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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gefragt.«
    Huff tat die Entschuldigung mit einer Handbewegung ab. »Soll sie doch denken, was sie will. Mir ist vollkommen schleierhaft, warum sie eine Geschichte aufwärmen möchte, die sich zugetragen hat, als sie noch ein kleiner Knopf war. Ich nehme an, ihr sind die Gründe, mich zu hassen, ausgegangen, und sie musste am Grunde des Fasses rumkratzen, um was Neues zu finden. Wer weiß schon, was sie wirklich umtreibt? Außerdem muss sie mich nicht mögen, um dich zu heiraten.«
    Dann blieb er abrupt stehen, sah Beck listig an und lachte tief und leise. »Du hast mich reingelegt, oder? Du dachtest, ich bringe den Alten auf hundertachtzig und lenke ihn ab. Was macht dir wirklich zu schaffen? Doch nicht, dass Sayre schon zweimal verheiratet war?«
    »Ich bin nicht in der Position, über sie zu urteilen.«
    »Sie war jung«, bemerkte Huff, als hätte Beck nichts gesagt. »Ungestüm und impulsiv und halsstarrig. Ihre Wahl war unüberlegt.«
    »Das stimmt nicht ganz, oder, Huff? Hattest nicht du die Ehemänner für sie ausgewählt?«
    Seine Augen wurden schmal. »Hat sie dir das erzählt?«
    »Nein, das war Chris.«
    Huff schob eine imaginäre Zigarette vom einen Mundwinkel zum anderen, wie so oft, wenn er nicht wirklich rauchte. »Das Mädchen war nicht mehr zu bändigen. Ihr Leben lag in Scherben, und sie schien darauf versessen, alles nur noch schlimmer zu machen. Ich war allein und hielt es für meine Pflicht, einzuschreiten, damit es nicht zur Katastrophe kam. Zugegeben, es mag ein bisschen drastisch wirken, dass ich ihr damals ein Ultimatum stellte, so bald wie möglich zu heiraten, aber die Situation erforderte, dass ich hart blieb.
    Ich sag dir eines, Beck, du denkst vielleicht, die arme Sayre, aber das ist verkehrt. Sie hat ihren beiden Männern das Leben zur Hölle gemacht. Gut, sie haben es nicht anders verdient. Sie wollten das Mädchen schließlich haben. Der zweite nicht weniger als der erste, obwohl er wusste, dass ihre erste Ehe den Bach runter war, bevor die Tinte auf dem Ehevertrag getrocknet war. Aber die beiden gingen gern für sie durch die Hölle. Sie war eine Schönheit, sie war wie Feuer. Wild und … na, du weißt schon.«
    O ja, er wusste es. Sie war all das und noch viel mehr. Seine Hände hatten es gespürt. Seine Lippen hatten es geschmeckt.
    Aber darüber wollte er lieber nicht nachdenken. »Warum hast du darauf bestanden, dass sie wieder heiratet, nachdem die erste Ehe geschieden wurde?«
    »Sie war noch nicht wieder in der Spur.«
    »Heißt das, sie war immer noch in Clark Daly verliebt?«
    Huffs Augenbrauen sackten noch tiefer. »Das weißt du auch schon?«
    »Nicht alles. Nur zum Teil.«
    »Es war doch richtig von mir, dieser kleinen Romanze ein Ende zu machen, oder? Sieh dir an, was aus ihm geworden ist. Glaubst du, Sayre wäre mit ihm glücklich geworden? Er ist der Stadtsäufer. Lebt von der Hand in den Mund. Ein Versager. Und jetzt sag mir, dass es falsch von mir war, der Affäre einen Riegel vorzuschieben.«
    Beck verkniff sich jeden Kommentar. Offenbar war das Thema für Sayre wie für Huff ein wunder Punkt.
    Huff sah Beck abschätzend an. »Ich wette, du hast es dir schon vorgestellt.«
    »Was denn?«
    »Wie sie im Bett ist.«
    »Meine Güte, Huff.« Er sprang auf. »Ich werde mir das nicht länger anhören.«
    Er drehte sich zur Tür um und wäre um ein Haar mit Chris zusammengestoßen, der gerade hereingeschlendert kam. »Was wirst du dir nicht länger anhören?«
    »Ich versuche Beck zu überreden, dass er Sayre heiratet«, erklärte Huff.
    Chris sah Beck an, und aus seinen Augen leuchtete die Freude über das Geheimnis des unterbrochenen Intermezzos, das er mit seinem Freund teilte. »Muss ich schon meinen Tuxedo aufbügeln?«
    »Ich habe Huff erklärt, dass er Hirngespinste sieht. Und du lebst offenbar auch in einer Traumwelt.«
    Sein Tonfall war so barsch, dass Chris einen Schritt zurücktrat. »Was regst du dich so auf?«
    »Was zum Teufel hattest du in der Angelhütte verloren?«
    »Was?«, entfuhr es Huff.
    »Red hat mich deshalb vorhin angerufen«, erklärte Beck. »Er wollte uns vorwarnen. Offenbar ist Wayne Scott kurz zuvor ins Sheriffsbüro zurückgekommen und macht sich in die Hosen vor Begeisterung, weil er Chris in unserer Angelhütte erwischt hat.«
    »Und wenn schon? Ich mache mir was zu trinken.«
    Noch bevor er sich umdrehen konnte, hatte ihn Beck am Arm gepackt. Chris schüttelte die Hand verärgert ab, aber er blieb stehen. Beck fragte: »Was hattest du da

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