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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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befreit.
    »Darf ich fahren, Dad?«, fragte Stewart, als sie die Landstraße entlangrasten.
    »Sobald wir auf der Staubpiste sind, mein Sohn.« Nachdem sie eine Weile lachend miteinander geplaudert hatten, verfielen sie in Schweigen. Stewart dachte daran, wie schön es sein würde, mit seinem Vater allein zu sein, während Robert überlegte, wie er den Plan, der seit der Aufteilung der Farm in ihm reifte, in die Tat umsetzen sollte. Ian hatte sich bereit erklärt, ihm seinen Anteil von Karri Karri abzutreten. Wenn er harte Überzeugungsarbeit leistete, würde Jordie sich vielleicht auch von seinem Teil trennen. Jordie hatte bis jetzt kein Interesse gezeigt, auch nur einen Fuß auf die Farm zu setzen, und manchmal fragte sich Robert, ob er in der Stadt nicht glücklicher gewesen wäre. Vor kurzem hatte er gemeint, er wolle am liebsten Architekt oder Landschaftsgärtner werden. Bis jetzt hatte nur Mutters eiserner Wille alle drei Jungen auf der Farm gehalten.
    Und dann war da noch Andy. Tja, der würde bald kein Problem mehr darstellen. Auch wenn er noch so laut tönte, dass er hier das Sagen hatte, würde Robert ihm seinen Anteil an Wangianna schon noch abnehmen. Nach der endgültigen Aufteilung der Farm würde er sich finanziell sicher derart verkalkulieren, dass er Robert förmlich anflehen würde, ihm sein Land abzukaufen. Robert bog in die Staubpiste ein und stoppte den Wagen.
    »So, mein Junge, da wären wir.« Er stieg aus und nahm auf dem Beifahrersitz Platz, während Stewart mit leuchtenden Augen hinter das Steuer rutschte. »Ganz langsam. Pass auf Steine und Schlaglöcher auf und gib nicht zu viel Gas.«
    »Das weiß ich, Dad.«
    »Mag durchaus sein, aber darf ich dich vielleicht daran erinnern, dass du noch minderjährig bist und auf mich hören musst«, neckte Robert. Er hatte volles Vertrauen zu Stewart. Trotz seiner Jugend und seines Temperaments war der Junge ein vorsichtiger Fahrer. »Es ist schon ein Luxus, wenn man einen Privatchauffeur hat«, kicherte er und machte es sich bequem, um die Fahrt zu genießen.
    Ein breites Grinsen auf dem Gesicht fuhr Stewart los. Er fühlte sich überlebensgroß und hatte eine Riesenfreunde daran, seinem geliebten Vater seine Fähigkeiten zu beweisen. Durch das offene Fenster wehte ihm ein heißer Wind ins Gesicht, als sie über die holperige Straße tuckerten und hin und wieder einen Schluck aus ihren Wasserflaschen nahmen. Für den späten Nachmittag waren Gewitter angesagt, doch im Moment war der Himmel klar, und nur ein paar zarte Wölkchen schwebten über die dunstige heiße Landschaft. Auf beiden Seiten der Straße flogen Kakadus auf, als sie vorbeifuhren, und in der Ferne sahen sie einen scheuen Emu beim Grasen.
    »Die blöden Vögel warten immer bis zur letzten Minute, bis sie aus dem Weg gehen«, schimpfte Stewart und drosselte das Tempo, als fünf oder sechs Vögel mit rosafarbenen Bäuchen über die Straße flitzten. Die Staubpiste verlief kerzengerade bis zum Horizont. »Glaubst du, die Dürre hört irgendwann einmal auf, Dad?«, fragte Stewart.
    »Irgendwann schon. In Queensland hat es Überschwemmungen gegeben, und das heißt, dass das Wasser früher oder später auch herkommt«, erwiderte sein Vater und blickte durch die mit toten Fliegen übersäte Windschutzscheibe. Die weißen Schäfchenwolken ballten sich zunehmend zusammen. Stewart gab Gas und raste über die von Schlaglöchern durchsetzte Staubstraße auf einen vor kurzem mit Schotter bestreuten Abschnitt zu, wo die weißen Steinchen in der Sonne schimmerten. In einer halben Stunde würden sie in Gillgully Downs sein.
    »Nicht so schnell, mein Junge. Und pass auf die verdammten Vögel auf«, warnte Robert.
    »Klar, Dad«, entgegnete Stewart vergnügt. »Wann darf ich wieder mit Melon Kängurus schießen?« Noch während er sprach flatterte ihnen ein riesiger Kakaduschwarm aus dem Gras entgegen.
    »Vorsicht!«, rief Robert.
    Zu spät trat Stewart auf die Bremse und geriet ins Schleudern, als die Vögel mit einem dumpfen Knall gegen die Windschutzscheibe prallten. Stewart duckte sich unwillkürlich, sodass der Wagen unkontrollierbar zu schlingern begann. Das Auto rutschte über den losen Schotter, landete im Graben und blieb ruckartig stehen, als die Vorderräder mit einem großen Felsen kollidierten. Durch den Aufprall wurde Stewarts schlanker Körper auf das Lenkrad geschleudert, sodass er mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett stieß. Die Windschutzscheibe zerbarst, als Robert erst mit dem Kopf

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