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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gäbe.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte sie.
    »Ich habe vor, an diesen Typen zu kleben wie die Fliegen an der Scheiße. Wenn die glauben, dass ich ihnen meine Fabrik überlasse und sie alles umgestalten können, haben sie sich gewaltig geschnitten.«
    Nach dem Sprecher der Behörde bestünde die »Umgestaltung«, wie Huff es bezeichnete, in der Installation von Notausschaltern an jeder Maschine, Sicherheitsgeländern, adäquaten Fallschutzmaßnahmen und eines Belüftungssystems zur Verbesserung der Luftqualität.
    »Was soll ich Beck erzählen, wenn er aufwacht?«
    Er gab ihr die Nachricht durch, die sie überbringen sollte, und setzte dann zu einer weiteren Tirade gegen die Behörden an. »Diese Pfeifen aus Washington D. C. haben keine Ahnung, mit wem sie sich da anlegen.«
    »O doch, das haben sie, Huff. Genau deshalb kennen sie kein Pardon.«
    »Dir gefällt das, wie? Endlich kriegst du deine Rache.«
    »Es ging mir nicht um Rache, Huff.«
    »Immerhin hast du mit einem Plakat gegen deinen eigenen Vater demonstriert. Wenn das keine Rache war, wie würdest du es dann bezeichnen?«
    »Ich würde dich nicht als Vater bezeichnen.«
    Sie legte auf, ehe er etwas darauf erwidern konnte.
     
    »Hallo?«
    Chris lächelte in den Hörer. »Na also, wenigstens habe ich dich dazu bringen können, dass du mit mir redest«, sagte er zu Lila Robson.
    »Hi, Chris.« Ihr Ton war genauso frostig wie bei dem Aufbruch von ihrem nicht besonders idyllischen Picknick.
    »Vermisst du mich?« Sie wartete zu lang ab, als dass die Antwort »Nein« lauten konnte. Er lachte leise. »Dachte ich mir doch. Sind die Batterien in deinem Vibrator leer? Soll ich vielleicht vorbeikommen, und wir testen sie?«
    »Ich will dich nicht wiedersehen, bis diese Geschichte mit deinem Bruder geklärt ist. Kapiert? Ich will damit nichts zu tun haben. Das ist mein Ernst, Chris. Wenn du meinem Onkel Red erzählst, dass du an dem Nachmittag mit mir zusammen warst …«
    »George wird gefeuert werden.«
    Er konnte durchs Telefon hören, wie ihr der Atem stockte. Er meinte sogar zu hören, wie sie schluckte. »Was sagst du da?«
    »Diese Inspektoren von der Arbeitssicherheitsbehörde suchen nach Verantwortlichen. Dabei kommt einem als Erster der Sicherheitsinspektor der Firma in den Sinn, meinst du nicht auch? Wenn George seinen Job ordentlich gemacht hätte, hätte er wissen müssen, dass das Förderband so nicht betrieben werden darf. Er hätte es nicht wieder anfahren lassen dürfen, bevor der Antriebsriemen von einem qualifizierten Techniker repariert worden wäre. Billy Paulik hätte nicht den Arm verloren, wir hätten nicht Nielsons Streiktruppen im Hinterhof und könnten weiter produzieren, weil man unser Werk nicht geschlossen hätte.«
    »George kann doch nichts dafür!«, rief sie entsetzt. »Du wolltest doch nie, dass er eine Maschine stilllegt. Er hat nur das getan, was du und Huff von ihm verlangt haben.«
    »Damit sagst du selbst, dass er überflüssig ist. Er wird uns nicht weiter fehlen.«
    »Chris, bitte.«
    Als er das Zittern in ihrer Stimme hörte, begann er zu lächeln und beglückwünschte sich insgeheim zu seiner Taktik. »George zu feuern wäre mein letzter Ausweg. Viel lieber würde ich ihm Rückendeckung geben, sobald ihn diese Inspektoren ins Kreuzfeuer nehmen. Ich möchte ihn in seiner augenblicklichen Position lassen. Und du kannst das sicherstellen.«
    »Wie?«
    »Indem du am Montagvormittag deinen süßen Hintern ins Sheriffbüro schiebst und deinem Onkel Red erzählst, dass ich an jenem Sonntagnachmittag, an dem Danny getötet wurde, mit dir zusammen war. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe, Lila. Du tust deine Pflicht als gesetzestreue Bürgerin, indem du einem Gesetzeshüter einen Hinweis gibst und dafür sorgst, dass einem Unschuldigen weitere Scherereien erspart bleiben. Und trägst dazu bei, dass dein Mann seinen Job behält. Versteh doch, ich habe über den neuen Anwalt nachgedacht, den ich beauftragt habe, und mir überlegt, wie teuer es mich kommen wird, eine Verurteilung zu vermeiden. Ich habe mich gefragt, warum ich so viel Kosten und Mühen auf mich nehmen soll, wenn ich dem Treiben auf der Stelle ein Ende bereiten könnte, indem ich endlich mein Alibi präsentiere.«
    Er machte eine kurze Pause und sagte dann: »Ich werde dich nicht mal fragen, ob du das für mich tun wirst, weil ich genau weiß, dass du das tust. Ach ja, und außerdem wirst du, immer wenn ich dich anrufe, hier aufkreuzen, in deinen besten

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