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Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten

Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten

Titel: Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer
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auslasten können
    ANFÄLLIG FÜR: Retinaatrophie (Absterben der Netzhaut), Hüftgelenksdysplasie, Epilepsie

Wie lebt es sich mit einem Border Collie
    DANIELA VON BROCKE
    Die 41-jährige Physiotherapeutin ist verheiratet und hat einen 14-jährigen Sohn. Sie bringt von klein auf bereits viel Hundeerfahrung mit. Zur Familie gehört Border Collie Reedy, 1,5 Jahre alt.
    MIT WELCHEN ERWARTUNGEN HABEN SIE DIESEN HUND ANGESCHAFFT?
    Wir sind sehr viel sportlicher als die meisten anderen Familien. Mein Mann und ich laufen Ultramarathon. Und wir haben schon zweimal den Transalpine Run geschafft, das ist ein mehrtägiger Lauf, 300 Kilometer quer über die Alpen. Dafür müssen wir natürlich Langstreckenläufe trainieren, und zwar nicht nur auf Wegen, sondern über unebenes Gelände. Wir haben also nach einem Hund gesucht, der uns bei unseren fünf- bis sechsstündigen Trainingsläufen querfeldein begleiten kann. Und das macht dieser Hund hervorragend mit.
    WAR DER SPORTLICHE ASPEKT DAS EINZIGE KRITERIUM BEI DER ENTSCHEIDUNG?
    Nein, ich habe zudem immer schon mit der Rettungshundearbeit geliebäugelt und weiß auch, dass der Border Collie vor allem intelligent beschäftigt werden muss. Außerdem tun Hunde generell der Seele und dem Familienleben gut. Aber das ist natürlich unabhängig von der Rasse.
    WAS FÄLLT IHNEN IM ALLTAG AM BORDER COLLIE BESONDERS AUF?
    Mir fällt auf, dass Reedy andauernd mit mir kommuniziert. Wenn wir zusammen draußen sind, ist er ständig präsent, aktiv dabei. Ich habe immer das Gefühl, wirklich einen Partner an meiner Seite zu haben. Das fasziniert mich an Reedy.
    WER KÜMMERT SICH VORWIEGEND UM DEN HUND?
    Ich. Die anderen kümmern sich dann, wenn sie Zeit haben, aber bei mir gehört Reedy fest zu meinem Tagesablauf. Mein Mann geht jeden Morgen um 6 Uhr eine Stunde mit ihm laufen, mein Sohn spielt im Garten mit ihm oder geht abends mal eine Runde. Ich habe ihn den Rest der Zeit und mache mit Reedy die Rettungshundearbeit, die sehr ausbildungsintensiv ist. Wir gehen mehrmals in der Woche zum Training.
    WAS EMPFINDEN SIE IM ALLTAG ALS SCHWIERIG?
    Das Zeitmanagement. Meine berufliche Organisation und mein Haushalt drehen sich um den Hund. Ich kann nicht einfach einmal zehn oder elf Patienten hintereinander betreuen. Ich muss mir feste Zeiten für Reedy einplanen und ihn dann auch gezielt beschäftigen. Dieser Hund braucht viel Zeit, mit einer schnellen Gassirunde ist es nicht getan. Was gar nicht geht, ist, beim Gassigehen abzuschalten, zu telefonieren oder Musik zu hören. So präsent, wie der Hund immer ist, muss ich auch ihm gegenüber sein. Wir trainieren unterwegs Unterordnung für die Rettungshundeprüfung, machen Suchspiele oder Distanzübungen. Außerdem ist der Border Collie ein Hund, der sich schnell an feste Abläufe gewöhnt und diese dann auch einfordert. Es ist daher sehr wichtig, dass man ihm ständig Abwechslung bietet, auch um ihn nicht zu langweilen. Man muss ihn immer wieder überraschen. Ich mache mit Reedy zum Beispiel nie ein und dasselbe Spiel an ein und derselben Stelle mit ein und demselben Spielzeug. Wirklich nie.
    WIE VIEL ZEIT RECHNEN SIE TÄGLICH FÜR REEDY EIN?
    Drei bis vier Stunden, locker. Daneben beziehe ich ihn im Alltag noch ständig ein, lasse ihn mithelfen, die Waschmaschine ausräumen oder den Besen in den Garten tragen. Er ist immer mit dabei, wie ein Schatten. Hin und wieder muss ich ihm bewusst Ruhepausen verschaffen, indem ich ihn ablege und eine Zeit lang nicht beachte. Aber wenn ich mich dann im Haus weiter wegbewege, kommt er mir nach und legt sich in meiner Nähe wieder hin. Reedy ist da ähnlich wie ein Kleinkind, das ständig hinter der Mutter herläuft, mitmachen und mit einbezogen werden möchte. Das kann auch sehr anstrengend sein, weil man nie alleine ist.
    VON WELCHEN SCHWIERIGKEITEN MIT DER RASSE KÖNNEN SIE BERICHTEN?
    Es heißt immer, der Border Collie sei leicht zu erziehen. Aber das stimmt nicht. Er ist überhaupt nicht leicht zu erziehen. Der hat so eine schnelle Auffassungsgabe und guckt sich auch viel ab. Dadurch eignet er sich in null Komma nichts alles Mögliche an, auch Unerwünschtes. Diesem Hund reicht bereits eine Erfahrung. Wenn man also nur einmal nicht konsequent ist oder ein kleiner »Fehler« passiert, hat er bereits wieder etwas gelernt. Bei einem Border Collie braucht man diese Mischung aus Konsequenz und Einfühlungsvermögen. Man benötigt einen sehr feinen Regler, viele Zwischentöne für diesen Hund. Wir hatten früher

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