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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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draußen zu suchen?«
    »Es ist meine Angelhütte.«
    »In der ein Verbrechen stattgefunden hat. Weißt du, wie du jetzt aussiehst?«
    »Nein. Wie denn?«
    »Schuldig.«
    Die beiden standen einander gegenüber, einer so wütend wie der andere. Chris knickte zuerst ein. »Kein Grund, dass Scott oder dir deshalb einer abgeht. Ich habe Lila heute Nachmittag zu einem Picknick ausgeführt, in der irrigen Annahme, sie würde das romantisch finden. Ich wollte sie ein bisschen einseifen, falls ich ihr Alibi für Sonntagnachmittag brauchen sollte. Ich dachte, wenn ich labil und emotional angeknackst wirke, würde ich damit ihren Mutterinstinkt wecken.«
    »Und wie ist es gelaufen?«
    »Es hat sich rausgestellt, dass Lila keinen Mutterinstinkt besitzt«, erwiderte er trocken. »Aber ich bearbeite sie weiter.«
    Beck stellte diese ausweichende Antwort nicht zufrieden, aber er ließ die Sache einstweilen auf sich beruhen. »Du hast uns noch nicht erklärt, was du da draußen zu suchen hattest.«
    »Ich kam auf dem Rückweg dort vorbei. Als ich die Abzweigung sah, bin ich spontan eingebogen. Ich war nicht mehr da draußen, seit … es passiert ist, und ich wollte mir die Hütte mit eigenen Augen ansehen.
    Ich ging rein und sah mich um. Sie ist zwar sauber gemacht worden, aber man kann immer noch die Blutflecken erkennen. Mehr als ein paar Minuten war ich nicht drin. Als ich wieder rauskam, stand Scott vor mir, an seinen Streifenwagen gelehnt und mit diesem dämlichen Grinsen im Gesicht.«
    »Was hat er zu dir gesagt?«
    »Irgendwas Schlaues, dass der Täter immer zum Ort des Verbrechens zurückkehren würde. Worauf ich ihm gesagt habe, wo er mich lecken kann. Er fragte mich, was ich da drin gesucht hätte und ob ich irgendwas mitgenommen hätte.«
    »Und was hast du geantwortet?«
    »Nichts. Du hast doch gesagt, ich soll keine Fragen beantworten, wenn du nicht dabei bist.«
    »Und was passierte dann?«
    »Dann bin ich ins Auto gestiegen und habe ihn stehen lassen.«
    »Chris, hast du etwas aus der Hütte mitgenommen?«
    Es schien, als würde er Beck ebenfalls am liebsten erklären, wo er ihn lecken könnte. Aber er antwortete stattdessen mit einem knappen Nein und sagte dann: »Ich habe nichts angerührt außer dem Türknauf, um reinzukommen.«
    Beck war nicht sicher, ob er das glaubte, aber er stellte keine weiteren Fragen. Natürlich war es hilfreich, wenn Chris ihm gegenüber ganz aufrichtig war, aber Chris war nicht dazu verpflichtet. Außerdem wollte ein Anwalt nicht in jedem Fall wissen, ob sein Mandant schuldig oder unschuldig war.
    »Hoffen wir einfach, dass du damit keinen Schaden angerichtet hast«, sagte er zuversichtlicher, als er sich fühlte. »Ich wünschte nur, du hättest mit mir gesprochen, ehe du da rausgefahren bist.«
    »Du bist mein Anwalt und nicht mein Kindermädchen.«
    Mit dieser giftigen Bemerkung verließ Chris den Raum. Gleich darauf kehrte er mit einem Whiskyglas in der Hand zurück. Nachdem er sich auf einer kleinen Polsterbank niedergelassen hatte, sah er sich im Wintergarten um, als hätte er den Raum noch nie gesehen. »Warum sind wir hier drin?«
    »Ich war den ganzen Tag drüben im Fernsehzimmer und brauchte Luftveränderung«, sagte Huff. »Und Beck hat mich hier aufgetrieben, als er vorbeikam, um ein paar Sachen zu besprechen.«
    »Wie zum Beispiel … abgesehen von deiner bevorstehenden Hochzeit mit Sayre? Was ich, nebenbei gesagt, für eine lächerliche Idee halte.«
    »Ich ebenfalls«, bekräftigte Beck. »Und damit Ende der Diskussion.« Er sah Huff streng an und wandte sich dann an Chris. »Ich bin vorbeigekommen, um Huff in verschiedenen Dingen auf den neuesten Stand zu bringen.« Er ratterte die Themen herunter, als wären es Unterpunkte auf einem offiziellen Memo.
    »Das sind keine Kleinigkeiten«, sagte Chris. »Und ihr habt mit eurer Konferenz nicht auf mich warten können? Wird das jetzt zur Gewohnheit, mich außen vor zu lassen?«
    »Das war so nicht beabsichtigt, Chris. Huff hat mich gefragt und …«
    »Er hat geantwortet«, fiel ihm Huff ins Wort. »Die Einzelheiten kann er dir später erzählen. Im Moment haben wir etwas anderes zu besprechen. Es ist dringend und es betrifft Sayre.«
    »Ich habe dir gerade erklärt, dass dieses Thema für mich abgeschlossen ist.«
    »Darum geht es nicht, Beck. Sondern um etwas anderes.«
    Chris nahm genüsslich einen Schluck Whisky. »Ich kann es kaum erwarten. Was führt meine süße, kleine Schwester jetzt im Schilde?«

Kapitel 22
    Es war

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