Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
Vom Netzwerk:
Flüchtig dachte ich daran, nach oben zu gehen und in seinem Zimmer nachzusehen. Doch dann kam ich zu dem Schluss, dass es besser wäre, ihm in Gesellschaft anderer zu begegnen, um ihn in aller Öffentlichkeit zu blamieren.
    Viel, viel besser.
    »Was ist, sollen wir noch mal die Regeln durchgehen?«, fragte Patrick. »Erinnerst du dich an das, was ich dir beigebracht habe? Es geht allein um das Ziel. Die Sache wird nicht funktionieren, wenn du dich nicht absolut konzentrierst.«
    »Können wir den Teil mit dem Konzentrieren noch mal wiederholen?«, fragte ich sarkastisch.
    Er verschränkte die Arme. »Offensichtlich ist meine Hilfe nicht länger erwünscht.« Damit machte er auf dem Absatz kehrt und verließ die Küche.
    »Nein, warte, bleib hier!«, rief ich ihm nach. »Du bist so empfindlich. Das war doch nur ein Witz.«
    Patrick drehte sich um und lächelte mich an. Sein Anblick haute mich fast um: Sein T-Shirt, das sich über seiner Brust spannte, sein dunkles Haar, das so gut zu seinen Augen passte. Die perfekt sitzende Jeans …
    Wow, danke!, hallte seine Stimme durch mein Bewusstsein. Du bist auch nicht übel.
    Ich erstarrte. Wie todespeinlich, dass er das gehört hatte. Ich war es immer noch nicht gewöhnt, meine Gedanken mit jemandem zu teilen. Schon gar nicht, wenn dieser Jemand obendrein noch ein ziemlich attraktiver Kerl war …
    »Ziemlich?«
    »Hey!«, protestierte ich. »Im Ernst, mach, dass du hier rauskommst!«
    Patrick lachte nur.
    Plötzlich sah ich, wie sich hinter ihm am Ende des Flurs die Haustür öffnete und ein mir wohlbekannter Junge hereinkam. Ein Gesicht, das mir nur allzu vertraut war. Ich spürte, wie sich meine Muskeln anspannten. Und ich musste meine ganze Kraft aufbringen, um stark zu bleiben. Um mich nicht in seine Arme zu werfen.
    Da stand er. Der wahre Junge meiner Träume, buchstäblich.
    Zumindest war er das gewesen, bevor der Traum zum Albtraum wurde. Und jetzt musste ich mich auf den Albtraum konzentrieren.
    Das ist also der Typ, hm? Patrick sah den Flur hinunter.
    Ich war wie festgefroren. Das ist er.
    Also im Ernst, wozu die Aufregung? Was in aller Welt findest du bloß so toll an dem? Er ist nicht einmal hübsch!
    Ich hasse dich.
    Du liebst mich.
    Du liebst dich.
    In Ordnung. Worauf wartest du dann?
    Ich ging ein paar Schritte auf Jakob zu. Blieb stehen. Da schwirrten so viele Leute um ihn herum.
    Konzentrier dich.
    Ich bahnte mir meinen Weg durch die Menge, ungesehen, ungehört. Jakob. Mein Jakob. Seine Augen sahen müde aus. Traurig. Und obwohl er umringt war von Leuten, die ihn kannten und denen er etwas bedeutete und die mehr oder weniger wussten, was er in letzter Zeit durchgemacht hatte, sah er einsam aus. Verloren.
    Mein Ärger verflog.
    Er vermisst mich.
    Brie, tu das nicht.
    Aber was, wenn es wirklich so ist?
    Was würde das ändern?
    Vielleicht tut es ihm leid.
    Es sollte ihm leidtun!
    Ich öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Ich konnte sein Eau de Cologne riechen. Nur einen zarten Hauch.
    Wie gut das riecht.
    Ich wünschte mir, er würde mich in die Arme nehmen und sagen, dass alles wieder gut wird. Dass das alles nur ein böser Traum war und wir wieder zusammen sein konnten. Vielleicht sogar für immer.
    Du konzentrierst dich nicht auf das Wesentliche.
    Ich kann das nicht tun.
    Er liebt dich nicht.
    Halt den Mund, Patrick.
    Als ich meine Hand ausstreckte und sie nur noch wenige Zentimeter von Jakobs Jacke entfernt war, huschten winzige Blitzstrahlen über meine Fingerspitzen. Auch der Haarflaum an meinen Armen und auf meinem Nacken war elektrisch geladen und richtete sich auf.
    Milo und Will waren schneller als ich.
    »Hey, Alter«, rief Milo. »Was ist los? Wir warten seit über einer Stunde auf dich.«
    »Ich hab dir Dutzende SMS geschickt«, sagte Will. »Ist alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus.«
    Jakob schüttelte den Kopf. »Ich – Ich hab ein bisschen Abstand gebraucht. War nicht in Partylaune. Ich wollte dieses Fest nicht. Ich hab Maya gesagt, sie soll es abblasen.«
    Will und Milo tauschten besorgte Blicke. »Es ist cool, wirklich«, betonte Will. »Alle haben Spaß.«
    Jakob nickte, den Blick immer noch auf den Boden geheftet.
    Armer Jakob. Er ist ganz allein. Niemand versteht, was er durchmacht. Niemand außer mir.
    »Du warst heute Abend bei ihr, stimmt’s?«, fragte Milo.
    Ich erstarrte.
    Bei ihr?
    Ich drehte mich zu Patrick um, um sicherzugehen, dass ich Milo auch richtig verstanden hatte. »Wovon redet er?«
    Patrick

Weitere Kostenlose Bücher