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Wellentraum

Wellentraum

Titel: Wellentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Kantra
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zu Maggie, um es sich bestätigen zu lassen.
    Sie nickte. »Hier.«
    Als ob dieses Wort einen Vorhang gelüftet hätte, begann sich Land aus der flachen und gesichtslosen See zu erheben: ein Gewirr aus Felsen, eine geschwungene Küstenlinie, eine Reihe dunkler Tannen, die zum Wasser hin abfiel wie ein absteigender Notenlauf.
    Caleb atmete mit einem kurzen, erstaunten Lachen aus. »Mist. Es ist Brigadoon.«
    Ein kurzer Steg, der von dem steinigen Strand ins Wasser ragte, tauchte aus dem Dunst auf, sowie ein angebundenes Boot mit eingerollten Segeln.
    Sein Herzschlag beschleunigte sich. »Gehört das Dylan?«
    Maggie zuckte mit den Schultern.
    Okay, Caleb würde sich damit befassen, wenn es so weit war.
    Am Strand angekommen, vertäute er das Boot. Prüfte das Magazin seiner Waffe.
    »Einen Dämon kann man nicht erschießen.« Ungeduld schwang in ihrer Stimme mit. Oder war es Sorge?
    »Ja, das hast du schon gesagt.« Er steckte die Pistole zurück ins Holster. Das vertraute Gewicht an seiner Hüfte gab ihm Sicherheit. »Wie bringe ich ihn dann um?«
    Sie runzelte die Stirn. »Dämonen sind unsterblich.«
    »Selkies auch. Das hat Whittaker aber nicht davon abgehalten, deine Freundin auszuschalten.«
    »Weil Wasser Materie ist. Feuer ist keine Materie. Es hat keine eigene Substanz. Es kann nicht zerstört werden. Es kann nur eingedämmt werden.«
    »Oder gelöscht.«
    Ihr Mund öffnete sich. Schloss sich wieder. »Ja.«
    »Was soll ich also tun?«
    »Du sollst gar nichts tun. Ich soll – ich muss – ihn binden.«
    »Wie denn? Du bist jetzt keine Selkie.«
    Sie zog die Lippen zurück. »Der Dämon hat mich meines Fells beraubt. Nicht meiner Macht. Ich werde einen Weg finden.«
    »Das heißt, du hast keine Ahnung«, folgerte er.
    »Wenigstens habe ich eine Chance«, blaffte Maggie.
    »Klar, wir haben eine Chance.« Ein Soldat musste daran glauben, wie er auch daran glauben musste, dass es Dinge gab, die es wert waren, dafür zu kämpfen. »Es würde unsere Chancen erhöhen, wenn wir dieses Fell in die Finger bekommen würden.«
    »Warum?«
    »Ausstiegsstrategie. Wenn es bergab geht, kannst wenigstens du fliehen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Indem ich Gwyneths Fell benutze?«
    »Sie braucht es nicht mehr. Es sei denn, ihr habt irgendwelche Regeln gegen so was.«
    »Ich nehme an …« Margred schüttelte den Kopf. »Selkies denken nicht so. Wenn das Fell zu mir käme, wäre das ein Geschenk an mich, das ich annehmen müsste, so wie ich auch den Regen annehme oder den Sonnenaufgang oder die Gezeiten.«
    »Na also«, nickte Caleb zufrieden.
    »Davon, dass ich weglaufe, wird der Dämon aber nicht besiegt.«
    »Genau. Deshalb gehe ich zurück, um diesen Hurensohn umzubringen.«
     
    Er hatte ihr überhaupt nicht zugehört, dachte Margred verzweifelt.
    Obwohl das Deck schwankte, hatten seine Füße sicheren Stand. Die Sonne lag schwer und golden wie eine Ritterrüstung auf seinen Schultern. Dieser starke, ehrenhafte Mann war bereit, für sie zu töten.
    Oder zu sterben.
    Sie erschauerte.
    Sie hatte nie den Ansprüchen anderer Partner auf ihre Loyalität oder Zuneigung stattgegeben. Caleb schenkte sie beides.
    Auch hatte sie nie zuvor verstanden, was es mit Hingabe auf sich hatte, noch Mut bewundert, bis sie beides an ihm sah. Sein Vorbild hatte sie herausgefordert. Hatte sie verändert.
    Margreds Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Und jetzt, dachte sie, würde er einfach die Konsequenzen tragen müssen.
    Er war bedauerlicherweise eine Fehlbesetzung in diesem Kampf. Irgendwie musste sie ihn davon überzeugen, dass es ihre Schlacht war.
    »Das kannst du nicht tun«, sagte sie.
    Er biss die Zähne zusammen. »Doch, ich kann. Feuer braucht Luftzufuhr, richtig? Oder es geht aus.«
    Sie blinzelte. »Ich … Ja, ich denke schon.«
    »Also drehe ich ihm die Luft ab. Schlitze ihm die Kehle auf. Schneide ihm den Kopf ab. Wenn er nicht atmen kann« – Caleb zuckte mit den Schultern – »stirbt er.«
    Margred starrte ihn an. Es war leicht für einen Menschen, sich Gedanken über den Tod zu machen, wenn sein eigenes Leben so kurz war.
    Oder machte die Kürze seiner Existenz das Leben nicht noch kostbarer?
    »Wenn der Dämon stirbt, stirbt auch sein Wirt«, betonte sie. »Der Mensch. Whittaker.«
    Caleb zögerte nur einen Sekundenbruchteil. Lange genug, dass sie ihm den Preis seiner Entscheidung an den Augen ablesen konnte. »Kollateralschaden. Manchmal ist das Ziel wichtiger als die Auswirkungen eines Treffers. Whittaker

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