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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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hatte. ›Steve gibt sich einzig und allein deshalb für diese Pornogeschichten her, weil er weiß, daß vor allem Männer, die sexuell minderbemittelt sind, sich so was ansehen. Er selbst hat in bezug auf Sex keine Komplexe und lacht sich nur kaputt darüber, wie die sich von seinen Fotos aufgeilen lassen...‹ <
    »Aber in Wirklichkeit wollte er Ihnen die Fotos zeigen?«
    Sumner nickte. »Er wollte mir beweisen, daß Kate mit jedem anderen lieber schlafen würde - selbst mit einem Mann, der Männer vorzieht - als mit mir.« Tränen strömten ihm über das Gesicht. »Sie muß ihm erzählt haben, ich wäre kein sonderlich talentierter Liebhaber. Als ich sagte, daß ich die Bilder nicht sehen wollte, legte er die Zeitschrift einfach vor mir auf den Tisch und sagte« - er kämpfte mit den Worten und schloß voller Qual die Augen, als wollte er die Erinnerung ausblenden -, »ich sollte mir mal ›richtig einen abwichsen‹.«
    »Hat er gesagt, er hätte mit Ihrer Frau geschlafen?«
    »Das brauchte er gar nicht. Ich habe es in dem Moment gewußt, als Hannah sich von ihm auf der Straße ohne weiteres auf den Arm nehmen ließ... bei mir hat sie immer nur geschrien.« Wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen.
    »Was hat er denn gesagt, Mr. Sumner?«
    Er zupfte an seiner Lippe. »Daß Kate ihm das Leben zur Hölle mache, indem sie alle seine Sachen mit Hannahs Kot beschmiere, und daß er zur Polizei gehen würde, wenn ich nicht sofort dafür sorge, daß das aufhört.«
    »Und Sie haben ihm geglaubt?«
    »Kate... war tatsächlich so«, sagte er mit gepreßter Stimme. »Sie konnte entsetzlich gemein werden, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf ging.«
    »Haben Sie ihr die Zeitschrift gezeigt?«
    »Nein.«
    »Was haben Sie damit getan?«
    »Ich habe sie in meinem Wagen aufbewahrt.«
    »Warum?«
    »Um sie immer vor mir zu haben... um nicht zu vergessen...«
    Er lehnte seinen Kopf an die Rückenlehne des Sessels und starrte zur Decke hinauf. »Um etwas zu haben, was ich lesen konnte, vermutlich.«
    »Haben Sie Ihre Frau darauf angesprochen?«
    »Das hätte sowieso keinen Sinn gehabt. Sie hätte gelogen.«
    »Was haben Sie also getan?«
    »Nichts«, antwortete er. »Ich habe einfach weitergemacht, als ob nie etwas gewesen wäre. Bin lange in der Firma geblieben... habe mich in meinem Arbeitszimmer verschanzt... bin ihr aus dem Weg gegangen... Ich konnte nicht mehr denken, verstehen Sie. Unablässig habe ich mich gefragt, ob das Kind, das sie erwartete, überhaupt von mir war.« Er hob den Kopf und sah Galbraith an. »War es von mir?«
    Galbraith beugte sich vor und schob die Hände zwischen seine Knie. »Der Pathologe hat den Fötus auf vierzehn Wochen geschätzt, demzufolge wäre die Empfängnis Anfang Mai gewesen. Das Verhältnis Ihrer Frau mit Steve Harding war aber Ende März beendet. Ich kann den Pathologen bitten, einen DNA-Test zu machen, wenn Sie den hundertprozentigen Beweis wollen, aber ich denke, es gibt keinen Zweifel daran, daß das Kind, das Ihre Frau erwartete, von Ihnen war. Sie hat nicht herumgeschlafen, Mr. Sumner.« Er hielt einen Moment inne, um seine Worte wirken zu lassen.
    »Und es steht eindeutig fest, daß Steve Harding sie zu Unrecht der Belästigung beschuldigte. Es ist richtig, daß sie ihm einmal, in einem Moment zorniger Gekränktheit, einen ziemlich üblen Streich gespielt hat, aber sie hat das wahrscheinlich nur getan, weil sie sich darüber ärgerte, ihm nachgegeben zu haben. Der wahre Schuldige war ein Freund Hardings. Ihre Frau hatte ihn zurückgewiesen, und da hat er sie vorgeschoben, um seinen eigenen Rachefeldzug gegen Harding zu führen, ohne auch nur einen Moment daran zu denken, daß er sie damit womöglich in höchste Gefahr brachte.«
    ›Ich hab doch nicht im Traum daran gedacht, daß er ihr was antun würde… um Gottes willen! Glauben Sie vielleicht, ich wollte, daß sie umgebracht wird? Sie war eine Frau, die einem leid tun konnte... einsam … langweilig... Mann, wenn die überhaupt was Reizvolles hatte, dann hatte sie’s jedenfalls gut versteckt... Ja, ich weiß, es hört sich übel an - ich bin auch echt nicht stolz darauf -, aber ich habe wirklich darüber lachen müssen, wie Steve reagiert hat. Er hat sich fast in die Hosen geschissen, solche Angst hatte er vor ihr. Was ich anfangs gesagt habe, daß er sich immer vor ihr versteckt hat, war alles wahr. Er dachte, sie würde mitten auf der Straße über ihn herfallen, wenn sie ihn erwischen sollte. Er hat dauernd von dem Film Eine

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