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Weißer Teufel

Weißer Teufel

Titel: Weißer Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Evans
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Gott! Da sind überall Jungs! Ich bin hier nicht sicher.«
    Er schäumte. Ein paar Schritte legten sie schweigend zurück. Dann lief er weiter. »Es war wichtig«, schnaubte er. »Aber vergiss es.«
    Andrew, rief sie ihm nach.
    Er lag auf seinem Bett und starrte die Tapete an.
    In seinem Kopf raste eine Büffelherde durch die Landschaft, zertrampelte den Boden und wirbelte Steine auf.
    Dennoch nahm er das stille Zimmer wahr.
    Ich hasse diesen verdammten Ort.
    Andrew hörte Schritte. Er bereitete sich auf eine Bemerkung an Roddy vor. Doch nach dem üblichen Klopfen und Türaufreißen schlug Roddy einen anderen Ton als üblich an. »O Mann, steh auf, du hast Damenbesuch.«
    »Danke, Roddy, du bist ein Gentleman«, stellte eine weibliche Stimme fest. Roddy wurde rot und zog sich zurück, um das Kompliment zu verdauen. Andrew blieb auf dem Bett liegen.
    »Soll ich gehen?«, fragte Persephone, als die Tür geschlossen war.
    »Ist es überhaupt erlaubt, dass du herkommst?«
    »Ironischerweise kommen hier Mädchenbesuche in Schülerzimmern so selten vor, dass es diesbezüglich keine Regel gibt.«
    Andrew grunzte. »Das ist aber auch die einzige Regel, die sie vergessen haben.«
    »Gut für mich. Und für dich.«
    Die Luft knisterte. Persephone strahlte: die weiße Bluse, ihre Locken, ihre aufrechte Haltung ; keck, geheimnisvoll, feminin, duftend. Sie verlieh dem schäbigen, kleinen Zimmer Würde. Einerseits schämte sich Andrew für sein rüdes Benehmen, andererseits verspürte er den Drang, seine Gekränktheit und den Ärger zu zeigen.
    Zu seiner Überraschung setzte sich Persephone neben ihn aufs Bett.
    »Du hast mich einfach stehenlassen«, sagte sie.
    »Ich habe etwas Wichtiges herausgefunden. Der Geist ist real. Sogar Fawkes glaubt es. Er denkt, der weißhaarige Junge war Byrons Geliebter in Harrow.«
    »Fawkes?« Sie war erstaunt. »Das denkt er?«
    »Ja, Fawkes. Du glaubst mir immer noch nicht, oder?«
    »Ich bin nicht sicher. Er denkt, der Junge war Byrons Geliebter? Das ist seltsam. Ich dachte, Byron …«
    »Er hat an beiden Ufern gegrast. Zumindest eine Zeitlang.« Andrew nahm die zerfledderte Akte zur Hand. »Gedichte über den Geliebten.«
    Sie nahm ihm den Hefter ab und blätterte. »Deine Obsession ist eigenartig«, erklärte sie.
    Andrew legte sich verletzt zurück.
    »Kann man die Tür absperren?«, wollte sie unvermittelt wissen.
    »Nein«, murrte er. »Keine Tür …«
    Ihre Lippen lagen auf seinen. Er widerstand ihr eine Mikrosekunde,dann öffnete er den Mund. Ihre Zungen berührten sich. Andrew setzte sich auf.
    »Ich dachte, ich bin eigenartig. «
    »Ein bisschen«, sagte sie. »Vielleicht sogar sehr.« Sie lachte.
    »Was ist mit Seb ?«, fragte Andrew bitter.
    Sie runzelte die Stirn. »Verdirb es nicht.« Dann fügte sie hinzu: »Wenn du normal wärst, würde ich dich nicht mögen.«
    Sie küsste ihn wieder. Ihre Hände –  weiß, klein, sommersprossig – nestelten an den Knöpfen ihrer Bluse. Andrew blieb das Herz stehen. Sie fasste nach hinten und öffnete den Verschluss ihres BHs, und plötzlich waren ihre Brüste im fahlen Tageslicht zu sehen  – blass, auch mit Sommersprossen und größer, als es sich Andrew erträumt hatte. Sie bot sie ihm dar wie ein Opfer, als wollte sie damit sagen: Wenn du mir nicht glaubst, dass ich dich mag, hier ist der einzige Beweis meiner Aufrichtigkeit, den ich dir geben kann. Andrew hätte dieses Angebot ein wenig traurig gefunden, hätte er das Denken nicht eingestellt. Warum war ihr erstes und instinktives Mittel, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sich zu entblößen und darzubieten? Aber er dachte nicht. Als er wieder zu Atem kam, kniete er sich vor sie hin und nahm ihre Brüste zart in beide Hände – sie fühlten sich kühl an  –, und seine Beobachtungsgabe schwand. Er leckte und liebkoste die Brüste wie ein Verhungernder, der sich über eine Schüssel mit Süßigkeiten hermacht. Bis er genug hatte und sie ihn zu sich heraufzog. Komm her. Andrew küsste sie, knabberte an ihrem Hals und hoffte verzweifelt, dass dies zu mehr führen möge. Sie löste sich von ihm. Erhob sich. Zog sich wieder an. Er sah ihr voller Qualen zu.
    »Warum kommst du nicht zu mir nach Hause«, schlug sie mit blitzenden Katzenaugen vor. »Am nächsten Heimfahrwochenende.«
    »Zu dir  …« Das Sprechen bereitete ihm Mühe. »Ins Headland House.«
    »Nein, zu meiner Mum. In Hampstead. Sie ist in Athen. Wir machen uns ein schönes Wochenende.«
    Adrenalin schoss durch Andrews

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