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Weiss wie der Tod

Weiss wie der Tod

Titel: Weiss wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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alt, lebte seit dem Jahr 2001 in Hamburg, zugezogen aus Berlin. Er arbeitete vier Jahre lang für Frentzen & Pauli, ein Architektenbüro in der Nähe des Jungfernstiegs. In 2005 wagte er den Schritt in die Selbständigkeit. Im Keller des Mietshauses hatte er sich ein Büro eingerichtet. Nach Aussage seiner Frau Marion liefen die Geschäfte anfänglich gut, doch seit rund einem Jahr war die Auftragslage rückläufig. Das schlechte Klima wirkte sich auf die Familie aus, Marion hatte geplant, ihren Ehemann zu verlassen. In der Nacht seines Verschwindens war sie überstürzt zu ihrer Mutter aufgebrochen.
    Marion Landau machte bei der Vernehmung einen gefassten Eindruck, las Levy in Naimas Protokoll der Befragung weiter. Dennoch hätte sie es nicht vermeiden können, die von ihr anfänglich als intakt beschriebene Familie als gescheitert zu präsentieren. Da gab es noch etwas, das nicht offengelegt worden war. Naima würde sich darum kümmern.
    Die Überprüfung Jochen Landaus im bundesweiten KAN – dem Kriminalpolitischen Aktennachweis, in dem alle Straftaten, insbesondere Sexual- und Gewalttaten, festgehalten wurden – war ergebnislos verlaufen. Landau war ein unbeschriebenes Blatt.
    Nach Schilderung seiner Frau hatte er jenseits seines Schreibtisches keinen Kontakt zu etwaigen Freunden oder ehemaligen Kollegen. Einem Hobby ging er auch nicht nach. Er trank nicht, rauchte nicht und nahm auch keine anderen Drogen zu sich. Die Arbeit war sein Leben.
    Was machte so ein Mann zum Ausgleich, fragte sich Levy, wenn er erschöpft aus seinem Büro kam? Er widmete sich der Familie, lautete die spontane Antwort. Dann hätte es aber kaum Schwierigkeiten in der Ehe gegeben.
    Wieso gab es sie dann dennoch?
    Levy suchte die entsprechende Stelle im Protokoll. Sie hatten sich auseinandergelebt.
    Stellte man irgendwann fest, dass man doch nicht zusammenpasst?, fragte sich Levy. Wie lief das ab? Man heiratete, fand eine gemeinsame Wohnung, lernte die Familie kennen und zeugte schließlich zwei Kinder, um dann morgens mit der Überzeugung aufzuwachen, einen Fehler begangen zu haben? War es das?
    Levy fand keine Antwort darauf. Diese Erfahrung fehlte ihm.
    Was aber, wenn Marion mit der Zeit eine Seite an ihrem geliebten Jochen festgestellt hatte, die er bis dahin mit aller Kraft vor ihr verheimlicht hatte?
    War er ein Pedant gewesen, hatte er sich von ihr abgewandt und eine andere kennengelernt? Oder war er sexuell auf einen anderen Geschmack gekommen? Suchte er zur Befriedigung den Schmerz? Das würde zumindest die Möglichkeit offenlassen, dass er sich freiwillig unter die Peitsche begeben hatte.
    Doch mit Sex hatte diese Sache nichts zu tun, sagte sich Levy. Hier ging es um Bestrafung. Welcher Tat hatte sich Landau schuldig gemacht?
    Irgendetwas musste sich noch im Leben Landaus abgespielt haben.
    Levy startete das E-Mail-Programm. Naima sollte Landaus Vergangenheit näher unter die Lupe nehmen.
    Eine neue Nachricht hielt ihn davon ab. Sie stammte von einem unbekannten Absender. Er öffnete sie und las:
    An deinen Händen klebt Blut. Der Tag der Abrechnung ist bald. Ich habe dich im Auge. Zu jeder Zeit, an jedem Ort.
    Levy ließ die Nachricht auf sich wirken. Eine fehlgeleitete Mail? Ein Scherz? Blödsinn. Er klickte sie weg und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit.
    Naima. Eine Mail schreiben. Mehr zu Landaus Vergangenheit herausfinden. Gruß, Levy.
    Von wem war die Mail gekommen? Levy klickte die Botschaft nochmals an: [email protected].
    Wer sollte das sein? Er kannte den Absender nicht. Wahrscheinlich ein Hoax, ein böser Streich, den gelangweilte Kids furchtsamen Internet-Usern spielten.

27
    D er Himmel heulte, als Levy in den Morgenstunden vor die Tür trat. Ein Taxi brachte ihn in die Einsatzzentrale. Er hatte die Nacht über keinen Schlaf gefunden. Noch immer fühlte er sich prächtig, obwohl mittlerweile mehr als zwölf Stunden vergangen waren, seitdem Katie ihm das Wundermittel verabreicht hatte. Crystal. Was für ein passender Name. Er fühlte keine Müdigkeit und keine Erschöpfung. Sein Verstand arbeitete noch immer glasklar. Er fragte sich, wie lange die Wirkung anhalten würde.
    «Was ist so lustig?», fragte der Taxifahrer mit Blick in den Rückspiegel.
    «Wie?»
    «Sie grinsen, seit Sie zu mir in den Wagen gestiegen sind.»
    «Ach, das. Es ist nichts. Ich musste nur an etwas denken.»
    «Verraten Sie es mir? Vielleicht kann ich Ihre gute Laune teilen. Gebrauchen könnte ich es schon.»
    «Ich habe

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