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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Nähe des Jachtklubs an und trug Kate in der großen Tasche, in der er sein Schlauchboot verstaut, an Bord. Diese Taschen sind offenbar Riesendinger, da muß ja nicht nur das ganze luftleere Boot hineinpassen, sondern auch der Sitz und die Bodenbeplankung. Er sagt, er habe keine Mühe gehabt, Ihre Frau darin unterzubringen. Hannah hat er in seinem Rucksack an Bord geschafft, und den Buggy ganz offen unter dem Arm getragen.«
    ›Kein Mensch stellt Fragen, wenn man etwas ganz offen tut. Wahrscheinlich hat es was mit der britischen Einstellung zu tun, sich nur dann einzumischen, wenn es unbedingt notwendig ist. Aber manchmal wünscht man sich fast ein bißchen Einmischung. Es ist beinahe so, als würde man gezwungen, etwas zu tun, was man eigentlich gar nicht will. Ich habe ständig gedacht, jetzt fragt mich doch endlich mal, was in der Tasche ist, ihr Blödmänner, fragt mich, wozu ich den Buggy unter dem Arm trage. Aber es hat natürlich keiner gefragt...‹ <
    »Dann ist er nach Poole gesegelt«, fuhr Galbraith fort. »Es ging inzwischen auf Mittag zu, und er behauptet, er hätte sich vorher überhaupt noch nicht überlegt, was er mit Ihrer Frau und Hannah anfangen würde, nachdem er sie an Bord geschmuggelt hatte. Er sagt, er habe unter Hochspannung gestanden und sei unfähig gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen« - er sah Sumner an -, »ähnlich, wie Sie das einmal von sich selbst gesagt haben. Und es hat tatsächlich den Anschein, als hätte er sich zunächst dafür entschieden, gar nichts zu unternehmen, sondern sie einfach in den Taschen eingeschlossen zu lassen - nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn.«
    ›Ich denke, mir war von Anfang an klar, daß ich sie würde über Bord werfen müssen, aber ich hab’s immer wieder rausgeschoben. Ich war in den Kanal rausgesegelt, um ein bißchen Luft zu haben, und es war so gegen sieben, als ich sie an Deck holte, um es hinter mich zu bringen. Aber ich konnte es nicht tun. Aus dem Rucksack hörte ich es wimmern, daher wußte ich, daß Hannah noch am Leben war. Darüber war ich froh. Ich wollte die beiden nie umbringen...‹ <
    »Er behauptet, Ihre Frau sei etwa um halb acht Uhr abends zu sich gekommen. Da habe er sie freigelassen und zu sich ins Cockpit geholt. Er behauptet ferner, sie habe sich aus freien Stücken entkleidet, aber in Anbetracht der Tatsache, daß auch ihr Trauring verschwunden ist, wird es wohl eher so gewesen sein, daß er beschloß, alles von ihrem Körper zu entfernen, woran man sie hätte identifizieren können, bevor er sie über Bord warf.«
    ›Ich weiß, daß sie Angst hatte. Sie hat’s wahrscheinlich getan, um mich freundlich zu stimmen, aber ich habe nie von ihr verlangt, sich auszuziehen, und ich habe sie nie zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Ich hatte mich schon entschlossen, die beiden zurückzubringen. Sonst hätte ich doch meinen Kurs nicht geändert, und sie wäre niemals oben in Egmont Bight gelandet. Ich habe ihr etwas zu essen gegeben, weil sie sagte, sie hätte Hunger. Weshalb hätte ich das tun sollen, wenn ich vorgehabt hätte, sie zu töten...?‹
    »Ich weiß, es ist eine Qual für Sie, Mr. Sumner, aber wir vermuten, daß er stundenlang in Phantasien darüber geschwelgt hat, was er mit ihr tun würde, bevor er sie tötete. Und nachdem er sie entkleidet hatte, setzte er diese Phantasievorstellungen in die Tat um. Wir wissen jedoch nicht, wieweit Ihre Frau bei Bewußtsein war, wieviel sie von dem mitbekam, was geschah. Eines unserer Probleme ist, daß auf der Crazy Daze keine Spuren jüngeren Datums von Ihrer Frau und Hannah festzustellen sind. Wir vermuten, daß er Ihre Frau ungefähr fünf Stunden lang, zwischen halb acht und halb ein Uhr morgens, an Deck festhielt; das wäre auch eine Erklärung für die Anzeichen von Unterkühlung und das Fehlen jeglicher Spuren von ihr in der Kabine. Wir suchen noch immer nach Hinweisen, aber auf der Rückfahrt nach Lymington hatte er ja leider stundenlang Zeit, das Deck mit Salzwasser zu schrubben.«
    ›Okay, was ich am Anfang getan habe, war nicht in Ordnung, das gebe ich zu. Vorübergehend war alles außer Kontrolle - ich meine, ich bin echt in Panik geraten, als ich dachte, Hannah wäre tot. Aber als es dunkel wurde, hatte ich wieder alles im Griff. Ich habe Kate gesagt, wenn sie mir verspricht, den Mund zu halten, würde ich sie nach Poole zurückbringen und zusammen mit Hannah dort absetzen. Falls sie jedoch quatschen sollte, würde ich sagen, sie sei freiwillig aufs Boot

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