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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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reparieren? Er war dafür nicht ausgebildet.«
    »Dieses Argument würde ich lieber nicht vorbringen, Huff, das ist nämlich ihres. Ich habe Beschwerden gehört, dass wir die neuen Angestellten ohne ordentlich Einweisung an die Arbeit schicken würden und dass eine Gießerei kein geeigneter Ort ist, an dem man die Leute bei der Arbeit anlernen kann. An George Robsons Stelle würde ich da unten niemandem mehr den Rücken zudrehen, auch wenn alle wissen, dass er nur unser Sprachrohr ist.«
    Unter einem Schwall halblauter Flüche drehte Huff sich dem Fenster zu und blickte hinaus auf sein Grundstück. Beck ließ ihm Zeit, alles zu überdenken, was sie gerade besprochen hatten.
    Nach einer Weile ging Huff ans Klavier und schlug mehrere Tasten an. »Kannst du Klavier spielen, Beck?«
    »Nein. Meine Mutter verfiel irgendwann in einen Benny-Goodman-Wahn und ließ mich Klarinette lernen. Ich habe drei Stunden genommen und mich dann geweigert, das Ding je wieder anzurühren.«
    »Laurel spielte.« Huff lächelte auf die Tasten hinab, als könnte er sehen, wie ihre Hände darüberflogen. »Bach. Mozart. Dixieland. Sie konnte sich einfach hinsetzen, einen Blick auf die Noten werfen und drauflosspielen wie ein Virtuose.«
    »Sie muss wirklich begabt gewesen sein.«
    »Darauf kannst du deinen Arsch verwetten.«
    »Sayre hat mir erzählt, sie hätte ihr Talent nicht geerbt.«
    »Sayre«, sagte Huff durch ein Schnauben hindurch. »Weißt du zufällig, was sie heute treibt?«
    Beck schüttelte den Kopf. Er wollte nicht über Sayre sprechen. Er wollte nicht einmal an Sayre denken.
    »Also, sagen wir einfach, sie hat sich beschäftigt.«
    Beck wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte oder ob er überhaupt darauf reagieren sollte. Offenbar nicht. Denn Huff kehrte zu seiner Chaiselongue zurück und nahm den Gesprächsfaden wieder auf.
    »Ich werde dir sagen, was ich glaube, Beck. Ich glaube, dieser Nielson-Heini ist bloß ein Sprücheklopfer. Warum hat er uns vorgewarnt, dass er jemanden herschicken will? Warum hat er es nicht einfach getan?«
    »In einem Überraschungsangriff?«
    Huffs Finger piekte in die Luft, als hätte Beck den Nagel auf den Kopf getroffen. »So hätte ich es angestellt. Warum hat er uns Zeit gelassen, uns vorzubereiten? Er hat uns wissen lassen, dass er uns ins Visier genommen hat. Das sagt mir, dass er entweder ein lausiger Stratege und längst nicht so gewitzt ist, wie er meint.«
    »Oder?«
    »Oder dass er einen Riesenwirbel veranstaltet, um Publicity zu erzeugen, ohne dass er seinen Drohungen Taten folgen lassen will. Ich glaube nicht, dass er auf einen Kampf aus ist. Ich glaube, er hat Angst vor uns.«
    Beck dachte kurz darüber nach. »Er scheint jedenfalls nicht scharf darauf zu sein, uns gegenüberzutreten. Nachdem ich das Fax erhalten habe, habe ich mehrmals in seinem Büro in New Orleans angerufen. Jedes Mal hieß es, er sei außer Haus. Also habe ich um einen Rückruf gebeten. Bis jetzt ist nichts passiert.«
    Huff lächelte zufrieden. »Siehst du? Er geht uns aus dem Weg. Für mich hört sich das nach einem Feigling an. Wir sollten seinen Bluff auffliegen lassen.«
    »Indem wir weiterhin versuchen, Verbindung mit ihm aufzunehmen?«
    »Indem wir ihm ordentlich zusetzen. Mal sehen, wie es ihm gefällt, wenn ihm ständig einer in die Hacken tritt. Beiß dich an ihm fest.«
    »Das ist keine schlechte Idee, Huff.«
    »Lass nicht locker, bis er sich einverstanden erklärt, uns von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Erst dann können wir ihn wirklich einschätzen. Diese Faxe und FedEx-Briefe sind bloß Müll. Ich habe es satt, meinen Papierkorb damit vollzustopfen.«
    »Ich mache mich gleich morgen früh daran.«
    »Bis dahin solltest du mit unseren loyalsten Mitarbeitern sprechen. Zum Beispiel mit Fred Decluette. Männern, auf die wir uns hundertprozentig verlassen können. Wir müssen wissen, wer die Rädelsführer unter unseren Arbeitern sind.«
    »Ich habe heute Nachmittag mit Fred gesprochen. Er und einige andere werden Augen und Ohren offen halten und uns melden, wer Ärger machen könnte.«
    Huff zwinkerte ihm zu. »Hätte wissen müssen, dass du die Situation schon im Griff hast.«
    »Noch ein Drink?« Beck stand auf und nahm Huffs Glas. Er schenkte beide Gläser an der Bar im Fernsehzimmer voll und kehrte danach in den Wintergarten zurück.
    Als er Huff sein Glas reichte, sagte der: »Und jetzt lass uns von etwas anderem reden.«
    Beck sah ihn grimmig an. »Leider ist da wirklich noch

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