Weit wie das Meer
verderben. Es war bestimmt nicht meine Absicht. Du bist keine Affäre für mich, glaube mir. Ich habe dir gesagt, wie gern ich dich habe, und das war ernst gemeint.«
Er breitete die Arme aus, und seine Augen blickten sie flehend an. Theresa zögerte eine Sekunde und schmiegte sich dann, von tausend widersprüchlichen Gefühlen gepeinigt, an ihn. Sie senkte den Kopf, um sein Gesicht nicht zu sehen. Er küßte ihr Haar und flüsterte ihr ins Ohr.
»Ich mag dich. Ich mag dich so sehr, daß es mir angst macht. Ich hatte fast schon vergessen, was ein anderer Mensch mir bedeuten kann. Ich könnte dich nicht gehen lassen und vergessen - ich will es auch nicht. Und ich will ganz sicher nicht, daß unsere Beziehung hier endet.« Eine Weile war nur sein Atem zu hören, dann fuhr er fort: »Ich will, daß wir ihr eine Chance geben.«
Beim Klang seiner zärtlichen Stimme konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Und dann sprach er so leise weiter, daß sie ihn nur mit Mühe verstehen konnte.
»Theresa, ich glaube, ich liebe dich.«
»Ich glaube, ich liebe dich, hörte sie immer wieder. Ich glaube…
Ich glaube…
Sie wollte nichts darauf erwidern und flüsterte nur: »Laß uns nicht mehr davon sprechen - und halt mich ganz fest.«
Am nächsten Morgen beim Aufwachen liebten sie sich und hielten einander umschlungen, bis die Sonne schon hoch stand und Theresa sich reisefertig machen mußte. Für den Fall, daß Deanna oder Kevin anriefen, hatte sie ihr Hotelzimmer nicht aufgegeben, obwohl sie die meisten Nächte bei Garrett verbracht und sogar ihren Koffer mitgenommen hatte.
Während Theresa duschte, sich anzog und packte, bereitete Garrett das Frühstück zu. Der Geruch von Eiern und gebratenem Schinken erfüllte bald das ganze Haus. Als Theresa ihr Haar getrocknet und sich geschminkt hatte, ging sie in die Küche.
Garrett saß am Tisch und trank seinen Kaffee. Theresa bediente sich an der Kaffeemaschine und setzte sich neben ihn. Das Frühstück - Rührei mit Schinken und Toast - stand schon auf dem Tisch.
»Ich wußte nicht, was du zum Frühstück willst«, sagte er.
»Ich hab keinen Hunger, Garrett. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.«
»Mir geht’s ähnlich«, lächelte er. »Ich bin auch nicht besonders hungrig.«
Sie stand auf, setzte sich auf seinen Schoß, schlang die Arme um ihn und barg den Kopf an seiner Brust. Er zog sie an sich und strich ihr mit der Hand durchs Haar.
Schließlich löste sie sich aus der Umarmung. Die vielen Stunden in der Sonne hatten ihre Haut gebräunt, und in ihren Jeansshorts und ihrem weißen T-Shirt wirkte sie fast wie ein Teenager. Einen Augenblick starrte sie auf das Blumenmuster an ihren Sandalen. Ihr Koffer und ihre Handtasche warteten neben der Schlafzimmertür.
»Mein Flugzeug geht bald, und ich muß mich noch im Hotel abmelden und den Leihwagen zurückgeben.«
»Soll ich wirklich nicht mitkommen?«
»Nein, ich muß mich unheimlich beeilen. Außerdem müßtest du in deinem Wagen hinterherfahren. Ich finde es besser, wenn wir uns hier verabschieden.«
»Ich rufe dich heute abend an.«
»Ich freue mich schon drauf«, lächelte sie.
Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, und er zog sie an sich.
»Du wirst mir schrecklich fehlen«, sagte er, und nun begann sie richtig zu weinen. Mit dem Daumen wischte er ihr die Tränen fort.
»Und mir werden deine saftigen Steaks fehlen«, schluchzte sie.
Er lachte. »Komm, sei nicht so traurig. In ein paar Wochen sehen wir uns wieder, okay?«
»Es sei denn, du überlegst es dir anders.«
»Ich werde die Tage zählen«, lächelte er. »Und das nächste Mal bringst du Kevin mit, versprochen?«
Sie nickte.
»Ich freue mich auf ihn. Wenn er dir nur im entferntesten ähnelt, werden wir uns blendend verstehen.«
»Da bin ich mir auch ganz sicher.«
»Und bis dahin werde ich Tag und Nacht an dich denken.«
»Wirklich?«
»Ganz sicher. Ich denke doch jetzt schon an dich.«
»Naja, wenn ich auf deinem Schoß sitze.«
Mit einem etwas gequälten Lächeln wischte sie sich die letzten Tränen von den Wangen und stand auf. Garrett nahm ihren Koffer, und sie verließen gemeinsam das Haus. Die Sonne stand schon hoch, und Theresa zog ihre Sonnenbrille aus dem Seitenfach ihrer Handtasche.
Als Garrett ihr Gepäck im Kofferraum verstaut hatte, schloß er sie ein letztes Mal in die Arme, küßte sie zärtlich und öffnete ihr dann die Wagentür.
Nachdem sie eingestiegen war, schauten sie sich bei geöffneter Tür noch
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