Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
nicht kurz zuvor nur wenige Meter von ihm entfernt in seinem eigenen Zimmer geschlafen?«
    Red meldete sich erstmals zu Wort. »Wir wissen inzwischen, dass Danny am Samstag kurz vor Mitternacht nach Hause gekommen ist. Da Selma am Sonntagvormittag sein Bett gemacht hat, können wir davon ausgehen, dass er darin geschlafen hat. Zwischen sechs Uhr dreißig und sieben Uhr trank er mit ihr eine Tasse Kaffee in der Küche, ehe er zu einem Gebetsfrühstück für Männer aufbrach, das jeden Sonntagmorgen in der Kirche stattfindet. Er war etwa vier Minuten aus dem Haus, als Sie ihn auf dem Handy anriefen«, wandte er sich an Chris.
    Ehe Chris etwas darauf erwidern konnte, sagte Beck: »Es hätte auch jemand anders Chris’ Handy benutzen können. Selma. Huff. Oder ich. Wir hatten alle Zugriff darauf.«
    »Wo bewahren Sie Ihr Handy auf, Mr. Hoyle?«
    Chris warf Beck einen Blick zu, der anzeigte, dass er darauf antworten wollte. »Ich rate dir, nichts zu sagen, bis wir Gelegenheit hatten, uns zu besprechen«, mahnte Beck.
    »Quatsch. Das ist alles nur Müll.« Entgegen Becks Warnung sprach er die beiden Sheriffs an. »Niemand außer mir hat am Sonntagvormittag mein Handy benutzt. Es lag auf meinem Nachttisch, genau wie mein Portemonnaie und alles andere, was ich am Abend davor aus meinen Hosentaschen gezogen hatte. Ja, ich habe Danny an diesem Morgen angerufen. Ich kann das nicht abstreiten. Da steht es schwarz auf weiß.« Er schwenkte die Hand in Richtung der Gesprächsliste.
    Ich hatte das nicht erwähnt, weil ich es vollkommen vergessen hatte, und ich hatte es vergessen, weil es ein völlig belangloser Anruf war. Ich bin aufgewacht, weil ich auf die Toilette musste. Wenn Sie sagen, dass das gegen sieben Uhr war, dann muss es wohl gegen sieben Uhr gewesen sein. Ich wusste nicht, wie spät es war, und es war mir auch egal.
    Aber als ich mich wieder ins Bett legen wollte, hörte ich, wie ein Motor angelassen wurde. Ich schaute aus dem Fenster und sah Danny in seinem Auto davonfahren. Dabei fiel mir ein, dass Huff Danny zum Abendessen sehen wollte, selbst wenn an diesem Abend Petrus persönlich in Dannys Gutmenschentabernakel erscheinen sollte. Damit zitiere ich Huff wörtlich.
    Ich war verkatert, und es war mir ehrlich gesagt scheißegal, wo mein Bruder an diesem Abend sein Mahl halten wollte. Aber ich wusste, dass ich Huffs Zorn auf mich ziehen würde, wenn Danny nicht erschien, nur weil ich vergessen hatte, ihm Bescheid zu sagen. Darum rief ich ihn an, solange ich gerade daran dachte. Wenn ich gleich wieder ins Bett gegangen wäre, hätte ich es später vielleicht vergessen. Ich gab Danny eine Warnung mit auf den Weg. Wenn er nicht wollte, dass Huff das Kriegbeil ausgrub, sollte er am Abend unbedingt zu Hause sein.
    Danny versprach mir, dass er kommen würde. Ich habe ihn noch gebeten, für die Sünden, die ich in der letzten Nacht begangen hatte, einen Fünfer in meinem Namen in den Klingelbeutel zu werfen. Er lachte und meinte, mit einem Fünfer würde ich meine Verfehlungen keinesfalls gutmachen können, dann sagte er, ich solle mich wieder ins Bett legen, wir würden uns zum Abendessen sehen. Danach legte er auf.
    »So, Deputy Scott, wenn Sie meinen, dass Sie daran eine Mordanklage festmachen können, sind Sie noch lächerlicher, als ich bisher gedacht hatte.«
    Die Beleidigung prallte von Scotts gestärkter Uniform ab. »Ja, Sir, das allein wäre ziemlich dünn. Aber da ist auch noch die offene Zeitspanne.«
    »Offene Zeitspanne?« Beck sah Red an, der die Hängebacke in die Hand gestützt hatte. Er schien sich elend zu fühlen und wich seinem Blick aus.
    »Ganz recht, Mr. Merchant«, sagte Scott. »Dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Sie dürfen. Aber ich weiß nicht, ob ich antworten werde.«
    »Wann sind Sie zu Mr. Hoyle gekommen, um das Baseballspiel anzusehen?«
    Es war eine scheinbar harmlose Frage. »Das Spiel begann um drei. Als ich ankam, lief gerade das zweite Inning, daher würde ich schätzen, dass ich gegen zwanzig nach drei dort ankam.«
    »Und da war Mr. Hoyle zu Hause?«
    »Vor dem Fernseher.«
    »Und Sie waren den ganzen restlichen Nachmittag mit ihm zusammen?«
    »Bis Sie und Red läuteten. Worauf wollen Sie hinaus, Deputy?«
    »Es geht mir um die Zeitspanne zwischen zwölf Uhr dreißig und zwei Uhr dreißig, in der niemand bezeugen kann, wo sich Mr. Hoyle aufhielt.«
     
    Chris fuhr zum Sonic, was für Beck eine eher ungewöhnliche Wahl war, wenn man bedachte, wie ernst das anstehende

Weitere Kostenlose Bücher