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Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast

Titel: Weisst du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Rothenberg
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fragen?«
    If you fall I will catch you. I’ll be waiting, time after time …
    Jakob lächelte. Er berührte meine Wange und sagte fünf perfekte Worte:
    »Ob ich dich küssen darf.«
    Und dann tat er es.

13
    r-e-s-p-e-c-t, find out
    what it means to me

    »Was ist das – Punsch?« Patrick deutete auf ein Getränk, das aussah wie mit Lebensmittelfarbe blutrot gefärbte Sprite. Er sah sich in dem mit Partygästen überfüllten Wohnzimmer der Fischers um. »Deine Freunde haben sich wirklich selbst übertroffen.«
    »Du bist so ein Wichtigtuer«, sagte ich. »Tut mir leid, wenn das hier nicht deinen geliebten Pizzeria-Standards entspricht.«
    Aufgekratzt spazierte ich durch den Raum. Nicht, weil ich betrunken gewesen wäre. Sondern weil ich zum allerersten Mal nicht gezwungen war, mit Leuten, die ich kaum kannte, anstrengende Gespräche zu führen. Ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, ich könnte nicht das beliebteste Mädchen sein, oder darüber, nicht cool genug aussehen, um die Einladung wert zu sein. Das war das Schöne daran. Niemand konnte mich sehen. Niemand konnte mich hören. Für all die Leute hier gehörte ich längst der Vergangenheit an.
    Das Witzige an Highschool-Partys ist, dass in der Regel niemand so viel Spaß hat, wie er vorgibt. Auf dieser Party war das anders. Ich hatte weit mehr Spaß als sonst irgendjemand.
    Ich sah mich nach Emma, Tess und Sadie um, konnte sie aber nirgends entdecken.
    Wahrscheinlich trauerten sie noch. Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten.
    Unter den Gästen waren viele Freunde von Jakob, aber auch einige Leute, die ich nicht kannte und die Maya eingeladen haben musste. Ich entdeckte seine beiden besten Freunde, Will und Milo, die Sadie immer Tweedledum und Tweedledee nannte. Sie hatten sich beide als Zombies verkleidet – was wirklich gut zu ihnen passte. Jakobs Haus war von oben bis unten mit Halloweenkram dekoriert. Der Eingangsbereich war mit Spinnennetzen behängt, und das Wohnzimmer glich dem Schauplatz eines Horrorfilms, Hamburger und Ketchup, wo man nur hinsah. Im Garten war es stockdunkel, abgesehen von dem schwach beleuchteten Swimmingpool, auf dem leuchtende Augäpfel schwammen.
    Natürlich kamen hin und wieder Erinnerungen in mir hoch, und ich wurde plötzlich traurig, weil ich daran dachte, wie wir aneinandergekuschelt auf seinem Sofa gelegen hatten oder mit seiner Familie im Pool geschwommen waren oder in sein Zimmer geschlichen waren, während seine Eltern glaubten, wir würden Hausaufgaben machen.
    Aber ich bemühte mich, diese traurigen Gedanken zu verscheuchen. Darum ging es jetzt nicht. Heute Nacht war einfach nur Spaß angesagt. Es ging darum, Jakob zu sehen und es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen.
    Ich deutete auf einen Haufen Plastikvampirzähne, die als Geschenke für die Partygäste auslagen. »Witzig!« Ich versuchte, ein Gebiss in die Hand zu nehmen, doch meine Hand glitt durch den Haufen hindurch. Ich grinste Patrick an. »Sei froh, dass ich diese Dinger nicht benutzen kann.«
    »Warum?«
    »Weil ich dich sonst beißen würde, deswegen.«
    »Bitte schön, mein Engel.« Er legte den Kopf in den Nacken und streckte mir seinen nackten Hals entgegen. »Lass dich nicht aufhalten.«
    Ich kam näher. »Ich tu’s.«
    »Das solltest du.«
    Unsere Blicke trafen sich. Ich näherte mich seinem Hals, hielt dann jedoch inne.
    Was tat ich da nur?
    Er bemerkte mein Zögern. »Doch nicht durstig? Dann werde ich mir wohl eine andere Vampirin suchen müssen, der ich mein Blut anbieten kann.« Er sah sich im Raum um. »Hmm, vielleicht die da drüben?«
    Ich drehte mich zu dem Mädchen um, auf das er zeigte, und konnte es kaum fassen. »Anna Clayton? Was in aller Welt findet ihr Jungs nur so toll an ihr? Sie ist nicht einmal hübsch!«
    »Hey, ganz ruhig!« Patrick hob beschwichtigend die Hände. »Beruhig dich, Parmesan. Ich hab mich nur umgesehn. Kein Grund, gleich wie ein Psycho auf mich loszugehen.«
    »Pass auf, dass deine Mutter nicht wie ein Psycho auf dich losgeht …«
    In diesem Augenblick war plötzlich ein Krachen von nebenan zu hören.
    »Ach du Schande, das hat nicht gut geklungen.«
    »Gott sei Dank«, sagte er. »Vielleicht kommt ja doch noch ein bisschen Schwung in diese Party.«
    Wir folgten dem Lärm durch den Flur in die Küche, wo ein paar der Gäste versuchten, eine Frankenstein-Piñata aufzuschlagen. Ich sah Maya mit einem stocksauren Gesichtsausdruck hereinkommen, aber von ihrem Bruder fehlte seltsamerweise immer noch jede Spur.

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