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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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runtergehauen.
    »Du bist unmöglich!«, rief sie aus. »Aber das kann ich doch nicht annehmen.«
    »Du kannst. Und du wirst es. Du wirst dich mit viel größeren Problemen herumschlagen müssen als mit der Frage, ob du Schafe von mir annimmst, wenn du wirklich die Farm aufbauen willst, von der du immer redest. Ist dir klar, wie schwierig die momentane Lage ist?« Als Alice ihn umarmen wollte, schob er sie weg. »Jetzt werd bloß nicht sentimental. Das hier ist ein Geschäft von Mann zu Mann, kapiert?« Mit diesen Worten umarmte er sie fest und küsste sie auf beide Wangen. »Ich bin dir was schuldig, kleine Alice. Schon vergessen?«
    Schließlich entschied Alice sich für ein kleines Stück Land mit einem baufälligen Häuschen nordöstlich von Billabrin am Rand der schwarzen Ebene. Das Haus war zwar groß, aber in einem beklagenswerten Zustand. Doch mehr konnte Alice sich nicht leisten. Zuversichtlich wie immer war sie überzeugt, dass sich mit der Zeit schon etwas daraus machen ließ.
    Viel wichtiger war die Qualität des Bodens. Wenn es genug regnete, eignete sich mindestens die Hälfte davon ausgezeichnet als Schafweide. Die andere Hälfte war annehmbar. Allerdings hatte es in den letzten drei Jahren viel zu wenig geregnet, und alles war trocken und staubig. Die Vorbesitzer hatten die Farm während eines guten Jahres übernommen, doch da ihnen die Erfahrung mit der Landwirtschaft im australischen Outback fehlte, hatten sie bald enttäuscht das Handtuch geworfen.
    Als Alice, Vicky und Marigold im Schlepptau und die unterzeichneten Verträge in der Hand, fröhlich aus dem Immobilienbüro in Coonamble kam, stand sie plötzlich vor Katie, die sich mit dem neunjährigen Stewart wegen einer neuen Jacke stritt.
    »Du ziehst sie an, weil ich es dir sage«, kreischte Katie.
    »Hallo, Katie«, begrüßte Alice sie überrascht. Katies blondes Haar, inzwischen auf schmeichelhafte Schulterlänge gekürzt, war frisch frisiert, und sie trug ein schickes Baumwollkleid. Alice war erstaunt, wie hübsch sie war. Nur ihr Gesichtsausdruck verdarb die Wirkung.
    Katie blickte auf und wurde erst leichenblass und dann knallrot.
    »Alice«, stammelte sie und blickte sich nervös um.
    »Wie geht es dir?«, fragte Alice und stellte Vicky und Marigold vor.
    »Ausgezeichnet. Ich habe gehört, dass du wieder hier bist. Wir hatten schrecklich viel zu tun. Wie geht es Mum?«, erwiderte Katie verlegen. Sie packte Stewart am Arm, ohne auf Vicky und Marigold zu achten. Katies abweisende Art machte Alice sehr traurig.
    »Tante Bea fühlt sich prima«, antwortete sie und lächelte dem kleinen Jungen zu. »Hallo, du musst Stewart sein.«
    Stewart fuhr betont konzentriert und scheinbar geistesabwesend fort, seine Jacke in die Einkaufstüte eines eleganten Kaufhauses zu stopfen.
    »Sag hallo zu Tante Alice«, forderte Katie ihn auf und rüt
    telte ihn am Arm.
    Mürrisch hob Stewart den Kopf.
    »Hallo.«
    »Wir müssen los«, sprach Katie hastig weiter. Sie umfasste ihre neu aussehende Handtasche aus Leder so fest, dass sich ihre Knöchel weiß verfärbten, und drehte sich zu Alice um. »Und glaube bloß nicht, du kannst dich hier aufspielen und mit deinem Kindermädchen und deinem Nachwuchs vor mir und Robbo angeben. Uns dreien geht es ausgezeichnet, danke.« Sie machte auf dem Absatz kehrt, schleppte den bedrückt wirkenden Stewart hinter sich her und ließ Alice und Marigold stehen, die ihr verdattert nachblickten.
    Am Ende der Straße packte Katie einen hoch gewachsenen Mann am Arm und zerrte ihn über die Fahrbahn. Alices Herz begann heftig zu klopfen. Diesen Rücken hätte sie aus Tausenden von Kilometern Entfernung erkannt.
    Als der Mann sich zu Katie umwandte, wurden Alice die Knie weich, und beim Anblick seines attraktiven Gesichts verstärkte sich das Ziehen in ihrem Herzen. Erschrocken über ihre eigene Reaktion, wandte sie sich ab und eilte in die entgegengesetzte Richtung davon. Sie hatte sich nur etwas vorgemacht, als sie geglaubt hatte, sie habe ihre Gefühle für die vermeintlich längst vergangene Jugendliebe im Griff. Es führte kein Weg daran vorbei, und sie musste sich eingestehen, dass sie Robert McIain immer noch liebte.
    »Die war aber sehr unfreundlich«, sagte da eine Kinder-stimme. Alice drückte Vickys Hand und verlangsamte ihren Schritt.
    »Deine Tante ist sehr beschäftigt, Kleines. Komm, wir fahren nach Hause und erzählen Tante Bea von unserem neuen Haus.« Alice hatte Roberts Anblick noch immer nicht verkraftet, und es

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