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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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kennst deine Schwester. Sie wird sich sträuben.«
    »Sie hätte sich auch so gesträubt, Huff«, bemerkte Beck. »Sie ist zu schlau und zu selbstbewusst, um sich mit einer Flasche Champagner verführen zu lassen. Trotzdem hatte ich gehofft, dass der Wein und das französische Essen ihre Zunge lockern würden.«
    »Inwiefern?«
    »In Bezug auf Nielson. Die Vorstellung, die beiden könnten gemeinsame Sache machen, gefällt mir nicht. Er würde davon profitieren, eine Hoyle auf seiner Seite zu haben. Notfalls könnte er damit die Medien heißmachen.« Er umrahmte mit den Händen eine imaginäre Schlagzeile. »Huff Hoyles Tochter läuft zum Gegner über. Bericht und Fotos auf Seite drei.«
    Huff rülpste. Aufgewärmt schmeckte der Whisky längst nicht so gut. »Ich weiß, was du meinst.«
    »Außerdem«, fuhr Beck mit sichtlichem Bauchgrimmen fort, »dachte sie, dass McGraw ihr die Schlinge bieten würde, an der sie euch beide aufknüpfen könnte, und musste dann feststellen, dass das Seil schon durchgewetzt war.
    Aber das hat ihre Entschlusskraft nicht beeinträchtigt. Sie ist überzeugt, dass Chris Gene Iverson umgebracht und die Jury manipuliert hat und dadurch mit dem Mord davonkam und dass es ihre Aufgabe ist, für Gerechtigkeit zu sorgen. Trotz des Rückschlags bei McGraw hat sie nicht vor, die Sache fallen zu lassen.«
    Er sah erst Chris an, dann wandte er sich an Huff. »Ich war damals nicht euer Anwalt, Huff. Aber ich vertrete euch heute. Ich will keine Überraschung erleben, weil Sayre irgendwas aufdeckt. Gibt es irgendwas in Bezug auf den Iverson-Fall, was ich lieber wissen sollte?«
    Huff verstand es, ein Pokerface zu wahren. Schon als Achtjähriger war er ein Meister darin gewesen. Er blickte Beck kühl in die Augen und sagte: »Wenn der Staat in der Lage gewesen wäre, Chris den Prozess zu machen, hätten sie den Fall längst wieder aufgerollt. Sayre kann nichts entdecken.«
    »Habt ihr irgendwas von Red gehört, während ich in New Orleans war?«
    »Nur dass Slap Watkins immer noch auf freiem Fuß ist«, antwortete ihm Chris. »Bislang fehlt von ihm jede Spur.«
    »Haben sie alle Wohnungen überprüft, in denen er sich in letzter Zeit versteckt hat?«
    »Und zwar mit Haftbefehl. Im Badezimmer seines letzten bekannten Aufenthaltsorts wurde eine Drogenküche gefunden. Das Pärchen, das dort wohnte, wurde verhaftet, aber die beiden behaupten, nicht zu wissen, wo Slap untergekrochen ist, seit sie ihn rausgeworfen haben. Red sagte, sie hätten die Bude auseinandergenommen, aber nichts gefunden, was Slap gehört hätte.«
    »Ich hoffe, sie finden ihn bald«, sagte Beck. »Und ich hoffe, er gesteht, dass er Danny getötet hat. Weil man uns wegen all dem, was hier abläuft«, sagte er mit einem Kopfnicken zur Fensterfront hin, »mit Argusaugen beobachtet. Und damit meine ich vor allem die Arbeitssicherheitsbehörde.«
    »Diese Schweine«, murmelte Huff hinter einer frischen Zigarette hervor.
    »Können wir die nicht ablenken?«, fragte Chris.
    »Das hatte ich gehofft. Ich habe mehrmals versucht, ihren hiesigen Vertreter zu sprechen. Aber der ruft nicht zurück. Was mich zu der Vermutung führt, dass er eine unangemeldete Inspektion plant.«
    Huff sagte: »Ich dachte, du hättest jemanden aus seinem Stab bestochen, der uns bei einem unangekündigten Besuch vorwarnen sollte.«
    »Gestern habe ich erfahren, dass sie in Mutterschaftsurlaub gegangen ist.«
    »Na, genial«, bemerkte Chris.
    »Richtig, kein guter Zeitpunkt für uns. Ich will damit sagen« , fuhr Beck fort, »dass wir ihnen ein blitzsauberes Bild bieten müssen. Über Billy Pauliks Unfall hinaus dürfen wir ihnen nicht einen Schuss Munition geben. Sonst könnten sie das Werk bis zu einer gründlichen Inspektion schließen. Was sie liebend gern tun würden.«
    Chris atmete tief aus. »Bei so erbaulichen Neuigkeiten werde ich mich am besten betrinken.«
    »Chris …«
    »Das war ein Witz«, sagte er. »Mein Gott, ich kann es kaum erwarten, dass irgendwer was Aufmunterndes zu berichten weiß. Können wir nicht ausnahmsweise die positiven Entwicklungen erwähnen? Pauliks Frau scheint einen Rückzieher zu machen. Die Streikposten? Die werden ihren Streik abbrechen und heimfahren, sobald morgen früh die Sonne aufgeht und es richtig heiß wird.
    Die Aufsichtsbehörde? Wir werden um Vergebung bitten, Besserung geloben, die bescheuerte Strafe zahlen und weiter unseren Geschäften nachgehen. Und Mary Beth wird mit etwas Glück ihren Poolboy zum Teufel jagen,

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