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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hatte.
    »Und«, schloss sie, nachdem sie tief Luft geholt hatte, »der Sprecher der Behörde hat angedeutet, dass zusätzlich zu den Bußgeldern, die mit ziemlicher Sicherheit verhängt würden und wahrscheinlich in die Millionen gingen, auch die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hätte. Hoyle könnte vor Gericht kommen.«
    »Ich muss hin.«
    Er versuchte aufzustehen, aber sie legte eine Hand auf seine Schulter und drückte ihn auf das Sofa zurück. »Huff will nicht, dass du dort auftauchst.«
    »Er will nicht, dass ich dort auftauche?«
    »Nachdem ich die Nachrichten im Fernsehen gesehen hatte, habe ich ihn angerufen. Er war außer sich, so wütend, dass er kaum einen verständlichen Satz herausbrachte. Aber in einer Hinsicht – nein, eigentlich waren es zwei – war er ganz entschieden. Er will nicht, dass du dich zeigst, bis sich der Rauch verzogen hat.«
    »Warum?«
    Sie blickte auf ihre Hände, die die Schokoladenfolie zu einem Kügelchen zusammengerollt hatten. »Er meinte, du könntest ihnen eher schaden als nutzen. Du wüsstest zu viel und … es wäre das Beste, wenn dich die Verletzungen, die du dir heute zugezogen hast, ans Bett fesseln würden, damit du die Fragen, die diese spionierenden Hurensöhne stellen könnten, nicht beantworten kannst. Ende des Zitats.«
    Beck dachte kurz darüber nach und sagte dann: »Er hat Recht, Sayre. Ich wäre sonst gezwungen, entweder meinen Arbeitgeber zu belasten oder die Bundesbeamten zu belügen und mich dadurch selbst strafbar zu machen.«
    Sayre sagte nichts, aber es enttäuschte sie, dass er seine Schuld eingestand.
    »Und in welcher Hinsicht war Huff noch ganz entschieden?«
    »Dass ich mich schämen sollte, weil ich gegen mein eigen Fleisch und Blut demonstriert habe, und dass ich mich ohne jeden Zweifel ausschütte vor Schadenfreude, weil das Werk geschlossen wurde.«
    Er wickelte die nächste Praline aus und steckte sie in den Mund. »Und schüttest du dich aus?«
    »Nein. Ich bin froh, dass Huff gezwungen wird, Verbesserungen vorzunehmen. Und diese Verbesserungen waren längst überfällig, Beck, ob sie nun durch die Regierung oder durch Nielson mit seiner Gewerkschaften oder durch mich erzwungen wurden. Es musste sich etwas ändern.«
    Sie lächelte traurig. »Ich wünschte nur, es hätte geschehen können, ohne dass jemand dabei zu Schaden gekommen wäre. Ich bin verantwortlich für den Angriff auf Clark und indirekt auch für den auf dich. Ich wollte deine Warnungen nicht beherzigen, und deswegen wurdet ihr beide verletzt.«
    »Ich bin nicht sicher, ob es grundlegende Veränderungen geben kann, ohne dass es dabei zum Konflikt kommt, Sayre. Jeder Fortschritt hat seinen Preis. Vielleicht nicht in Form physischer Verletzungen, aber in irgendeiner Form von Auseinandersetzung.«
    »Du hast jedenfalls physische Verletzungen davongetragen. Tut es noch sehr weh?«
    Auf seiner Brust leuchtete direkt unterhalb des Herzens ein handtellergroßer blauer Fleck, den sie sogar im flackernden Kerzenlicht erkennen konnte. Sie streckte die Hand aus und strich mit den Fingerspitzen darüber.
    Eigentlich hatte sie ihn nur kurz berühren wollen, aber dann merkte sie, dass sie den Kontakt mit seiner warmen Haut nicht wieder unterbrechen wollte. An dieser Stelle war die Haut ganz glatt, während sie sonst überall auf seiner Brust und seinem Bauch mit einem hellbraunen Flaum überzogen war.
    Mit dem Hauch einer Berührung fuhren ihre Finger über seinen Bauch zu einem ähnlichen Bluterguss auf der anderen Seite. Zwei Hand breit tiefer leuchtete ein weiterer blauer Fleck auf seinem Hüftknochen, halb unter dem Handtuch verborgen, das er um seine Taille geschlungen hatte. Sie berührte ihn vorsichtig und kehrte dann zu dem Bluterguss unter seiner linken Brust zurück.
    Dort ließ sie die Hand liegen und schaute zu, wie ihre Fingerspitzen zärtlich die verfärbte Stelle massierten. Dann beugte sie sich aus einem Impuls heraus über seinen Schoß und ersetzte die Fingerspitzen durch ihre Lippen. Immer wieder setzte sie einen hingehauchten Kuss auf die schmerzende Stelle.
    Den Kopf zur Seite neigend, küsste sie dann den blauen Fleck auf der anderen Seite seines Brustkorbs, wobei ihr Mund kaum seine Haut berührte. Von dort aus arbeitete sie sich zu seinem Hüftknochen vor und küsste den blauen Fleck dort unten. Einmal. Dann hob sie das Handtuch an und setzte die Lippen ein zweites Mal darauf.
    Beck gab ein tiefes Stöhnen von sich. Ihren Kopf zwischen beide Hände

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