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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hässlichen Details erfahren.
    Sie wandte sich wieder ab und sprach langsam und sichtbar mühsam weiter. »Ich habe ihr Leben ruiniert. Absichtlich und in leichtfertigem Egoismus. Ich hatte nichts gegen diese Männer persönlich, aber ich habe sie gnadenlos und hemmungslos ausgenutzt. Ich wollte Huff dafür bestrafen, dass er mir Clark und mein Baby geraubt hatte. Mein eigenes Leben war mir egal, solange ich Huffs Leben schwermachen konnte. Als er sagte, heirate, heiratete ich, und zwar ausschließlich mit dem Ziel, eine Katastrophe auszulösen, die letztendlich Huff treffen würde. Diese beiden Männer waren Opfer der berüchtigten Hoyles mit ihrem Talent, Leben zu zerstören.«
    »Deine so genannten Ehemänner tun mir kein bisschen leid« , erklärte er bitter. »Sie haben dich geheiratet, obwohl sie genau wussten, dass du sie nicht liebst. Sie haben darum gebettelt, ausgenutzt zu werden. Natürlich haben sie gelitten, aber dafür hatten sie dich in ihren Betten. Wie alt warst du damals?«
    »Neunzehn bei meiner ersten Heirat. Und als ich den zweiten heiratete, war ich gerade einundzwanzig geworden.«
    »Und wie alt waren die beiden?«
    »Älter. Deutlich. Näher an Huffs Alter als an meinem.«
    Zwei geile Bekannte von Huff hatten sich ein verlockendes Angebot nicht entgehen lassen wollen. Sie hatten sofort zugegriffen, als sich die Gelegenheit bot, Sayre zu heiraten, obwohl sie gewusst hatte, dass es nur ein Arrangement auf Zeit wäre.
    »Sie durften jede Nacht mit einer schönen, jungen Frau verbringen. Es sei denn, du hast nicht …«
    »Doch. Ich wünschte, ich könnte behaupten, ich hätte es nicht zugelassen«, sagte sie so leise, dass er sie kaum verstand. »Aber dass sie über mich verfügen konnten, war Teil des Handels.«
    »Dann warst du diejenige, die ausgenutzt wurde, oder etwa nicht?«
    Sie ließ die Stirn gegen die Knie sinken. »Keine schöne Vergangenheit, nicht wahr?«
    Obwohl er das Gefühl hatte, sein Brustkorb würde dabei eingedrückt, setzte er sich auf und schloss sie in die Arme, um sich dann zurückzulehnen und sie mit auf das Kissen zu ziehen. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und nötigte sie, ihn anzusehen. »Wer könnte dir nach dem, was dir angetan wurde, Vorwürfe machen?«
    »Du hast gestern Abend meinen Streit mit Huff gehört. Hast du alles gehört?«
    »Genug, um zu verstehen, warum du ihn derart hasst.«
    Sie schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. »Was die beiden mir angetan haben, war ein sorgsam gehütetes Geheimnis. Nicht einmal meine Brüder wussten davon. Nicht einmal Selma. Niemand. Es gab niemanden, mit dem ich darüber hätte reden können, niemanden, mit dem ich meine Trauer hätte teilen können.«
    »Clark?«
    »Er sollte nie erfahren, dass ich schwanger war. Ich hatte den Fehler gemacht, Huff zu provozieren, bevor ich Clark von dem Baby erzählt hatte. Was hätte es nach der Abtreibung noch gebracht, ihm alles zu erzählen? Das Baby war tot. Wenn er davon gewusst hätte, hätte er sich nur genauso elend gefühlt wie ich.«
    »Du hast ihn zu sehr geliebt, als dass du es ihm erzählt hättest.«
    »So etwa. Ich mag ihn immer noch. Von unserer Romanze wird mir immer die Erinnerung an meine erste Liebe bleiben. Aber um mein Kind traure ich …« Sie verstummte und konnte erst nach mehreren Sekunden weitersprechen. »Um mein Kind traure ich noch heute. Es war das Einzige in meinem Leben, das Einzige im Dunstkreis der Hoyles, was wirklich unschuldig war. Sauber. Rein. Und Huff hat es ausgelöscht.«
    Er legte die Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. Dann küsste er die Tränen weg, die aus ihren Augenwinkeln über die Schläfen rannen.
    Mit belegter Stimme meinte sie: »Ich würde es nicht aushalten, wenn du nur Mitleid mit mir hättest.«
    »Na schön. Dann hab Mitleid mit mir.«
    Er nahm ihre Hand und schloss sie um sein Glied. Während er ihr einen langen Kuss gab, hielt er ihre Hand in seiner und führte ihre Finger, bis sie sich umdrehte. Sie küsste alle blauen Flecken auf seiner Brust, auf seinem Bauch und noch tiefer.
    »So hast du es dir vorgestellt, nicht wahr, Beck? Vor ein paar Tagen in der Gießerei hast du gesagt, du würdest nicht wollen, dass ein Mann von meinem Haar abgelenkt würde und …«
    »Und von der Vorstellung, wie es über seinen Bauch streicht. Da habe ich mich verraten.«
    »Du hast dich schon viel früher verraten«, flüsterte sie. Dann beugte sie sich über ihn. Ihr Mund war abwechselnd schüchtern, fordernd, frech. Aber

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