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Weißer Teufel

Weißer Teufel

Titel: Weißer Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Evans
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Blödsinn ist. Immer wieder sagte sie: Du warst nie besonders dicke mit diesen Mädchen befreundet. Und sie hat recht.« Sie sah ihn an. »Ich bin ein Risiko eingegangen. Nur damit du  –«, sie spie das Wort regelrecht aus, »–  dich wieder auf ihre Seite stellst. Warum hast du nichts gesagt, bevor wir in die Bahn gestiegen sind? Ich hätte dich dort stehen lassen sollen.«
    Andrew sagte nichts dazu. Er wusste, dass er das gemeinsame Wochenende und alles, was damit einhergehen könnte, verdarb. Andererseits hatte er keine Ahnung, was er sonst tun sollte.
    »Gut, wenn du mir eine Frage stellen willst, dann bitte.« Persephone bebte vor Wut.
    »Das habe ich gerade getan. Wer ist Simon?«
    »Simon war mein Freund«, antwortete sie.
    »War?«
    Andrew sah verwirrt zu, wie sie ein halbes Pint Bier auf einen Zug trank. Sollte er es dabei belassen? Aber nein, das genügte ihm nicht.
    »Rebecca«, sagte er, »schien zu denken, dass ihr noch zusammen seid.«
    »Rebecca ist ein Miststück.«
    Die anderen Gäste drehten, halb amüsiert, halb verwundert, die Köpfe zu ihr. Einige gaben gemurmelte Kommentare ab.
    »Hat die Beziehung zu Simon lange gedauert?«
    »Hör auf damit, Andrew!«
    »Was meinst du, wie ich mich fühle?«, gab er zurück. »Ich dachte, wir wären … keine Ahnung … zusammen.« Er schnaubte. »Und dann höre ich das …«
    »Diese Verleumdung? Das blöde Geschwätz? Den Klatsch? Diese boshafte Scheiße aus dem Mund einer dämlichen Schlampe?« Jetzt verrenkten sich alle die Hälse. Die Gespräche in der Bar verstummten. »Und du zerrst mich den ganzen Weg hierher, um mir das vorzuwerfen? Wenn ich vorhabe, dich mit nach Hause zu nehmen?«
    »Ich will doch nur wissen, ob …«
    »Ob ich ein Flittchen bin«, beendete sie den Satz für ihn. »Daran musst du immer denken, wie? Und ich habe eine Überraschung für dich vorbereitet. Wusstest du das? Reine Zeitverschwendung.«
    Sie kippte das restliche Bier hinunter, knallte das leere Glas auf den Tisch und marschierte hinaus.
    Andrew sank in sich zusammen.
    Die Tischnachbarn beäugten ihn interessiert. Er versuchte zu entscheiden, ob er in London bleiben und sein Geld versaufen oder klug sein und nach Harrow zurückfahren sollte.
    Er trank sein Bier aus und ging hinaus.
    Im umzäunten Vorgarten des Pubs standen ein paar von Werbeschirmen geschützte Picknicktische.
    Persephone saß mit dem Rücken zu Andrew an einem dieser Tische.
    Er zögerte und hätte sich beinahe aus dem Staub gemacht. Doch das wäre gefühllos. Sie war da. Sie wartete. Es war ein Friedensangebot. Nimm es an . Vorsichtig trat er näher. Blieb einen Schritt schräg hinter ihr stehen, gerade so, dass sie ihn aus den Augenwinkeln sehen konnte. Sie sagte nichts. Also nahm er neben ihr Platz. Immer noch keine Reaktion. Er zündete eine Zigarette an und hielt sie ihr hin. Nach einer Weile fasste ihre schlanke, weiße Hand danach, als erwache sie aus tiefen Gedanken. Sie paffteund schüttete das prächtige Haar aus ihrem Gesicht. Die Sonnenbrille überschattete ihre Augen.
    »Es ist etwas sehr Befriedigendes an dem Wort Miststück .«
    »Es ist ein tolles Wort.«
    »Das stimmt.« Nach einem Moment fügte sie hinzu: »Möchtest du mir nicht noch einen Drink spendieren?«
    Er sprang förmlich auf. Versöhnung. Hoffnung. Er kam mit zwei Pints und einer Kreditkartenquittung auf das Konto seines Vaters zurück. Zum Teufel mit Dad . Die Sonne blinzelte durch eine kleine Wolkenlücke am verhangenen Himmel.
    »Was willst du über Simon wissen?«, fragte Persephone, als sich Andrew setzte. »Bringen wir’s hinter uns.«
    Andrews Kehle wurde eng. »Liebst du ihn noch?«
    »Ich hasse ihn.«
    »Warum?«
    »Offen gesagt  – darüber möchte ich nicht sprechen. Ich könnte Rebecca umbringen.« Dann setzte sie hinzu: »Es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen musst.«
    »Wie lange ist es her, seit du …«
    »Seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe? Monate.«
    Sie haben eine Menge durchgemacht, hatte Rebecca gesagt.
    Frag nicht, du Idiot! Sie spricht wieder mit dir. Du hast deine Antwort.
    Er beschloss, noch mal von vorn anzufangen.
    »Das ist ein hübsches Kleid«, sagte er.
    Ihr rosiger, voller Mund verzog sich zu einem Lächeln, und sie schob die Sonnenbrille in ihre Locken.
    »Danke, Andrew. Wie nett von dir, dass du gekommen bist.«
    »Was ist meine Überraschung?«
    »Abwarten.«
    Andrew verlegte sich darauf, sich nach ihr und ihrer Familie zu erkundigen. »Das macht man bei einem Date,

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