Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten
diesen Hund im ersten Jahr nicht aufdreht, sondern mit Ruhe und Besonnenheit arbeitet. Anderenfalls nennt man am Ende ein unkontrolliert bellendes Nervenbündel sein Eigen. Ganz konkret heißt das: Stundenlanges Bällchen werfen oder halbe Marathonläufe lasten diesen Hund nicht aus, sondern bauen lediglich Kondition auf und fördern ungesunde Fixierungen. Interessenten sollten sich daher ehrlich die Frage stellen, ob sie bereit sind ihre Lebensgewohnheiten so umzustellen, dass sie diesem aktiven Hütehund gerecht werden können. Wer keine Rinder oder Schafe hat, muss dem Aussie eine Auslastung bieten, die nicht triebbestimmt ist, seine Intelligenz anspricht und ihn entspannt. In den richtigen Händen lässt er sich zum Beispiel ohne Weiteres zum Rettungs- oder Therapiehund ausbilden.
INFOS ZUR RASSE
GESCHICHTE: Nach Amerika eingewanderte Schafzüchter aus aller Herren Länder brachten oft auch ihre Schäferhunde mit in die neue Heimat. Mit den Hütern australischer Schafe kamen dingo- und collieartige Typen dazu. Aus all diesen Schlägen und Rassen entwickelte sich der Australian Shepherd.
TYP: Arbeits- und Hütehund
FELL: Gerade bis gewellt, mittellang und mit dichter Unterwolle; Farben: von Schwarz über Blue- und Red-Merle bis Rot; die beliebten »bunten« Aussies mit dem sogenannten Merle-Gen haben häufig blaue Augen; bei diesen Farbschlägen handelt es sich jedoch um einen Gendefekt.
GRÖSSE UND GEWICHT: Schulterhöhe von 48 bis 58 cm; Gewicht: 16 bis 28 kg
GUT GEEIGNET FÜR: Erfahrene Hundehalter, die genügend Zeit und Kenntnisse mitbringen, um diesen anspruchsvollen Hundetyp richtig auszulasten
ANFÄLLIG FÜR: Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie; bei Verpaarungen zwischen Merle-Hunden kommen häufig blinde und taube Welpen zur Welt, weshalb die Vermehrung in Deutschland verboten ist.
Border Collie
Sobald im Norden der Britischen Insel, im Grenzgebiet zwischen England und Schottland, im Frühjahr die Schafe lammen, beginnt die Arbeit der Border Collies. Damit die Herden genug Futter finden, müssen sie mit ihnen lange Strecken bewältigen. Dabei läuft so ein Hund bis zu 150 Kilometer am Tag – diese Tatsache verleiht dem Ausdruck »genügend Auslauf« eine ganz neue Dimension. Im Umgang mit Nutzvieh kann ein Border Collie zudem bis zu zwölf Personen ersetzen. Er treibt alles, vom Küken bis zum Zuchtbullen. Um seine Art zu verstehen, muss man begreifen, was dabei in ihm vorgeht: Die zur Arbeit an der Herde typischen Verhaltensweisen, nämlich Anschleichen und Fixieren, machen einen Border Collie ausgesprochen glücklich und verhelfen ihm so zu einer Art »Kick«.
Im Gegensatz zu anderen Hütehund-Rassen akzeptiert der Border Collie den Menschen gerne als »Leitfigur«. Er versteht sich als Teamarbeiter, der Aufgaben erhalten und diese so gut wie möglich erfüllen möchte. Wenn Sie einen dieser schlauen Hunde halten wollen, sollten Sie ihm also etwas zu tun geben. Wird das nicht beachtet, kann er zum Tyrann oder gemütskrank werden. Ein typisches Beispiel dafür sind Border Collies, die den ganzen Tag mit Ballspielen beschäftigt werden. Ihr Leben dreht sich um nichts anderes mehr, und sie legen jedem Spielzeug vor die Füße, ob er will oder nicht. Andere fangen an, Jogger, Autos, ja sogar Wolken zu hüten oder Fliegen an der Wand zu fixieren. Da der extreme Hütetrieb dieser Hunde sogar die existenziellen Bedürfnisse wie Schlafen oder Fressen übersteigen kann, gilt gerade im ersten Lebensjahr: Maß halten! Soll der Border Collie ein Familienhund sein, muss man ihn gut ausbilden, seine Intelligenz ansprechen und ihn mit Nasenarbeit, Agility, Obedience und Tricks beschäftigen. Auf keinen Fall sollten Sie ausprobieren, ob der eigene Border Collie auch hüten kann. Damit wecken Sie im wahrsten Sinn schlafende Hunde.
INFOS ZUR RASSE
GESCHICHTE: Schon im 16. Jahrhundert setzte man in Großbritannien »shep dogs« zum Sammeln der Tiere ein. Als Stammvater der modernen Border Collies wird der 1893 geborene Rüde »Old Hemp« angesehen, der das Verhalten von Schafen einschätzen konnte wie kein anderer und daher als Zuchthund sehr begehrt war. Er soll über 200 Nachkommen gezeugt haben.
TYP: Arbeits- und Hütehund
FELL: Stock- oder langhaarig; Farben: Alle Farben sind erlaubt, allerdings darf Weiß nicht überwiegen
GRÖSSE UND GEWICHT: Schulterhöhe von 50 bis 55 cm, Gewicht: 14 bis 22 kg
GUT GEEIGNET FÜR: Menschen, die einen Arbeitshund verantwortungsvoll ausbilden und auch
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