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Weinland & Stahl

Weinland & Stahl

Titel: Weinland & Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Blood 01 - Das Blut der Nacht
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sagen!«
    Eine ölig schwarze Gestalt stampfte die Stufen zum Deck herunter und wurde erst zum Menschen, als sie sich aus dem triefenden Gummizeug schälte. Roscoe Fairchild hängte den Regenmantel zielsicher neben einen Wandhaken und ließ sich schweratmend am Tisch nieder.
    »Ich hab' ja gesagt, dass es Wahnsinn ist, bei dem Wetter die Anker zu lichten, aber der Alte wollte ja nich' hören«, grummelte Brundle. Er starrte auf die schwarze Stahlwand, als könnte er hindurchsehen und den Sturm beobachten, in den sich das Gewitter über New York hier draußen auf der offenen See verwandelt hatte, nachdem die schwarzen Wolkengebirge der NOSTROMO wie an einer unsichtbaren Leine durch die Lower Bay hinaus auf den Atlantischen Ozean gefolgt waren.
    »Schon
weil
du es gesagt hast, hat Captain Nomad genau das Gegenteil davon getan. So ist er eben. Du kennst ihn nur noch nicht gut genug«, schnaufte Fairchild, während er sich noch immer den Regen aus dem Gesicht wischte.
    Delacroix nickte, und in sein Grinsen stahl sich etwas, das bei genauerem Hinsehen als Bewunderung gelten konnte. »Nomad ist irre.«
    »Das scheint dir zu gefallen, hm?«, fragte Brundle, die hohe Stirn in eine Dreifachfalte legend.
    »Sicher. Eine ungeheure Bereicherung meines Erfahrungsschatzes«, erwiderte Delacroix mit einem Glanz in den kleinen Knopfaugen, der in Brundle die Frage aufwarf, ob an den abstrusen Geschichten, die Del ihnen gern auftischte, nicht doch sehr viel mehr dran war, als sie alle ahnten. Und ob er nicht tatsächlich sehr viel mehr über Captain Aaron Nomad wusste, den – wenn man zur Untertreibung neigte – 'seltsamen' Eigner der NOSTROMO...
    »Okay, Leute, meine Schicht beginnt in drei Stunden. Ich hau mich noch ein wenig aufs Ohr. Wenn das Wetter so bleibt, wird's ein harter Job da droben.«
    Parker Flagg wies mit dem hochgereckten Daumen nach oben und stand betont müde auf. Dass seine Finger dabei wie zufällig über seinen Schritt streiften, weckte in Delacroix' wieseligem Blick ein vergnügtes Funkeln.
    »Hey, Flagg, ich schätze eher, du willst deinem kleinen Freund noch mal die Hand geben, bevor der Sturm ihn dir abreißt, he?«, Er unterstrich seine Worte mit einer eindeutigen Geste seiner fast geballten Faust.
    »
Wenn
er ihn mir abbeißt, würde ich damit liebend gern dein dummes Maul stopfen«, knurrte Flagg und ging zur Seitentür aus dem Aufenthaltsraum hinaus auf den Gang, an dem die Mannschaftskabinen lagen.
    Aber vorher werde ich den 'Kleinen' noch anderweitig benutzen...
    Doch diesen Gedanken sprach Flagg nicht aus. Und jenen erwartungsvollen Ausdruck ließ er erst in sein Gesicht, nachdem er die Tür geschlossen und sich in die ihren Quartieren entgegengesetzte Richtung gewandt hatte.
     
     
    Marisa Huxley kam sich vor, als wäre sie von einem riesigen Monstrum verschlungen worden und nun in einer Vorkammer des eigentlichen Verdauungstraktes zum Warten verdammt.
    Die Geräusche um sie her verliehen ihrer schrecklich kreativen Phantasie immer neue Nahrung.
    Stinkende Flüssigkeiten schwappten irgendwo in Vertiefungen bei jeder Bewegung ihres Gefängnisses hin und her, und der Gestank schürte ihre allein schon vom ungewohnten Schaukeln herrührende Übelkeit. Titanenfäuste schienen an die Wände ringsum zu trommeln, und ihre spürbare Kraft ließ das Mädchen fürchten, dass sie irgendwann – eher früher als später – den Stahl einfach niederreißen würden.
    Dinge bewegten sich ringsum knarrend und rumpelnd über den dreckstarrenden Boden, aber noch viel schlimmer waren jene Dinge, die sich lautlos bewegten; die über ihre Füße strichen, pelzig und mit winzigen, aber messerscharfen Krallen...
    Zum vielleicht tausendsten Mal in den wenigen Stunden, die Marisa erst hier zubrachte, bereute sie bitter, sich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben. Wie oft würde sie es noch tun in den vielen, vielen Stunden, die sie hier noch ausharren musste? Nicht nur in Angst vor all dem, was jetzt schon um sie herum in der Dunkelheit lauerte, sondern auch – und vor allem – vor dem, was noch hinzukommen konnte. Was womöglich geschehen konnte, wenn man sie – fand...
    Er hatte zwar versprochen, dafür zu sorgen, dass niemand hierherkam. Er hatte gesagt, es käme ohnehin nie jemand hierher. Das hier wäre eine Art 'Einweg-Lagerraum'. Dinge würden hier nicht abgestellt, um sie später wiederzuholen, sondern nur, um sie loszuwerden. Es wäre so etwas wie die Müllhalde des Frachters NOSTROMO.
    Und bei Licht

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