Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten
Katzenspur war interessanter. Also habe ich zwei Dinge getan: Seinen Radius über die Schleppleine eingeschränkt und ihm erlaubt, bestimmte Dinge zu tun, allerdings nur mit mir zusammen. Und die jagdliche Arbeit gehört dazu. Er darf seinen Job machen, mir im Wald zum Beispiel die Wildwechsel anzeigen, und wird dafür belohnt. Früher wäre er einfach hinterher, und ich hätte ihn an der Schleppleine wieder aus dem Wald zerren können. Heute zeigt er mir Wild an und bekommt dafür sein Essen. Und mir macht es auch Spaß zu sehen, wie motiviert er arbeitet, wenn ich ihm eine Spur mit einer Rehdecke ziehe. Da ist er ganz anders bei der Sache als bei einer Dummysuche. Seine Orientierung an mir ist durch diese Arbeit um vieles besser geworden, weil ich ihn das tun lasse, was seinem Naturell entspricht – aber mit mir zusammen. Und das findet er cool.
WÜRDEN SIE ANDEREN LEUTEN ZU DIESER RASSE RATEN?
Nur wenn man diese Eigenständigkeit wirklich zu schätzen weiß. Das ist kein Hund, der einem Menschen gern gefallen möchte. Man braucht daher ein gewisses Selbstbewusstsein, um damit leben zu können, dass einen der Hund unter Umständen über Jahre draußen ignoriert.
Whippet
Man erkennt es auf den ersten Blick: Dieser Hund ist allein für Geschwindigkeit und Leistung gebaut. Der Whippet ist eine englische Windhundrasse und zählt zu den schnellsten der Welt.
Windhunde sind heutzutage, verglichen mit anderen Rassen, am weitesten von ihrer eigentlichen Bestimmung entfernt – sieht man einmal von einem Husky in einer südlichen Großstadt ab. Außer auf Rennplätzen können sie nirgendwo mehr richtig laufen. Dabei wurden sie einst zur Hetzjagd gezüchtet, sollten das Wild erspähen, jagen, einholen und niederreißen.
Das Herz eines Windhundes ist im Verhältnis zu seinem Körpergewicht und seiner Körpergröße etwa zehnmal so groß wie das eines Pferdes. Seine Wirbelsäule kann sich wie ein Bogen krümmen, sodass die Hinterläufe weit an den Vorderläufen vorbei nach vorne greifen und den Körper regelrecht vorwärtsschleudern.
Wohl einmalig im Hundereich ist, dass der Windhund seine Nase nur wenig nutzt; der Geruchssinn spielt bei ihm eine untergeordnete Rolle. Er verlässt sich stattdessen auf seine vorzüglichen Augen und Ohren. Als Sichtjäger sieht er Wild schon weit vor dem Menschen. Sobald sein Hetztrieb ausgelöst wurde, setzt das »Gut-hören-Können« allerdings völlig aus. Dann hilft nur noch warten und hoffen, dass er irgendwann wieder kommt.
Der Whippet ist relativ alltagstauglich und im Gegensatz zu Afghane oder Sloughi gut erziehbar. Er gehört zu den wenigen Windhunden, die man auch unter räumlich beschränkten Verhältnissen gut halten kann. Bekommt er genügend Bewegung, kann er problemlos auf einer Etage leben. Er zeigt eine herzerwärmende Anhänglichkeit, ist auf ständigen Kontakt bedacht und möchte immer und überall dabei sein. Bei Regen geht er nur ungern nach draußen, und um Pfützen macht der wasserscheue Hund einen großen Bogen. Er ist ein idealer Begleiter für die ganze Familie, freundlich, anhänglich, ausgeglichen und anpassungsfähig. Zu Hause ist er ein Kuscheltier, der Bewegungsdrang erwacht erst im Freien. Der Whippet besitzt keinen Wachinstinkt und bellt kaum. Wer ihn hält, sollte allerdings in der Lage sein, ihm täglich mindestens zwei Stunden freie Bewegung oder zumindest Trab neben dem Rad zu verschaffen.
INFOS ZUR RASSE
GESCHICHTE: Die Rasse entstand im 19. Jahrhundert vermutlich aus Greyhounds, Italienischen Windspielen und englischen Terriern, die dem Whippet den Schneid und das Temperament verliehen haben. Die Hunde wurden vor allem für ihren Auftritt auf der Rennbahn gezüchtet, wo sie Geschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometer pro Stunde erreichen. Wilderer und Jäger hielten die zähen Hunde für die Jagd auf freiem Feld, weil sie, wie alle Windhunde, auf Sicht jagen. Whippets laufen heute noch auf Rennbahnen, meist werden sie jedoch als pflegeleichte Familienbegleiter gehalten.
TYP: Windhund
FELL: Kurz, ohne Unterwolle; Farben: alle Variationen erlaubt, auch gestromt, mit Flecken, Blessen und Punkten
GRÖSSE UND GEWICHT: Schulterhöhe von 44 bis 51 cm, Gewicht: 10 bis 15 kg
GUT GEEIGNET FÜR: Aktive Familien und Menschen, die viel in Bewegung sind
ANFÄLLIG FÜR: Keine rassetypischen Krankheiten bekannt; Whippets frieren jedoch leicht und erkältet sich recht schnell, weshalb sie bei schlechtem Wetter einen Mantel tragen
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