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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Gestank vertreiben. »Vergiss das Geld und all den schicken Firlefanz, die Ehrenplaketten für gute Taten und diesen Quatsch mit dem gesellschaftlichen Ansehen. Das interessiert mich nicht. Nein, Sir.
    Ich wende meine Zeit und Kraft nur dafür auf, dass der Name Huff Hoyle weiterlebt und lange in aller Munde bleibt, nachdem ich tot und begraben bin. Und dafür brauche ich Enkelkinder, Beck. Bis jetzt habe ich kein einziges, und ich bin entschlossen, das zu ändern.«
    Beck wurde ganz ernst. »Da wirst du dich auf Chris verlassen müssen.«
    Huff verzog ärgerlich das Gesicht und tastete nach den Zigaretten in seiner Hemdtasche, ehe ihm einfiel, dass sie in diesem Raum verboten waren. »Chris wird nicht so schnell Vater werden.« Dann erzählte er Beck von Mary Beths Sterilisation.
    »Das wusste ich nicht. Chris hat mir nichts davon gesagt.«
    »Nun, das ist der traurige Stand der Dinge in diesem Lager. Siehst du das Problem? Chris muss sich auf Biegen oder Brechen scheiden lassen. Aber selbst wenn Mary Beth morgen in die Scheidung einwilligte, ist es nicht so, dass hinter den Kulissen schon die nächste Braut warten würde. Du dagegen«, sagte er und senkte seinen Blick auf Beck. »Wenn du dich richtig ranhalten würdest, könnte ich in zehn Monaten einen Enkelsohn haben.«
    Beck schüttelte ungläubig den Kopf. »Diese Unterhaltung wird von Sekunde zu Sekunde bizarrer. Erst soll ich für dich eine Frau heiraten, die kaum meinen Anblick erträgt, und nun soll ich ihr auch noch ein Kind machen?
    Ich persönlich bin platt über deine Anwandlungen. Aber kannst du dir auch nur ausmalen, wie Sayre auf deine Pläne reagieren würde? Sie würde sich entweder ausschütten vor Lachen oder das ganze Haus zusammenschreien. Jedenfalls müsstest du sie mit einem Stuhl, einer Peitsche und einer Pistole in Schach halten, wenn du das Thema auch nur ansprichst. Können wir es damit begraben? Es steht nicht zur Debatte.«
    Huff ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Gut, es gibt ein paar Hindernisse, aber ich könnte jedes einzelne aus dem Weg räumen.«
    »Bestimmt nicht jedes, Huff.«
    »Nenn mir eins.«
    »Mandantenverrat. Ich bin Chris’ Anwalt.«
    Huff zog die Stirn in Falten. »Und? Was hat das damit zu tun?«
    »Und … Sayre glaubt, dass Deputy Wayne die richtige Spur verfolgt.«
    Er beobachtete, wie sich Huffs Gesicht ganz allmählich zu einer Maske des Zorns verzerrte. »Sie glaubt, dass Chris Danny umgebracht hat? Wie könnte er? Warum sollte er? Wegen Iverson?«
    »Dessen Geist geht auch noch um, stimmt.«
    »Und?«
    Beck senkte den Blick auf seine gefalteten Hände. »Außerdem hat sie Sonnie Hallser erwähnt.« Huffs Reaktion ließ so lange auf sich warten, dass Beck zuletzt den Kopf hob und zu Huff hinübersah. »Sie sagte, das Morden sei in eurer Familie vererblich.«
    Huffs Gesicht leuchtete so rot, dass Beck Angst hatte, er könnte gleich den nächsten Herzanfall bekommen. »Soll ich dir ein Glas Wasser holen?«
    Huff ignorierte sein Angebot. »Die Sache mit Hallser ist ewig lang her.«
    »Offenbar nicht lang genug. Sayre kann sich noch lebhaft daran erinnern.«
    »Erinnert sie sich auch daran, dass ich nie vor Gericht gestellt wurde?«
    »Allerdings. Aber sie fragt sich, ob du damals vielleicht …« Unfähig, den Satz zu beenden, schüttelte er den Kopf. »Ich kann es gar nicht wiederholen.«
    »Sie fragt sich, ob ich die Werkshalle erst verlassen habe, nachdem Hallser in diese Sandgrube stieg und in die Maschine gezogen wurde? Ob ich ihn vielleicht sogar hineingestoßen habe und ihn anschließend verbluten ließ?«
    Beck sah ihn nur an, ohne seine Worte zu kommentieren. Genau diese Beschuldigungen hatte man damals gegen Huff erhoben. Sie waren nie bewiesen oder auch nur vor Gericht vorgetragen worden. Die Ermittlungen waren im Sande verlaufen.
    »Sayre hat immer nur das Schlimmste von mir angenommen« , sagte Huff. »Wo ich doch nur dafür gesorgt habe, dass meine Familie von allem das Beste bekam.« Er erhob sich von seiner Chaiselongue und begann wieder zu patrouillieren. »Als ich noch ein kleiner Winzling mit Mississippischlamm zwischen den Zehen war, habe ich mir geschworen, dass ich nie auf mir rumtrampeln lassen und vor niemandem den Kopf einziehen würde. Das habe ich nicht und das werde ich auch nicht, verflucht noch mal. Falls irgendwer meine Methoden infrage stellt, ist das sein Problem, und das trifft auch auf Miss Sayre Hoyle zu!«
    »Ich wollte dich nicht aufregen, Huff. Aber du hast

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