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Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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wird.«
    »Das geht mir doch genauso, Garrett. Aber da es nicht möglich ist, laß uns das Beste draus machen. Okay?«
    Fast widerwillig nickte er. »Ich weiß nicht recht…«
    Sie musterte ihn aufmerksam und glaubte, noch etwas anderes hinter seinem Zögern zu spüren.
    »Garrett, was ist los?«
    Da er nicht antwortete, fuhr sie fort.
    »Gibt es einen Grund, warum du’s nicht versuchen willst?«
    Garrett schwieg weiter und betrachtete Catherines Foto auf dem Nachttisch.
     
    »Wie war die Reise?« Garrett hob Catherines Gepäck aus dem Kofferraum. Obwohl sie lächelte, konnte er deutlich erkennen, wie erschöpft sie war.
    »Ganz gut, aber meine Schwester ist fix und fertig. Bei ihr muß immer alles perfekt sein. Nun stellte sich aber heraus, daß Nancy schwanger ist und ihr das Brautjungfernkleid zu eng geworden ist.«
    »Na und? Dann soll sie’s halt ändern lassen.«
    »Das habe ich auch gesagt, aber du kennst sie ja. Sie macht aus jeder Mücke einen Elefanten.«
    Catherine legte die Hände in die Hüften und dehnte den Rücken.
    »Fehlt dir was?«
    »Nein, ich bin nur so verspannt. Ich war die ganze Zeit über müde und hatte Rückenschmerzen.«
    Sie ging auf die Haustür zu, und Garrett folgte ihr.
    »Catherine, ich wollte dir noch sagen, daß mir mein Verhalten vor deiner Abreise leid tut. Ich bin froh, daß du gefahren bist und noch froher natürlich, daß du wieder bei mir bist.«
     
    »So sag doch was, Garrett.« Theresa starrte ihn besorgt an.
    »Theresa«, begann er, »es ist so schwer… Alles, was ich durchgemacht habe…«
    Seine Stimme verlor sich, und plötzlich begriff Theresa, was er sagen wollte. Ihr Herz krampfte sich zusammen.
    »Ist es wegen Catherine?«
    »Nein, es ist nur…« Er hielt inne, und jetzt erkannte Theresa, daß ihre Vermutung richtig war.
    »So ist es doch, nicht wahr? Du willst es mit uns beiden nicht einmal versuchen - wegen Catherine.«
    »Du verstehst mich nicht.«
    Unwillkürlich fühlte sie plötzlich Wut in sich hochsteigen. »Oh, ich verstehe sehr wohl. Du konntest diese Woche mit mir genießen, weil du wußtest, ich würde wieder verschwinden… und alles ist wieder wie vorher. Ich bin für dich nur eine Affäre.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das bist du nicht, Theresa. Ich habe dich wirklich gern.«
    »Aber nicht genug, um auch nur einen kleinen Versuch zu machen.«
    Er sah sie an, Schmerz in den Augen. »Sei doch nicht so…«
    »Wie sollte ich denn sein? Verständnisvoll? Soll ich einfach sagen: ›Okay, Garrett, machen wir Schluß, weil es schwierig ist und wir uns nicht oft sehen können. Ich habe vollstes Verständnis. Nett, dich kennengelernt zu haben.‹ Ist es das, was du hören willst?«
    »Nein, das will ich nicht hören.«
    »Was willst du dann? Ich habe schon gesagt, daß ich bereit bin, es zu versuchen… daß ich’s gern tun würde…«
    Er schüttelte den Kopf und wich ihrem Blick aus. Theresa fühlte Tränen in ihre Augen steigen.
    »Hör zu, Garrett, ich weiß, du hast deine Frau verloren und schwer unter diesem Verlust gelitten. Aber du benimmst dich wie ein Märtyrer. Du hast dein ganzes Leben noch vor dir. Wirf es nicht weg, indem du nur noch in der Vergangenheit lebst.«
    »Ich lebe nicht in der Vergangenheit«, sagte er trotzig.
    Theresa kämpfte ihre Tränen nieder, und ihre Stimme wurde wieder ruhiger.
    »Ich habe auf andere Weise auch einen Menschen verloren, den ich sehr liebte. Ich weiß, was Schmerz und Verletzung bedeuten. Aber um es ganz offen zu sagen, ich bin es leid, immer allein zu sein. Das dauert nun schon drei Jahre, genau wie bei dir, und ich habe es satt. Ich will einen Menschen finden, der zu mir paßt. Und das solltest du auch tun.«
    »Glaubst du, das wüßte ich nicht?«
    »Da bin ich mir im Augenblick nicht so sicher. Zwischen uns ist etwas Wundervolles geschehen, und das möchte ich nicht verlieren.«
    Sie verstummte, und beide schwiegen eine Weile.
    »Du hast ja recht«, sagte er schließlich, nach Worten ringend. »Mein Verstand sagt es mir. Aber mein Herz… ich weiß es einfach nicht.«
    »Was ist mit deinem Herzen, Garrett? Bedeutet es dir gar nichts?«
    Bei ihrem Blick schnürte sich ihm die Kehle zusammen.
    »Natürlich tut es das. Es bedeutet mir mehr, als du dir vorstellen kannst.« Als er ihre Hand ergreifen wollte, wich sie zurück, und ihm wurde klar, wie sehr er sie verletzt hatte.
    »Theresa«, sagte er mit sanfter Stimme, bemüht, sich zu fassen. »Es tut mir leid, dir - uns - diese letzte Nacht zu

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