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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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er am Sonntag getragen hatte, war mit Sicherheit von Selma gewaschen oder in die Reinigung gebracht worden.
    »Ich habe Scott doch erklärt, dass ich mich nicht erinnere« , sagte er jetzt. »Eine Baumwollhose und ein Golfhemd. Was weiß ich.«
    »Als ich zu euch kam, trugst du ein gestreiftes Hemd mit Button-down-Kragen und schwarze Dockers.«
    Chris zog eine Braue hoch. »Seit wann interessierst du dich für meine Garderobe? Bekommst du plötzlich schwule Anwandlungen?« Dann lachte er. »O nein, die hast du nicht. So wie deine Zunge mit Sayres Mandeln gespielt hat.«
    Beck ließ sich nicht beirren. »Ich weiß so genau, was du anhattest, weil ich halb zerflossen war, als ich bei euch ankam. Mein Hemd war schon nach der kurzen Fahrt völlig durchgeschwitzt. Mir fiel auf, dass du ganz anders wirktest. Du sahst aus wie aus dem Ei gepellt. Du hattest dich gerade umgezogen, nicht wahr?«
    »Wen interessiert das?«
    »Den Richter, falls Selma in den Zeugenstand gerufen wird und unter Eid aussagen muss, was sie zwischen Samstagnachmittag, als du nach Breaux Bridge losfuhrst, und Sonntagnachmittag in deiner Wäschetonne fand oder nicht fand. Dann wird sie aussagen müssen, dass du gegen drei Uhr nachmittags eine Dusche genommen hast, und zwar nachdem jemand Danny zwischen ein Uhr und zwei Uhr dreißig in den Kopf geschossen hatte.« Beck sah ihn scharf an. »Hast du irgendwann am Sonntag das Haus verlassen?«
    Chris fixierte Beck mit standhaftem Blick, um dann mit einem langen Seufzer nachzugeben. Er hob kapitulierend die Hände. »Schuldig.«
    Beck spürte, wie ein Gewicht, einem bleiernen Anker gleich, auf seiner Brust landete, aber er gab sich alle Mühe, sich die Angst nicht anmerken und seine Stimme ruhig klingen zu lassen. »Wohin bist du gegangen, Chris? Und warum musstest du duschen und dich umziehen, bevor ich euch besuchte?«
    »Kannst du dich noch an diesen widerlichem Beweis auf Monica Lewinskys Kleid erinnern?« Er breitete grinsend die Hände aus. »Kondom vergessen. Ist das zu glauben? Und das in meinem Alter. Ich musste ihn rausziehen, bevor ich kam.«
    »Mit wem warst du zusammen?«
    »Lila. Ich wusste, dass George mit Huff beim Golfspielen war. Also habe ich ihr eine nachmittägliche Stippvisite abgestattet.«
    »Verdammt noch mal, warum hast du mir das nicht erzählt? Warum hast du nicht angegeben, dass du mit ihr zusammen warst, als du zum ersten Mal gefragt wurdest, wie du den Sonntagnachmittag verbracht hast? Lila kann dir ein Alibi geben.«
    »Das wird dem Sheriff aber gefallen.«
    Beck brauchte ein paar Sekunden, um die Fäden zu verknüpfen. »Ach du Scheiße.«
    »Genau. Lila ist die Tochter von Reds Schwester. Ich kann meinen Bruder unmöglich umgebracht haben, weil ich bei der Nichte unseres Sheriffs einen weggesteckt habe. Ehrlich gesagt würde ich ihm das lieber nicht erzählen, selbst wenn ich momentan nicht besonders gut auf ihn zu sprechen bin.«
    »Können wir darauf zählen, dass sie zu deinen Gunsten aussagt, falls du doch noch ein Alibi brauchen solltest?«
    »Ehrlich gesagt würde ich sie lieber nicht mit reinziehen.«
    Chris verzog leicht das Gesicht. »Mal abgesehen davon, dass sie Reds Nichte ist, weiß ich nicht, ob sie ihre Ehe mit George gefährden würde, indem sie öffentlich eine Affäre beichtet. Natürlich macht sie sich dauernd über ihn lustig, aber er trägt sie auf Händen und kauft ihr alles, was sie sich wünscht. Er ist vernarrt in sie, und solange sie ihn ab und zu mal ranlässt, sind beide ganz glücklich mit diesem Arrangement. Wahrscheinlich würde sie lügen, um nicht aus ihrem gemachten Bett geworfen zu werden.«
    »Und du warst zwei Stunden bei ihr?«
    »Auf die Uhr habe ich nicht gesehen, aber das müsste hinkommen.«
    »Hat dich jemand bei ihr gesehen?«
    »Wir achten streng darauf, dass das nicht passiert.«
    »Na gut. Wir behalten Lila in der Hinterhand und setzen sie nur ein, wenn es absolut notwendig werden sollte.«
    »Das wird es bestimmt nicht«, versicherte ihm Chris. »Sie haben nur Indizien in der Hand. Und da ich schon einmal fälschlicherweise eines Mordes beschuldigt wurde, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das nicht genügt.«
    »Diesmal ist es anders, Chris. Diesmal haben sie eine Leiche.«
    »Richtig. Die Leiche. Die versuche ich so gut wie möglich zu vergessen. Ich bin froh, dass Red Danny identifizieren konnte und dass uns das damit erspart blieb. Nur du hast die Hütte von innen gesehen. Es war eine Sauerei, richtig?«
    »Genau

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