Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten
einen umtriebigen Foxterrier oder der Kontrollfreak in einen unabhängigen Freigeist wie den Chow Chow. Und damit sind Konflikte vorprogrammiert. Es kann schließlich nicht gut gehen, wenn der eine Nähe sucht und am liebsten auf dem Sofa kuschelt, der andere aber gerne rauft und ohne Zögern sein Leben in Dachsbauten riskiert. Weil Hunde nun mal so sind, wie sie sind, hätte eine solche Verbindung nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn der Mensch sich änderte. Doch dazu ist nicht jeder bereit, ganz abgesehen davon, dass solche Veränderungen viel Zeit brauchen.
Auch wenn sie schön aussehen, Hunde sind keine Accessoires.
Wären Sie ein guter Hundehalter?
»Der Hund ist zwar ein Produkt künstlicher Auslese, aber deshalb noch lange kein beliebig zu manipulierendes Kunstprodukt.«
Eric Zimen
Besser und verantwortungsvoller bei der Auswahl des passenden Hundes ist also der ehrliche, unverstellte Blick in den Spiegel: Fragen Sie sich »Wer bin ich?« und nicht »Wer möchte ich sein?«. Die folgenden Fragen sollen Ihnen helfen, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse besser beurteilen zu können:
Welche Funktion soll mein Hund haben? Welche meiner Eigenschaften sollen sich in ihm widerspiegeln? Oder suche ich einen Hund, der das »mitbringt«, was ich selbst nicht oder zu wenig habe?
Eigne ich mich überhaupt dazu, mit einem Hund zu leben? Wer einen Hund hält, ist nicht mehr ungebunden; bin ich bereit, diese Abhängigkeit in Kauf zu nehmen? Weiß ich ungefähr, wie die nächsten zehn Jahre verlaufen werden?
Kann ich in den nächsten Jahren jeden Tag mindestens zwei Stunden Zeit für einen Hund erübrigen?
Habe ich in den nächsten Monaten, in denen der Hund sich eingewöhnen und erzogen werden muss, viel Zeit übrig? Kann ich eine Zeit lang darauf verzichten, ins Kino, ins Theater, ins Schwimmbad oder auf Partys zu gehen?
Wie lange wäre der Hund täglich alleine?
Wäre ich bereit, mich beraten zu lassen und mir einen Trainer zu suchen, falls es Probleme geben sollte?
Warum überhaupt ein Hund?
Ein Hund lebt mit uns, nicht neben uns. Er braucht Zuwendung, Nähe und mitunter auch ein konsequentes »Nein«. Kurzum: Ein Hund ist anstrengend und beansprucht viel Zeit, Kraft und Liebe. Die Partnerschaft mit diesem intelligenten, hoch sozialen Lebewesen macht fast so viel Mühe wie die Erziehung eines Kleinkindes. Gleichzeitig, und das darf man nicht vergessen, bleibt der Hund aber immer Hund; er ist ein soziales Raubtier, instinktgebunden wie sein Stammvater, der Wolf.
Warum also ein Hund? Ganz einfach: Hunde lehren uns, die Gegenwart zu genießen. Schließlich gibt es für sie nur das Jetzt. Wenn ein Hund frisst, frisst er, wenn er ruht, ruht er, wenn er jagt, jagt er. Er grübelt weder über die Vergangenheit, noch macht er sich Sorgen um die Zukunft. Unsere moderne Lebensweise dagegen bringt es mit sich, dass wir in Gedanken ständig woanders sind als dort, wo wir uns im Moment befinden. Dabei findet das wirkliche Leben nur in diesem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft statt. Und genau dorthin bringt uns der Hund immer wieder.
Wo Sie auch sind: Ihr Hund wird auf Sie warten.
Zeit zum Leben
Ein Hund ist ein Stück Wildnis im Wohnzimmer, ein Bindeglied zur Natur und damit letztendlich zu uns selbst. Ein Hund will raus. Er will die Welt so erfahren, wie sie ist: sinnlich. Er will sie riechen, in der Erde graben und sich im Gras wälzen. In 20 Minuten am Computer haben wir oft gerade einmal das benötigte Programm gefunden und ein Update installiert, um eine Datei zu öffnen. Während eines 20-minütigen Spaziergangs im Park dagegen nehmen wir eine Lichtdusche und pumpen Unmengen Sauerstoff in unseren Körper. Der Melatoninspiegel sinkt, und das Gehirn schüttet vermehrt körpereigene »Glückshormone« aus. Beides wirkt sich enorm auf das Wohlbefinden aus. Abgesehen davon beugt regelmäßige Bewegung Thrombosen, Herzinfarkt und Übergewicht vor.
Doch Gassigehen ist nicht nur körperliches Training, es tut auch der Seele gut, hilft gegen Einsamkeit und Depressionen und kann sogar Entfremdung überbrücken. Denn mit einem Hund an der Leine ist es viel leichter, Kontakt zu anderen Menschen zu knüpfen. Ein Hund ist »Stresstherapie«, bringt Struktur und Rituale ins Leben zurück, und man kann von ihm lernen, selbst über Kleinigkeiten zu staunen und sich darüber zu freuen.
Viele Menschen haben den Kontakt zur Natur längst verloren. Hunde bringen sie uns wieder näher.
DAS WESEN DES HUNDES
Natürlich hat
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