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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Rothaarige an. Nun erhob diese die Stimme.
    »Selbst im unvorstellbaren Nichts gibt es nicht Nichts. Dort existieren nämlich virtuelle Teilchen. Sie sind der Grund, warum aus dem Nichts die Welt der Dinge, angefangen bei den Elektronen, Protonen, Neutronen und so weiter entstehen kann.«
    Virtuelle Teilchen? Aus denen echte Sachen entstehen? Kapier ich nicht.
    Tessya redete weiter. »Ein Universum entsteht aus Quantenschaum. Selbstverständlich können auch andere parallele Universen mit gänzlich anderen Naturgesetzen entstehen …«
    Zalym hatte endlich ein Einsehen und legte eine Hand auf den Arm der Neunmalschlauen. Diese verstummte und Heather atmete erleichtert auf.
    »Also gut!«, sagte er. »In einem Universum gibt es, wenn es dann einmal da ist, unveränderbare Naturgesetze. Unsere und eure Welt haben gemeinsame Naturgesetze, da wir ja miteinander verbunden sind. Es gibt aber auch Unterschiede. Kennst du Naturgesetze aus eurer Welt?«
    Heather schwieg. Ihr wollte so schnell nichts einfallen.
    »Die Erdanziehungskraft zum Beispiel«, antwortete er für sie. »Die Gravitation sorgt dafür, dass Gegenstände zu Boden fallen. Oder die Tatsache, dass alles Organische, also alles Lebende auf Kohlenstoffatomen beruht. Oder die Gewissheit, dass es nichts Schnelleres gibt, als das Licht.«
    »Ähmmm« hüstelte Tessya.
    Aber Zalym redete unbeirrt weiter. »Und nicht zu vergessen das Naturgesetz, dass sich der Raum bei euch auf drei Dimensionen erstreckt.«
    Allmählich bekam Heather Kopfschmerzen.
    »Fürs Erste muss das genügen!«, sagte Zalym schließlich mit sanfter Stimme.
    »Später erkläre ich dir gerne alles noch genauer, wenn du möchtest. So kompliziert ist das nicht. Weißt du, wir hatten auch einfach ein paar Jahre mehr Zeit, um den Stoff zu kapieren. Du bist doch erst vierzehn, sagtest du das nicht eben?«
    In drei Wochen fünfzehn! , dachte Heather und spürte wie sie rot wurde. »Und wie alt bist du?«
    »Ich bin …«, Zalym zögerte, »ich bin 130 Jahre alt.«
    »Waaas?«, rief sie und hustete vor Überraschung. Der Junge war viel, viel älter als Oma Trudi jemals werden würde.
    »Trotzdem sind wir noch jung«, fuhr er fort. »Genauso wie du. Wir nehmen uns nur sehr viel mehr Zeit mit dem Erwachsenwerden.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Bitte?«
    »Wie alt seid ihr denn nun?«
    »Im Vergleich zu euch Menschen?«
    »Ja.«
    »Also die ersten fünfzehn Menschenjahre rechnest du einfach mal sieben und ab dann mal fünfundzwanzig – das kommt ungefähr hin. Verglichen mit euch bin ich sechzehn Jahre alt.« Er lächelte.
    Heather konnte sich nicht erinnern, jemals von einem sechzehnjährigen Jungen angelächelt worden zu sein. Vielleicht ist er doch netter, als ich dachte. Erleichtert blinzelte sie zurück. »Das ist cool. Du bist jetzt der einzige Sechzehnjährige, den ich kenne, der erst in fünfundzwanzig Jahren siebzehn wird.«
    Zalym zog eine Augenbraue hoch. »Zwischendurch feiere ich vierundzwanzig mal meinen Sechzehnten.«
    Bevor Heather lachen konnte, hörte sie ein Geräusch, das sie zusammenzucken ließ. Es klang wie das Schluchzen einer Frau. Irgendwo in ihrer Nähe. Aus einem Nebenraum oder von Draußen.
    »Aion und Tellus!«, sagte Tessya hastig.
    »Was?«
      »Es ist ihre Geschichte.«
    Heather horchte. »Wer war das?«
    »Was meinst du?«
    »Das Geräusch?«
    »Ich habe nichts gehört.«
    Sie schwiegen.
    Stille lag im Raum.
    Schließlich räusperte Tessya sich. »Die Frage nach dem Warum. Du fragtest, warum es diese beiden, über zwei verschiedene Universen miteinander verbundenen Welten gibt.« Sie rollte mit ihren kiwigrünen Augen. »Wir beantworten uns diese Laune der Natur , wie Zalym das nannte, über eine mystische Erzählung. Tellus , die Urgöttin der Erde, verliebte sich unsterblich in Aion , dem Urgott aus dem Universum der Zeiten. Sie vermählten sich, teilten ihre Gaben, den Raum und die Zeit. Schließlich gebar Tellus vier Kinder, die wiederum Kinder bekamen. Diese zerstreuten sich zugleich in vier Jahreszeiten, vier Himmelsrichtungen und in vier Dimensionen, nämlich drei Raumdimensionen und eine vierte Zeitdimension. Um ihre Kinder nicht aus den Augen zu verlieren, blieben die Götter Aion und Tellus für immer miteinander verbunden.«
    Lynn kam zurück. »Oh, ihr seid schon bei der Geschichte unserer Urgötter«, sagte sie, setzte sich und faltete die Hände auf dem Schoß.
    Moryn betrat die Halle. Er trug ein großes Tablett mit Speisen und kam mit schnellen

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