Will sagt, du hast einen Schlag in den Rücken bekommen. Wer hat dich geschlagen?«
    Ich verziehe das Gesicht, als ich versuche, mich ein Stück höher aufs Kissen zu ziehen. »Javi. Ein Typ aus meiner Klasse. Eigentlich wollte er Will treffen, aber ich stand im Weg.«
    Mom sieht mich mit offenem Mund an. »Was ist das denn für eine Geschichte? Warum wollte er Will schlagen?«
    »Weil Will davor ihn geschlagen hat. Javi hat mich, als ich gehen wollte, zu meinem Auto gebracht, das hinter dem Club stand. Er hat wohl irgendwas falsch verstanden und dachte, ich will etwas von ihm. Jedenfalls hat er mich plötzlich geküsst und ich hab es nicht geschafft, ihn wegzustoßen … Aber dann war zum Glück plötzlich Will da. Nur dass seine Reaktion vielleicht ein bisschen heftig war. Er hat Javi von mir weggerissen und ihm eine verpasst.«
    »Um Gottes willen, das ist ja furchtbar, Kind.« Sie beugt sich vor und küsst mich auf die Haare.
    »Es ist nicht so schlimm, Mom. Mir ist nichts passiert. Ich glaube, ich muss nur schlafen.«
    »Ja, aber dass Will in eine Schlägerei verwickelt war …« Sie seufzt und streicht mir noch einmal über den Kopf, dann steht sie auf und schaltet das Licht aus. »Und was will er jetzt machen?«, fragt sie, bevor sie die Tür schließt.
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob er überhaupt etwas machen möchte«, antworte ich, weil ich ihre Frage darauf beziehe, ob er gegen Javi etwas unternehmen will. Erst nachdem sie schon rausgegangen ist, wird mir klar, dass sie sich Sorgen darüber macht, ob er mit dieser Prügelei seine Stelle an der Schule gefährdet hat.
    Obwohl ich so erschöpft bin, schaffe ich es nicht, einzuschlafen, weil ich plötzlich auch Angst um Will bekomme. Mom hat völlig recht, die Sache kann ihn seine berufliche Zukunft kosten. Immer wieder lasse ich mir das, was passiert ist, durch den Kopf gehen. Wir befanden uns nicht auf dem Schulgelände und Will hat nicht grundlos zugeschlagen, sondern wollte mich verteidigen. Vielleicht spricht Javi ja mit gar niemandem darüber, weil er selbst ein schlechtes Gewissen hat. Andererseits hat Will als Erster zugeschlagen, das ist nicht zu leugnen. Und dann am Schluss noch einmal, als Javi schon gar nicht mehr in meiner Nähe war. Wahrscheinlich hätte er sogar weiter auf Javi eingeprügelt, wenn Gavin nicht dazwischengegangen wäre.
    Ich lasse mir den Ablauf der Prügelei noch einmal durch den Kopf gehen und versuche, mich an die kleinsten Details zu erinnern, falls Will mich morgen bittet, für ihn auszusagen.
    Als ich am nächsten Tag in die Küche komme, sitzt Caulder neben Kel an der Theke und löffelt Froot Loops.
    »Hallo. Mein Bruder kann uns heute nicht fahren. Er hat gesagt, dass er früher losmuss.«
    »Warum denn?«
    »Keine Ahnung.« Caulder zuckt mit den Achseln. »Heute Morgen ist ein Freund von ihm da gewesen, der ihn irgendwo hingebracht hat, damit er deinen Jeep holen kann. Er hat ihn bei euch in die Einfahrt gestellt. Danach ist er mit seinem eigenen Wagen weg.« Er schiebt sich einen Löffel voll bunter Getreideringe in den Mund und

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