Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
Vom Netzwerk:
und geht ein paar Schritte rückwärts. Nein, stimmt gar nicht, jemand zerrt ihn von mir weg! Er wird zu Boden gerissen und jetzt erkenne ich Will, der über ihm kniet, ihn am Hemd packt, ein Stück zu sich heraufzieht und ihm einen Kinnhaken verpasst. Javi fällt nach hinten, wälzt sich aber blitzschnell zur Seite und stemmt sich mit einem Ruck hoch, sodass Will rückwärtsstolpert.
    »Hört auf!«, rufe ich.
    Javi holt aus und diesmal ist es Will, der zu Boden geht. Aus Angst, Javi könnte ein zweites Mal zuschlagen, werfe ich mich zwischen die beiden – und der für Will bestimmte Hieb trifft mich voll in den Rücken. Brennender Schmerz durchzuckt mich und mir bleibt einen Moment die Luft weg, als ich der Länge nach auf Will stürze.
    »Lake!« Will packt mich an den Armen, wälzt mich von sich herunter und legt mich behutsam neben sich auf den Kies. »Alles okay?«
    Ich nicke schwach. Er betrachtet mich einen Moment besorgt, dann füllt sich sein Blick mit Wut und er zieht sich am Türgriff des neben uns parkenden Wagens hoch.
    »Tut mir leid, Layken! Ich wollte nicht dich treffen!«, ruft Javi und kommt zu mir gelaufen.
    Im nächsten Moment höre ich einen Schlag und Javis Gesicht verschwindet aus meinem Blickfeld. Als ich mich mühsam auf die Ellbogen stütze, sehe ich, dass er reglos daliegt, während Will sich über ihn beugt und zum nächsten Hieb ansetzt.
    »Mr Cooper!«, höre ich plötzlich jemanden brüllen. Es ist Gavin, der jetzt bei Will ist, von hinten die Arme um dessen Oberkörper schlingt und ihn von Javi wegreißt.
    Im selben Moment kniet Eddie neben mir. »Oh Gott, Layken, was ist denn passiert?« Sie hilft mir, mich aufzurichten, aber ich ringe immer noch nach Luft, sodass ich nicht antworten kann. Es fühlt sich an, als hätte mir Javis Schlag das Rückgrat gebrochen, obwohl mir natürlich klar ist, dass das nicht sein kann.
    Will befreit sich aus Gavins Griff und läuft zu mir, zieht mich hoch, legt mir einen Arm um die Schulter und führt mich zu seinem Wagen.
    »Ich bringe dich nach Hause«, sagt er knapp.
    »Wartet!« Eddie läuft uns hinterher. »Ich hab deine Tasche gefunden. Du hattest sie in der Nische auf der Bank vergessen.«
    Mit einem wahrscheinlich eher kläglichen Versuch, dankbar zu lächeln, greife ich danach.
    »Ruf mich an, ja?«, sagt Eddie noch und geht dann zu Gavin zurück.
    Nachdem Will mich in den Wagen gesetzt hat, sinke ich ins Polster und schließe die Augen. Mittlerweile bekommeich zwar wieder Luft, aber jeder Atemzug fühlt sich an, als würde mir jemand ein Messer im Rücken herumdrehen. Will startet den Motor und fährt los, während ich mich nur darauf konzentriere, ruhig ein- und auszuatmen.
    Keiner von uns sagt etwas. Ich, weil ich nicht sprechen kann, und Will, weil … tja, wenn ich das wüsste. Er sagt ja nicht, was in ihm vorgeht. Vielleicht ist er einfach noch zu aufgewühlt. So fahren wir schweigend durch die Nacht, bis wir fast in Ypsilanti sind.
    Plötzlich fährt Will an den Straßenrand und hält an. Er schlägt mit der Faust aufs Lenkrad, steigt aus und knallt die Tür zu. Seine Silhouette wird von den Scheinwerfern angestrahlt, während er vom Wagen weggeht, Steine aus dem Weg kickt und flucht. Schließlich bleibt er stehen, legt den Kopf in den Nacken und lässt die Schneeflocken auf sein Gesicht fallen. Eine ganze Weile lang steht er so da, dann gibt er sich einen Ruck, kommt zum Wagen zurück, setzt sich hinters Steuer und zieht die Tür zu. Er legt den Gang ein und wir fahren schweigend nach Hause.
    Ich kann aufrecht gehen, meine Atmung funktioniert wieder normal und das Stechen im Rücken hat deutlich nachgelassen, trotzdem besteht Will darauf, mich zu stützen, während er mich zu sich ins Haus führt.
    »Leg dich ins Wohnzimmer, ich hole Eis«, sagt er.
    Erschöpft schleppe ich mich zur Couch, lege mich bäuchlings darauf, schließe die Augen und frage mich, wie es sein kann, dass dieser Abend, der so schön begonnen hat, so albtraumhaft endet.
    Das Polster bebt, als Will sich neben mich kniet und eineHand auf die Couch legt. »Will!«, entfährt es mir erschrocken, als ich die Augen öffne und sein Gesicht so dicht vor mir sehe. Aus einer Wunde über seinem rechten Auge sickert Blut.
    »Das sieht schlimmer aus, als es ist«, winkt er ab und beugt sich über mich. »Darf ich?« Er umfasst mit beiden Händen den Saum meines T-Shirts.
    Auch wenn mich seine Berührung erschauern lässt, nicke ich stumm. Nachdem er mir das Shirt bis zu den

Weitere Kostenlose Bücher