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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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etwas anderes. Red Harper hat eben angerufen, als ich herkam, und …«
    »Das kann warten. Lass uns über Sayre reden.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Wieso heiratest du sie nicht?«
    Beck blieb vor seinem Rattansessel stehen und drehte sich auf dem Absatz um, um Huff anzusehen, der friedlich an seinem frischen Bourbon nippte. Er lachte über Becks fassungslose Miene.
    Beck riss sich zusammen und nahm wieder Platz. »Offenbar stehst du immer noch unter Drogen. Was hat dir Doc Caroe gegeben, und darfst du es mit Alkohol mischen?«
    »Ich bin weder benebelt noch besoffen. Hör zu.«
    Beck tat so, als würde er sich entspannt in seinem Stuhl zurücklehnen. »Du machst es wirklich spannend. Ich bin ganz Ohr, Huff.«
    »Reiß keine Witze. Ich meine es ernst.«
    »Du spinnst doch.«
    »Findest du, dass sie gut aussieht?«
    Beck starrte ihn wortlos an und achtete darauf, dass seine Miene ausdruckslos blieb.
    »Hab ich mir gleich gedacht.« Ein Lachen stieg tief aus Huffs Bauch auf. »Ich habe euch beide während der Totenfeier am Bayou stehen sehen. Die Hitze war bis hierher zu spüren gewesen.«
    »Hitze? Du meinst wahrscheinlich das Feuer, das sie mir unterm Hintern gemacht hat. Da hat sie mir nämlich ausführlich erklärt, dass sie mich für die niederste Lebensform auf diesem Planeten hält.«
    Aber noch während er Huffs Heiratspläne als Hirngespinst abzutun versuchte, fragte Beck sich, ob Huff mit Chris gesprochen hatte. Hatte Chris seinem Vater erzählt, was er in Becks Küche beobachtet hatte? Und wie lange hatte Chris ihnen zugesehen? Wie viel von ihrer Unterhaltung hatte er belauscht?
    So lässig, wie er nur konnte, fragte er: »Und wie kommst du auf diese hirnrissige Idee?«
    »Du bist jetzt schon praktisch ein Familienmitglied. Wenn du Sayre heiraten würdest, wärst du offiziell eines.«
    »Dein Plan hat nur einen Haken, Huff. Selbst wenn ich es kaum erwarten könnte, Sayre zu heiraten – und damit spiele ich nur den Advocatus Diaboli –, hasst sie diese Familie aus tiefstem Herzen.«
    »Du könntest das ändern.«
    Beck lächelte ironisch. »So manipulierbar kommt sie mir nicht vor. Ehrlich gesagt halte ich sie für so flexibel wie eines unserer Eisenrohre.«
    »Und du wärst nicht Manns genug, mit ihr fertig zu werden?«
    »Bei weitem nicht.« Beck lachte. »Außerdem würde ich keine Frau wollen, mit der ich ›fertig werden‹ könnte.« Er erkannte zu spät, dass er in die Falle getappt war.
    Huffs Braue schoss hoch. »Dann klingt es nach dem perfekten Paar, oder? Die richtige Chemie, das nötige Kribbeln, alles ist da. Sayre ist ein Irrwisch und damit ideal für jemanden, der keinen Fußabstreifer will.«
    Beck trank sein Glas aus und stellte es auf dem zierlichen Beistelltisch ab, wobei er um ein Haar eine Lampe zu Boden stieß. »Das wird nicht passieren. Vergessen wir, dass du es je erwähnt hast.«
    »Wenn du Angst vor Kungeleien hast, dann lass dich beruhigen. Ich habe damals die Tochter meines Chefs geheiratet. Und sieh nur, was aus mir geworden ist.«
    »Bei mir ist es was anderes.«
    »Damit hast du verflucht Recht. Du bringst wesentlich mehr mit als ich damals. Ich war ein naseweiser Niemand ohne einen Penny oder einen Pott zum Reinpissen. Du hast eine Menge zu bieten.«
    »Sayre hat sich neulich Abend im Diner nicht einmal zu einem Cheeseburger einladen lassen.«
    »Und was ist mit der Fischbude? Hat sie da auch selbst bezahlt?«
    Beck merkte, wie seine Ohren zu glühen begannen. Wie viel wusste der gerissene alte Hund eigentlich? Er bemühte sich, ein gleichmütiges Gesicht zu wahren. »Für ein Mädchen kann sie ganz schön was verdrücken. Es hat mich fünfzehn Mäuse gekostet, das Kleingeld in der Trinkgelddose eingerechnet, sie an dem Abend satt zu bekommen.«
    Huff lachte, aber er ließ sich von Becks Bemerkungen nicht beirren. »Ich habe mein ganzes Leben nur auf ein Ziel hingearbeitet, Beck«, erklärte er ernst. »Du glaubst vielleicht, es wäre das Geld gewesen. Nein. Ich habe gern Geld, aber nur weil es mir Macht erkauft. Macht bedeutet mir mehr als jeder materielle Besitz, den ich mit Geld kaufen kann. Respekt? Scheiß drauf. Es ist mir schnurzegal, was die Menschen von mir halten. Es ist nicht mein Problem, ob sie mich mögen oder nicht.«
    Den Finger hoch erhoben, fuhr er fort: »Ich habe immer für ein einziges Ziel und nur für dieses Ziel gelebt – dass mich mein Name einmal überlebt. Das ist alles. Überrascht dich das?« Er wedelte mit der Hand, als wollte er einen üblen

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