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Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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wußten Sie dann, daß das Boot mir gehört?«
    »Oh…«, gab sie erleichtert zurück, »ich habe Ihr Foto und das vom Boot in Ihrem Laden gesehen. Der junge Angestellte meinte, Sie seien hier, und deshalb bin ich hergekommen.«
    »Er hat gesagt, daß ich hier bin?«
    Sie dachte nach, um sich an seine genauen Worte zu erinnern. »Am Pier, sagte er. Und ich dachte, das sei hier.«
    Er nickte. »Ich war bei dem anderen Boot - das wir zum Tauchen benutzen.«
    Ein kleines Fischerboot tutete in der Nähe. Garrett drehte sich um und winkte dem Fischer zu. Als sich Garrett wieder Theresa zuwandte, bemerkte er, wie hübsch sie war. Jetzt, aus der Nähe, erschien sie ihm noch attraktiver als vorhin, von der anderen Hafenseite aus. Er senkte den Blick und wischte sich mit einem großen Taschentuch die Stirn.
    »Großartig, wie Sie das Boot restauriert haben«, sagte Theresa.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Danke, freundlich von Ihnen.«
    Theresa schaute zum Boot, dann zu ihm. »Es geht mich ja nichts an«, sagte sie scheinbar beiläufig, »aber dürfte ich Ihnen ein paar Fragen zu Ihrem Boot stellen?«
    An seinem Gesichtsausdruck war zu erkennen, daß man diese Bitte schon öfter an ihn gerichtet hatte.
    »Was möchten Sie denn wissen?«
    Sie zwang sich zu einem ungezwungenen Plauderton. »Zum Beispiel, ob die Fortuna tatsächlich in einem so schlimmen Zustand war, als Sie sie kauften?«
    »Schlimmer als Sie sich vorstellen können.« Er trat vor und deutete auf einzelne Punkte am Boot. »Teile vom Bug waren total verrottet, es gab mehrere Lecks an der Längsseite - ein Wunder, daß sie sich noch über Wasser hielt. Am Ende mußten wir einen Großteil von Rumpf und Deck ersetzen, und was von ihr übrigblieb, mußten wir abschmirgeln, versiegeln und lackieren. Das war aber nur die Außenseite. Wir mußten natürlich auch das Innere erneuern, und das dauerte noch weit länger.«
    Obwohl mehrfach das Wörtchen ›wir‹ gefallen war, entschied sie, ihn nicht darauf anzusprechen.
    »Das muß ja eine Menge Arbeit gewesen sein.«
    Sie lächelte bei diesen Worten, und Garrett fühlte, wie sein Herz schneller schlug. Verdammt, sie war wirklich umwerfend hübsch!
    »Stimmt, aber es war die Sache wert. Mit ihr zu segeln macht unvergleichlich mehr Spaß als mit anderen Booten.«
    »Warum?«
    »Weil sie von Menschen gebaut wurde, die damit ihren Lebensunterhalt bestritten, die unendlich viel Sorgfalt auf ihren Entwurf verwendet haben. Und das macht das Segeln sehr viel leichter.«
    »Ich vermute, Sie segeln schon lange.«
    »Seit meiner Kindheit.«
    Sie nickte und trat etwas näher ans Boot heran. »Haben Sie was dagegen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, machen Sie nur.«
    Theresa strich langsam mit der Hand über den Rumpf. Garrett bemerkte, daß sie keinen Ehering trug.
    »Was ist das für ein Holz?« fragte Theresa, ohne sich umzudrehen.
    »Mahagoni.«
    »Das ganze Boot?«
    »Größtenteils, außer den Masten und einigen Teilen im Innern.«
    Sie nickte erneut, und Garrett sah zu, wie sie am Boot entlangschritt. Dabei fiel ihm ihre gute Figur auf und wie ihr dunkles, glattes Haar ihre Schultern streifte. Aber es war nicht nur ihr Aussehen, das ihm auffiel, sondern vor allem auch die Sicherheit, mit der sie sich bewegte, so als wüßte sie genau, was die Männer dachten, wenn sie in ihrer Nähe war. Er schüttelte den Kopf.
    »Hat man die Fortuna tatsächlich zu Spionagezwecken im Zweiten Weltkrieg benutzt?« fragte sie und drehte sich zu ihm um.
    Er lachte leise, bemüht, einen klaren Kopf zu behalten. »Das hat mir der frühere Besitzer erzählt, aber ich weiß nicht, ob es stimmt oder ob er das nur gesagt hat, um einen höheren Preis zu erzielen.«
    »Nun, auch wenn es nicht stimmt, ist es ein wundervolles Boot. Wie lange haben Sie gebraucht, um es zu restaurieren? «
    »Fast ein Jahr.«
    Sie versuchte durch eines der runden Fenster zu schauen, aber es war zu dunkel im Innern, um etwas zu erkennen. »Womit sind Sie während der Arbeit an der Fortuna gesegelt?«
    »Wir sind gar nicht gesegelt. Mit der Arbeit im Laden und am Boot und mit dem Tauchunterricht blieb uns keine Zeit.«
    »Hatten Sie keine Entzugserscheinungen?« fragte sie mit einem verschmitzten Lächeln, und Garrett bemerkte zum ersten Mal, daß ihr die Unterhaltung Spaß machte.
    »Doch, und wie! Aber sie waren wie weggeblasen, sobald wir die Fortuna zu Wasser gelassen haben.«
    Wieder hörte sie das Wörtchen wir.
    »Das kann ich mir

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