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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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verschränkte die Finger mit den langen rot lackierten Nägeln und beobachtete ihre Cousine aufmerksam.
    »Du weißt ja, dass Robbo mich anbetet«, sagte sie lässig. »Er hat Verständnis dafür, dass ich nach dem Schock wegen Elizabeths Erkrankung ein wenig durcheinander war.« Sie lächelte Alice zuckersüß und gekünstelt zu. »Ich gebe zu, dass ich überreagiert habe. Also vergessen wir die Vergangenheit, insbesondere deshalb, weil wir jetzt Nachbarinnen sind.«
    Alice erschauderte unwillkürlich. »Was ist los, Katie? Was fehlt Elizabeth denn? Und warum wird Wangianna aufgeteilt?«
    Katies Blick wurde argwöhnisch. »Es hat ein paar Auseinandersetzungen gegeben. Aber es klingt dramatischer, als es ist. Robbo ist so klug, er wird schon eine Lösung finden.« Sie beugte sich vor. »Genau genommen hat er bereits damit angefangen. Robbo nimmt an, dass Andy in sechs Monaten aufgeben wird. Eine Aufteilung wird er nicht überstehen. Dann kauft Robbo seinen Anteil zurück, und ich werde die Herrin von Wangianna.« Sie lehnte sich zurück, räkelte sich genüsslich, betrachtete ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe und spielte an ihrer silbernen Halskette herum.
    »Der gute Robbo. Ich liebe ihn ja so sehr. Letzte Nacht war er einfach wundervoll. Du solltest auf der Hut sein, sonst kauft er dir dein Land auch noch weg.« Sie betrachtete Alice durch dick getuschte Wimpern und beugte sich dann mit gehässig verzerrtem Mund vor. »Jetzt lachst du noch darüber, aber glaubst du wirklich, es ist ein Zufall, dass er von all dem Land, das er hätte kaufen können, ausgerechnet das ausgesucht hat, das an dein Grundstück angrenzt?«
    »Es ist gutes, fruchtbares Land, und er brauchte Zugang zum Bach«, widersprach Alice.
    »Es gibt noch mehr fruchtbare Ländereien mit Bächen«, entgegnete Katie und musterte mit Unschuldsmiene ihre Fingernägel.
    Als Marigold mit den Kindern zurückkehrte, wurde Katie schlagartig wieder zuckersüß und verwandelte sich in das Sinnbild einer liebenden Tante. Alice konnte das Theater nicht mehr ertragen.
    »Kommt, Kinder, wir müssen los«, sagte sie barsch und scheuchte die Kinder nach draußen.
    Anfangs hielt Alice Katies Bemerkungen für Lügen, die wie üblich nur das Ziel verfolgten, Unfrieden zu stiften. Dennoch war der Same des Misstrauens gesät und begann zu keimen. Als Alice wieder in MerryMaid war, wurde sie den Gedanken nicht los, dass Robert Charlie Westons Farm vielleicht doch nicht rein zufällig gekauft hatte. Möglicherweise hatte sie in den Kuss zu viel hineingeheimnisst und übertriebene Hoffnungen daran geknüpft, während er damit taktische Zwecke verfolgte. Wie man es auch drehte und wendete, hatten Katies Worte Alice sehr in Aufruhr versetzt.
    Als Katie an dem kleinen Flugplatz aus dem Landrover stieg, nahm sie Staub und Hitze zur Abwechslung einmal nicht wahr. In wenigen Stunden würde sie in der Maschine von Dubbo nach Sydney sitzen. Immer noch voller Angst, er könnte Stewart verlieren, hatte Robert sie mit reichlich Bargeld und einem ordentlichen Kreditlimit ausgestattet. Katie war sicher, Alice so verstört zu haben, dass sie sich während ihrer Abwesenheit von Robert fern halten würde. Voller Vorfreude auf zehn glückliche Tage, die sie mit Einkäufen, in teuren Restaurants und vor allem in der Zivilisation verbringen würde, schmiegte sie ihre Wange an Roberts, um ihren Lippenstift nicht zu verschmieren.
    »Als Erstes gehe ich zum Friseur, damit meine Haare nicht mehr wie Stroh aussehen. Anschließend besorge ich mir eine völlig neue Garderobe und außerdem ein Kleid für den Wohltätigkeitsball in Perth«, verkündete sie und hielt Stewart die Wange hin. »Und du bist brav und folgst deinem Dad.« Widerwillig küsste Stewart seine Mutter.
    »Wir kommen schon klar. Amüsier dich gut«, sagte Robert und hoffte, dass man ihm nicht anmerkte, wie erleichert er über ihre Abreise war. Er und Stewart blickten Katie nach, als sie in die Maschine stieg, und winkten, während das Flugzeug im kobaltblauen Himmel verschwand. Als es nur noch ein winziger Punkt war, seufzte Robert tief auf und drehte sich zu Stewart um. »Jetzt sind wir Männer unter uns, mein Sohn«, meinte er mit einem verschwörerischen Grinsen. Stewart grinste zurück.
    Sie gingen zurück zum Landrover, und Robert schlug den Weg nach Gillgully Downs ein. Es gab dort einiges zu tun, und außerdem sehnte er sich nach einem Ort, wo ihn nichts an Katie erinnerte. Er fühlte sich wie von einer Zentnerlast

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