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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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tanzen? Äh, gähn. Ach ja, warum nicht.
    8) Und Volltreffer! Der Junge gehört dir!

    Ich hingegen hoffte, von Ben Handleman aufgefordert zu werden. Er hatte wundervolle Locken, und seit er mich gefragt hatte, ob er sich meine Algebra-Notizen leihen dürfe, war ich mir ziemlich sicher, dass er was von mir wollte. Oh, Jungs halten sich für so clever.
    »Ben ist definitiv in dich verknallt«, neckte mich Sadie, als wir zur Aula liefen. »Ihr beide wärt ein schrecklich süßes Paar.«
    »Seine Brille ist echt cool«, stimmte Tess zu. »Ich finde, es ist wirklich an der Zeit, dass du bei Handleman handelst.« Wir brachen in Gelächter aus und betraten aufgeregt und voller Vorfreude auf all die magischen Augenblicke, die uns dieser Abend bringen würde, den Ballsaal.
    Als ich aber sah, wie Ben vor aller Augen mit Anna Clayton knutschte, stimmte mich das, sagen wir mal, nicht gerade euphorisch. Die Musik dröhnte. Überall standen haufenweise Schüler und unterhielten sich. An den Wänden und der Decke hingen Tausende gelbe Lichter. Hoch über unseren Köpfen drehte sich eine riesige glitzernde Diskokugel, die kleine diamantförmige Lichtreflexe auf unsere Gesichter zauberte.
    Und dort, mitten auf der Tanzfläche, standen Ben und Anna und schienen für einen Zungenkusswettbewerb zu üben.
    Ich war am Boden zerstört.
    »Pah! Der ist so was von unter deiner Würde!«, empörte sich Sadie, während sie sich mit der einen Hand ihre Riemchenstöckelschuhe anzog und sich mit der anderen Hand bei Emma abstützte.
    »Jungs sind zum Kotzen«, sagte Emma.
    »Eines ist jedenfalls sicher: Du bist mindestens eine Million Mal hübscher als sie«, erklärte Tess, nahm meine Hand und zog mich auf die Tanzfläche. »Los, komm!«
    Die nächste Stunde tanzten wir ausgelassen und lachten und sangen Lied für Lied die Texte mit, bis ich bei Girls Just Wanna Have Fun hinter mir plötzlich eine Jungenstimme hörte.
    »Hey, Brie.«
    Ich drehte mich um und sah mich Jakob Fischer gegenüber – ein Junge, den ich zwar schon mein Leben lang kannte und mit dem Sadie seit Jahren befreundet war, der aber in der ganzen Zeit kaum drei Worte mit mir gewechselt hatte. Die Tatsache, dass er mich nun plötzlich ansprach, war deshalb ziemlich, na ja, ungewöhnlich.
    »Oh, hey, Jakob.« Ich warf mein Haar zurück.
    »Au!«, schrie Tess. »Vielen Dank, Brie, du hast mir deine Mähne gerade voll ins Auge gefetzt.«
    War ich etwa nervös? Brie, reiß dich zusammen! Es ist nur Jakob Fischer.
    »Entschuldige«, murmelte ich. »Das ist dieser neue Haarschnitt. Seit ich den habe, machen meine Haare, was sie wollen …«
    »Du siehst echt gut aus damit«, rief Jakob über die Musik hinweg.
    »Was?«, rief ich zurück. »Ich meine, danke! Du auch.«
    O Gott! Habe ich gerade wirklich gesagt, er sähe gut aus?
    Jakob sah mich seltsam an. Doch bevor er etwas erwidern konnte, mischte sich Sadie ein.
    »Jake, wusstest du, dass Brie heute Geburtstag hat? Sie ist jetzt fünfzehn!« Sadie packte mich an der Hand und wirbelte mich herum.
    »An Allerheiligen«, fügte Emma hinzu. »Weil Brie so eine Heilige ist.« Die drei kicherten.
    »Ach ja?«, sagte Jakob. »Das ist ja toll. Herzlichen Glückwunsch, Brie.«
    Gott sei Dank war es dunkel im Raum, denn ich lief in diesem Moment knallrot an. »Ähm, danke.«
    Und weil manche Momente im Leben einfach perfekt sind, begann genau in diesem Augenblick ein langsamer Song.
    »Wahnsinn, It Must Have Been Love !«, kreischte Emma und hüpfte begeistert auf und ab.
    Ich sah mit Schrecken, wie sich der ganze Saal zu Pärchen zusammenfand, und schaute mich selbst nach jemandem um, irgendjemandem, mit dem ich tanzen konnte, obwohl ein Junge direkt vor mir stand. Es dauerte ungefähr sechsunddreißig Sekunden, bis ich begriffen hatte, dass ich null Chance hatte, also beschloss ich, so rasch wie möglich von der Tanzfläche zu verschwinden.
    »Ich glaube, ich werde mir mal was zu essen besorgen …«
    »Willst du tanzen?«, platzte Jakob heraus.
    Wir starrten ihn alle vier mit großen Augen und offenem Mund vollkommen ungläubig an.
    »Klar!«, rief Sadie, bevor ich reagieren konnte, und schubste mich in seine Arme. In Sekundenschnelle waren meine Freundinnen im Gedränge auf der Tanzfläche verschwunden. Emma verwarf kurzerhand ihren ursprünglichen Angriffsplan, packte Nates Hand und zog ihn von seinen Fußballkumpels weg. Tess schlich sich von hinten an Eric heran und küsste ihn auf die Wange. Und Sadie flitzte zum Punsch hinüber, um

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