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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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öffnete beidem ihren Mund. Sie hörte sich sogar kurz protestierend wimmern, als er sich von ihr löste. Er legte den Knöchel seines Zeigefingers auf die Wunde in ihrer Unterlippe.
    »Zu heftig?«
    »Nein.«
    Er lächelte. »Nicht heftig genug?«
    Er fuhr mit der Zungenspitze über die empfindsame Stelle, küsste sie zärtlich und nahm dann ihren Mund rücksichtslos und hemmungslos in Besitz. Seine Hand wanderte über ihren Hals abwärts zu ihrer Brust. Seine Handfläche drückte leicht gegen ihren Nippel, und sie spürte tief in ihrem Inneren ein leises Ziehen wie eine Hungerattacke.
    O Gott, es war ein so gutes Gefühl. Egal, ob es nun Begierde oder nackte Lust oder was auch immer war, es war ein wunderbares und verführerisches und gleichzeitig erschreckendes Gefühl, weil sie, wenn sie ihm nicht sofort Einhalt gebot, einen weiteren Fehler begehen würde, und zwar einen viel schlimmeren als am Abend zuvor.
    »Ich kann das nicht«, keuchte sie atemlos. Ehe er darauf reagieren konnte, hatte sie ihn weggestoßen und war durch die Tür geeilt – um schlagartig stehen zu bleiben, als sie ins Wohnzimmer kam.
    Chris lehnte an der Rückenlehne des Sofas, Arme und Beine übereinandergeschlagen, und hatte sein unverschämtestes Lächeln aufgesetzt. »Eigentlich wollte ich mich räuspern, aber ich wollte euch nicht unterbrechen.« Er begutachtete Sayre schmunzelnd und sah dann Beck an. »Nimm eine kalte Dusche. Wie es aussieht, brauche ich dringend einen Anwalt.«

Kapitel 18
    Als sie vor dem Sheriffsbüro hielten, patroullierte Red Harper auf dem Bürgersteig auf und ab. Er rauchte, aber Beck hatte den Eindruck, dass die Zigarettenpause nur ein Vorwand war, um sie abzufangen.
    Reds Begrüßung erhärtete seine Vermutung. »Ich wollte bloß klarstellen, dass ich absolut nichts damit zu tun habe.«
    »Womit?«, fragte Beck.
    »Scott hat auf eigene Faust gehandelt. Ich war nicht eingeweiht. Chris, passen Sie auf, dass Sie sich da drin keine Blöße geben.«
    Chris kam mit seinem Gesicht auf Handbreite vor das des Sheriffs. »Wenn Sie mit diesem Arschloch nicht fertig werden, sollten Sie sich nach einem neuen Job umsehen.«
    Es war keine leere Drohung, das war Red klar. Wenn er die Hoyles nicht schützte, würde ihm ebenfalls der Schutz entzogen, falls jemand einen genaueren Blick auf seine Amtsführung werfen sollte. Er zog noch einmal an seiner Zigarette. »Wir sollten lieber reingehen.«
    Deputy Wayne Scott erwartete sie in Reds Büro, geschniegelt und kampfbereit. Er begrüßte sie mit einem grabesschweren Nicken und dankte ihnen dafür, dass sie so kurzfristig gekommen waren. »Ich dachte, es wäre das Beste, diese Sache sofort zu klären.«
    »Und was genau muss sofort geklärt werden?«, fragte Chris.
    »Lass mich reden, Chris«, warnte ihn Beck.
    Sie setzten sich auf dieselben Stühle wie beim ersten Mal, Red hinter seinem verschrammten und mit Papieren überhäuften Schreibtisch gegenüber, während Deputy Scott neben ihm in Habachtstellung stehen blieb.
    Red räusperte sich verlegen. »Es gibt da etwas, was Sie uns, äh, erklären müssen, fürchte ich.«
    Er reichte Beck ein Blatt Papier, das mit irgendwelchem Computerkauderwelsch bedruckt war.
    »Ich habe mir eine richterliche Genehmigung eingeholt, Ihre Telefonverbindungen einzusehen, Mr. Hoyle«, erklärte Scott. »Dies ist eine Übersicht über die Gespräche, die Sie am Todestag Ihres Bruders von Ihrem Handy aus geführt haben. Den Anruf, über den wir gern Näheres erfahren würden, habe ich angestrichen.«
    Beck sah, dass eine Zeile mit einem gelben Marker hervorgehoben war. »War das am Sonntagmorgen?«, fragte er, als er die Uhrzeit sah.
    »Ja, Sir. Da hat Mr. Hoyle um genau sieben Uhr vier auf dem Handy des Opfers angerufen.«
    Es entging Beck nicht, dass Danny inzwischen als »Opfer« bezeichnet wurde.
    »Tja, da haben Sie mich wirklich drangekriegt, Deputy. Ich habe tatsächlich meinen Bruder angerufen. Sie sollten mir lieber sofort Handschellen anlegen.«
    Beck brachte Chris mit einem warnenden Blick zum Schweigen. Dann setzte er ein Pokerface auf und wandte sich an Scott. »Genau wie mein Mandant kann ich nicht erkennen, inwiefern das von Belang sein soll.«
    »Das ist insofern von Belang, als Mr. Hoyle uns erzählt hat, er habe an diesem Morgen lange geschlafen, nämlich bis etwa elf Uhr. Er hat nichts davon gesagt, dass er kurz nach sieben aufgewacht sei und seinen Bruder angerufen habe. Außerdem erscheint es merkwürdig. Hatte Danny Hoyle

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